Bei Dir bin ich geborgen
hob die Augenbrauen.
„Wir haben viel Spaß zusammen. Ich mag sie, und ich mag ihre Kinder.“ Du liebe Güte, wieso rechtfertigte er sich eigentlich? Warum sagte er Kat nicht einfach, dass sie das nichts anging?
Kat nahm nun eine Gemüsezwiebel aus dem Kühlschrank. „Denk einfach darüber nach, was ich gesagt habe, okay?“
Dan trank sein Bier aus und stellte die Flasche weg. „Wo sind denn die Jungs?“
„Jonah hat Klarinettenunterricht, er müsste gleich nach Hause kommen. Billy ist beim Hockey. Warum? Bin ich dir zu nahe getreten?“
Er setzte sich wieder. „Nein.“ Aber es stimmte nicht. Was Kat gesagt hatte, beschäftigte ihn mehr, als er sich anmerken ließ. Und es war nicht die Tatsache, dass es Kat egal sein konnte, ob er seine Zeit mit Glynnis und den Kindern verbrachte oder nicht. Es war der Gedanke, dass Kat Recht haben könnte und er sich auf etwas einließ, womit er vielleicht nicht umgehen konnte.
„Entschuldige, Dan“, lenkte seine Schwester ein. „Ich hätte den Mund halten sollen, was Glynnis betrifft.“
„Nein, ist schon in Ordnung.“ Einen Augenblick schwiegen sie beide, dann fragte er: „Wie habt ihr beiden euch eigentlich kennen gelernt?“
„Ich habe ihr und Ben das Haus verkauft.“ Sie lächelte.
„Wir haben gleich gemerkt, dass wir uns gut verstehen, und sind tatsächlich schnell Freundinnen geworden.“ Sie stellte den Salat in den Kühlschrank. „Im Grunde ist sie meine engste Freundin. Sie ist ein wunderbarer Mensch, Dan. Sie verdient es, glücklich zu sein. Ich bin nur…“
„Ich weiß, was du sagen willst.“ Und um seine Worte etwas versöhnlicher wirken zu lassen, fügte er hinzu: „Und ja, ich werde darüber nachdenken, was du gesagt hast.“
In diesem Moment kam Bill zur Tür herein, und sie ließen das Thema fallen.
Glynnis hatte den ganzen Tag an Dan gedacht. Seit zehn Tagen hatte sie jetzt nichts von ihm gehört. Als sie das Klassenzimmer für die nächste Kunststunde vorbereitete, entschloss sie sich, ihn anzurufen. Schließlich war es nett gewesen, dass er mit ihr und den Kindern zum Eislaufen gegangen war, und dafür sollte sie sich revanchieren. Außerdem hatte er doch gesagt, er käme ein andermal, als sie ihn noch auf eine heiße Schokolade einladen wollte, nicht wahr? Also. Sie musste ihn unbedingt anrufen.
Da sie ohnehin mal wieder eine Lasagne nach dem Rezept ihrer Großmutter backen wollte, entschied sie, Dan dazu einzuladen. Er war nicht im Büro, und auf dem Handy ging nur die Mailbox an, daher hinterließ sie ihm eine Nachricht.
Am späteren Nachmittag, kurz bevor Glynnis nach Hause gehen wollte, rief Dan zurück. „Hallo, ich bin’s. Sie haben mir eine Nachricht auf Band gesprochen.“
„Ja, ich wollte Sie für Samstagabend zum Essen einladen.“ Als er nicht sofort antwortete, fügte sie eilig hinzu: „Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben.“
„Ich habe Zeit.“
Glynnis bemerkte erst jetzt, dass sie den Atem angehalten hatte. „Gut. Ich hoffe, Sie mögen Lasagne.“
„Sagen Sie mir, wer Lasagne ablehnen würde!“
Glynnis kicherte. „Stimmt. Wir essen ziemlich früh, wäre Ihnen das Recht?“
„Solange es nicht vor vier Uhr ist. Am Samstag habe ich Dienst.“
„Kommen Sie doch um fünf, wir essen dann gegen sechs Uhr.“
„Soll ich etwas mitbringen, eine Flasche Wein vielleicht?“
„Das wäre Klasse.“
Als sie aufgelegt hatte, musste Glynnis lächeln. Alles war in Ordnung. Wie dumm von ihr zu denken, Dan wolle sie nicht sehen. Wahrscheinlich hatte er einfach viel zu tun gehabt. Sie räumte ihre Sachen zusammen, nahm ihre Jacke und die Handschuhe und eilte nach draußen. Ihre Müdigkeit war plötzlich wie weggeblasen.
8. KAPITEL
„Bereit fürs Dessert?“
Dan klopfte sich mit der flachen Hand auf den Bauch. „Nach diesem Essen sollte ich lieber Nein sagen.“
Er und Glynnis saßen in der Küche beim Kaffee. Die Kinder waren im Bett, voll mit Lasagne und müde von dem Tag.
„Ich habe aber einen Zitronenkuchen gebacken.“
Dan stöhnte.
„Ich nehme an, das war ein Ja.“
Er grinste. „Aber bitte nur ein kleines Stück.“
Sie sprachen wenig, als sie den Kuchen aßen. Glynnis war sogar so still, dass Dan unruhig wurde. Krampfhaft überlegte er, was er sagen sollte. Dann platzte er heraus: „Kat hat mir von Ihrer Ehe erzählt.“
Glynnis sah auf. Wie am ersten Tag, an dem er sie zum ersten Mal gesehen hatte, war Dan von diesen Augen und der unbestimmten Traurigkeit in ihrem Blick gebannt.
„Das
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