Bei Dir bin ich geborgen
hatte.
„Ich habe einen Topf Chili auf dem Herd stehen. Komm doch vorbei und iss mit uns zu Abend. Frisches Maisbrot habe ich auch gemacht.“
„Hört sich gut an. Um wie viel Uhr?“
„Gegen sechs.“
„Gut, ich komme. Soll ich irgendwas mitbringen?“
„Nur dich selbst.“
Lächelnd legte Dan nun auf. Er freute sich schon auf den Abend. Als er sich auf den Weg machte, hielt er noch bei Rosalie’s Bakery, um einen Käsekuchen zu kaufen, den sein Schwager so gern mochte.
Kat war gerade dabei, den Salat zu waschen, als er ankam. „Ein Käsekuchen von Rosalie’s!“ Ihre Augen leuchteten. „Bill wird begeistert sein! Danke.“ Sie deutete mit dem Kopf zum Kühlschrank. „Wir haben Bier kalt gestellt.“ Dan gab ihr einen Kuss auf die Wange, stellte den Kuchen in den Kühlschrank und nahm sich ein Bier. Dann zog er sich einen Stuhl heran, um Kat zuzusehen.
„Was ist denn das?“ fragte er.
„Das?“ Sie grinste. „Eine Salatschleuder.“ Sie demonstrierte ihm, wie sie funktionierte. „Du tust die Salatblätter hinein, Deckel drauf, hier drehen, und schwupps, ist der Salat trocken.“
„Das ist ja unglaublich.“
Sie lachte. „Du hast ja echt keine Ahnung. Kochst du eigentlich jemals selbst?“ Dan dachte an die winzige Küche in seinem Apartment, seine mageren Regale und den Kühlschrank, in dem sich Bier, Milch, Äpfel und wenig anderes befand.
„Zählt Müsli mit Bananen?“
Kat verdrehte die Augen. „Und das Abendessen?“
„Meistens hole ich mir was.“
Kat seufzte und zupfte die Salatblätter über einer großen Schüssel. „Ich war heute mit Glynnis Mittag essen.“
„Aha.“ Dan hatte oft an Glynnis gedacht, obwohl er sie seit Neujahr nicht mehr gesehen oder gesprochen hatte. Nicht, dass er keine Lust gehabt hätte, aber er kämpfte immer noch gegen die Depression, die ihn gelegentlich überfiel, und er wollte Glynnis seine schlechte Laune nicht zumuten. Heute war der erste Tag, wo er sich wieder einigermaßen gesellschaftsfähig fühlte.
Kat redete immer noch. „Jonah hat euch beim Eislaufen gesehen.“
„Ja, ich war an Neujahr mit ihr und den Kindern draußen am Whitney Pond. Du hättest Olivia auf Schlittschuhen sehen sollen. Sie war hinreißend.“ Er lächelte bei dem Gedanken an sie. „Sie ist ganz schön hartnäckig. Egal, wie oft sie hinfiel, immer wieder ist sie aufgestanden und hat es von neuem versucht.“ Kat lachte. „Das stimmt. Wie seid ihr zum Eislaufen gekommen?“
„Wie meinst du das?“
„Du weißt schon. Hat sie dich eingeladen mitzukommen, oder hast du sie gefragt?“ Sie schnitt Karotten.
„Spielt das eine Rolle?“
„Nein. Ich war nur neugierig.“
„Okay, Kat, offenbar hast du etwas auf dem Herzen. Spuck’s doch einfach aus.“ Kat tat die Karottenscheiben in den Salat und sah ihrem Bruder in die Augen.
„Stimmt. Ich kann dir nichts verheimlichen. Also – sei nicht sauer, aber es macht mir Sorgen, dass du so viel Zeit mit Glynnis und ihren Kindern verbringst.“
„Sorgen? Warum denn?“
Kat seufzte. „Weil du mein Bruder bist und schon einiges durchgemacht hast. Ich will nicht, dass du wieder eine Enttäuschung erlebst.“
„Himmel, Kat, bausch das doch nicht so auf! Ich war doch nur mit ihnen Eislaufen. Und so viel Zeit verbringe ich gar nicht mit ihnen, wie du dich ausdrückst. Seit Neujahr habe ich sie nicht mehr gesehen. Und selbst wenn, ich kann gut selbst auf mich aufpassen. Ich verstehe dich nicht, ich dachte, du bist Glynnis’ beste Freundin.“
„Bin ich auch. Und deswegen sehe ich manche Dinge auch klarer.“ Sie griff nach ein paar Tomaten.
„Und was siehst du klarer?“
„Dass es zwar so wirkt, als hätte Glynnis alles gut im Griff, es aber nicht der Fall ist. Sie hat eine Menge Probleme, Dan. Ich will nicht sagen, was für Probleme das sind, denn sie hat sie mir im Vertrauen erzählt. Aber was ich damit sagen will, ist, dass ich glaube, dass sie noch nicht bereit für eine neue Beziehung ist.“
„Wie ich schon sagte, ich kann auf mich selbst aufpassen.“ Kat begann die Tomaten in Scheiben zu schneiden. „Ich mache mir nicht nur Sorgen um dich. Glynnis ist furchtbar verletzlich. Ich will auch nicht, dass sie enttäuscht wird.“
„Himmel, Kat, das will ich auch nicht. Jedenfalls weiß ich nicht, warum du dir Sorgen machst. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten. Glynnis und ich sind nur… befreundet.“ Und mehr als das werden wir vermutlich auch nie sein, fügte er im Stillen hinzu. Leider.
Kat
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