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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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ebenfalls, und Özcan, den wir von der Terrorbekämpfung bekommen haben, auch. Das ist alles das gleiche Gesindel. Dann steckt bestimmt auch Resul der Kommunist mit denen unter einer Decke.«
    »Prima. Dann schaut euch seine Einträge an. Wenn da nichts drinsteht, gehen wir beizeiten mal hin und reden mit ihm.«
    »Außerdem hat der Herr Vorgesetzte Tahsin…«
    »Ich weiß. Er hat mit mir geredet. Laßt mal Resul den Kommunisten einen guten Mann sein und kümmert euch um das Monster von Keçiören. Wer schert sich denn noch um Kommunisten? Was den Leuten heute den Schlaf raubt, ist die Angst vor Triebtätern. Sag auch dem Phantom, wenn er keinen Grund hat, Muhsin zu verhaften, soll er ihn in Ruhe lassen und nicht zu viel in der Gegend rumlaufen.«
    »Ist was passiert?«
    »Nein.«
    Behzat Ç versuchte, sich auf seine sporadischen Erinnerungen an die Nacht zu konzentrieren, in der er Alp geschlagen hatte, und fragte: »Hat Osman dem Jungen die Pillen in die Tasche gesteckt?«
    »Ach was! Die waren in seiner Tasche. Das Arschloch erzählt Scheiße, wenn er behauptet, wir wären das gewesen. Aber wenn du Zweifel hast, rede mit Osman.«
    »Gut. Vergiß es.«
    Er legte auf. Sein Blick fiel auf das noch nicht abgeräumte Frühstücksgeschirr und den überquellenden Aschenbecher. Aus Trotz gegen die bedrückend übermöblierten Wohnzimmer seiner Kindheit und Ehejahre besaß er kaum Einrichtungsgegenstände. Die Dreiercouch, auf der Şevket saß, sein Relaxsessel, ein Klapptisch, ein Fernseher, ein Vorleger. Die vom Zigarettenrauch vergilbten Wände würden dieses Frühjahr einen Anstrich brauchen. Wenn er noch irgendwo ineinander stapelbare Beistelltischchen auftreiben könnte, wäre er ausgestattet.
    »Hast du Hunger? Soll ich dir Teller und Gabel bringen?«
    »Nein. Hast du etwa gerade erst gefrühstückt?«
    »Ja. Willst du Tee?«
    Şevket zeigte auf den Sessel und sagte: »Vergiß den Tee. Setz dich jetzt da hin und laß uns in aller Ruhe reden.«
    Er setzte sich also in den Sessel und zündete sich eine 216 an. Im Fernsehen hatte sich die Leopardenmutter Half-Tail auf dem Ast eines Baumes ausgestreckt und wartete auf ihre Jungen.
    »Gib mir auch mal eine.«
    »Oh, hast du angefangen zu rauchen?«
    Şevket nahm den ersten Zug und klagte: »Daran bist du schuld. Jetzt hör zu. Du rufst Yunus an und sagst, deine Nerven hätten einen Moment versagt, und entschuldigst dich. Bitte ihn um Verzeihung.«
    »Wenn du magst, kann ich gleich noch ’ne Therapie anfangen.«
    »Ehrlich gesagt hättest du eine nötig. Es gibt da einen Psychiater, zu dem meine Frau und die Kinder gehen. Der kostet uns jeden Monat ein Vermögen. Wenn du willst, geb ich dir die Nummer.«
    »Geh doch selbst hin.«
    Behzat Ç stand auf.
    »Halt. Wo willst du hin?«
    »Ich hole einen Aschenbecher.«
    »Laß das. Hier steht einer.«
    Şevket lehnte die 216 gegen die Außenwand des randvollen Aschenbechers und sagte: »Mein lieber Bruder, mach nicht solche Sachen. Besinn dich mal.«
    Da Behzat Ç schon wußte, worauf die Unterhaltung hinauslaufen würde, zerrte er am Ausschnitt seines Pullovers. Şevket bemerkte seine Nervosität und vertagte das Thema.
    »Deine Schwägerin hat dich im Fernsehen gesehen. Da war ein Lehrer erschossen worden oder so.«
    »Genau.«
    Şevket schlug ein Bein über das andere. Er war mit seinen Straßenschuhen ins Wohnzimmer gekommen.
    »Schön, gut gemacht. Mit solchen Dingen sollen die Leute dich in Verbindung bringen. Du hast die Bürger zu schützen, nicht zu schlagen. Seit drei Tagen kommt Berna nicht mehr aus ihrem Zimmer heraus. Sie spricht nicht einmal mit mir. Sie ißt auch nichts.«
    Behzat Ç verspürte eine bedrückende Enge in seinem Brustkorb. Er schloß die Augen und bearbeitete mit seinen Daumen die Nasenwurzel.
    »Aber warum hast du überhaupt ihren Freund verprügelt? Die Beziehung zwischen den beiden ist was Ernstes, mit Zukunft. Deine Tochter ist längst erwachsen. Du denkst doch wohl nicht, du könntest sie in Essig einlegen und ins Regal stellen. Natürlich sucht die sich einen Mann.«
    »Hör mir damit auf. Von wegen was Ernstes mit Zukunft. Der Typ ist ein Penner, ein Junkie.«
    »Nein. Er hat mit den Drogen aufgehört. Er ist nun mal ein Kind reicher Eltern, bei denen sind solche Eskapaden normal. Als er von der Drogenfahndung ein paar Schläge auf den Hinterkopf bekam, hat er sich für eine Therapie entschieden. Hast du ihm die Pillen in die Tasche gesteckt?«
    »Nichts dergleichen hab ich gemacht. Die

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