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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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hatte.
    „Tja“, kicherte er, als er Glynnis’ Gesichtsausdruck sah.
    Sie verdrehte nur die Augen.
    Diesmal fuhr Dan viel besser als beim letzten Mal. Er fiel nur ein einziges Mal hin, und Glynnis half ihm auf, während sie versuchte, nicht zu lachen.
    „Blödes Eis“, beschwerte er sich. „Da stand ein Steinchen raus. Hast du gesehen?“
    Jetzt musste Glynnis doch lachen. „Komm, wir halten uns an den Händen.“ Dan tat, als beäugte er sie misstrauisch. „Was? Willst du damit sagen, dass ich nicht allein Eis laufen kann?“ Dann grinste er und nahm ihre Hand. Es dauerte nicht lange, und . Livvy kam dazu, die sie zwischen sich nahmen, und zuletzt fasste Michael Dans freie Hand.
    Als sie so zu viert über das Eis glitten, bemerkte Glynnis, dass sie so glücklich wie schon lange nicht mehr war. Immer wieder sah sie heimlich zu Dan und versuchte zu erraten, was er dachte.
    Was, wenn er es leid wurde zu warten, bis sie für ihn bereit war? Was, wenn ihm die Sache mit ihr einfach zu kompliziert wurde? Wenn er die Geduld verlor? Die Vorstellung trübte ihr Glück etwas, und sie versuchte, diese düsteren Gedanken beiseite zu schieben.
    Schließlich ließen sich Dan und Glynnis auf einer Bank nieder und warteten, bis auch die Kinder so erschöpft waren, dass sie Hunger bekämen. Glynnis hatte eine Thermosflasche mit heißer Schokolade mitgebracht und schenkte sich und Dan ein. Friedlich saßen sie eine Zeit lang nebeneinander.
    Dann platzte Dan plötzlich heraus: „Meine Exfrau ist gestern plötzlich bei mir im Büro aufgetaucht.“
    Glynnis wandte ihm den Blick zu. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Kat hat dir doch sicher von ihr erzählt?“
    Sie nickte. „Ein bisschen. Sie ist abgehauen, als deine Tochter noch klein war.“
    „ja. Kurz vor ihrem zweiten Geburtstag. Hat sie dir auch erzählt, dass ich seither nichts mehr von ihr gehört habe?“
    „Ja.“
    „Ich konnte es erst gar nicht glauben. Nach so langer Zeit.“
    „Wie hat sie dich denn gefunden?“
    Dan erzählte ihr, wie seine Mutter ihn angerufen hatte. „Sie wollte Mona sehen.“ Ungläubig sah Glynnis ihn an. „Hat sie es denn nicht gewusst?“
    „Nein.“
    „Und was hast du zu ihr gesagt?“
    „Ich war nicht sehr nett zu ihr.“
    „Oh, Dan.“

    Er seufzte tief. „Ja. Ich habe mich danach auch ziemlich geschämt.“ Er sah weg.
    „Cindy hat sich zwar einiges zu Schulden kommen lassen, aber so hätte sie es auch nicht erfahren müssen. Ich wollte ihr wehtun.“ Glynnis fasste seinen Arm und drückte ihn. „Du hast gesagt, ich solle nicht so hart zu mir selbst sein. Jetzt sage ich das Gleiche zu dir. Solche Gefühle sind nur menschlich.“
    „Sie hat mich gebeten, ihr Monas Grab zu zeigen.“
    „Ach, Dan.“
    „Ich erzähle dir das alles nicht, damit du mit mir Mitleid hast. Sondern weil ich dir sagen will, dass ich letztendlich froh war, dass Cindy aufgetaucht ist. Dass sie da war und ich sie zum Grab unserer Tochter gefahren habe, hat mir gut getan.
    Die ganze Wut, die ich all die Jahre mit mir herumgetragen habe, ist plötzlich weg. Endlich! Ich bin nicht mehr wütend.“
    „Das freut mich.“
    „Ich sehe die Dinge jetzt sehr viel klarer.“
    „Gut.“
    „Das könntest du auch, Glynnis.“
    Sie runzelte die Stirn. Was meinte er?
    „Du weißt schon, die Sache mit deinem Kind.“
    Glynnis schluckte. „Oh.“
    „Ich glaube, es würde dir wirklich helfen, wenn du sie ausfindig machst. Ich habe ein wenig nachgeforscht… du weißt ja, ich hatte gesagt, dass ich das machen wollte.“
    „Wirklich?“ Ihr Herz schlug plötzlich bis zum Hals.
    „Ja. Dieses Register, von dem ich dir erzählt habe, ist die größte Datenbank der Welt für Leute, die ihre Verwandten ausfindig machen wollen. Wenn du willst, helfe ich dir bei der Suche.“
    Glynnis zögerte noch. Seit sie Dan von ihrer Tochter erzählt hatte, fragte sie sich, ob sie nicht einen Fehler gemacht hatte. Sie wollte sich auf keinen Fall zu etwas drängen lassen, egal, wie sehr sie wissen wollte, wo ihre Tochter war und ob sie glücklich war.
    Eilig fügte Dan hinzu: „Ich will nicht, dass du etwas überstürzt, Glynnis, du sollst nur wissen, dass ich meine, was ich gesagt habe. Wenn du bereit bist, helfe ich dir gern.“
    In diesem Augenblick kamen Michael und Livvy und verkündeten, dass sie Hunger hätten, und Dan und Glynnis konnten ihre Unterhaltung nicht fortsetzen.
    Alles läuft bestens, dachte Dan. So lange er Glynnis nicht allein sah, ging es ihm gut. Er

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