Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)
sein?“
„Nein. Ich schwöre, es stimmt. Manchmal frage ich mich, ob sie auf BDSM oder so steht.“ CiCi wusste nicht, warum sie ihm das anvertraut hatte. Darüber hatte sie noch nicht einmal mit ihren Schwestern gesprochen.
„Also, wie lange warst du mit Tank zusammen?“, fragte Jake. Sein Gesichtsausdruck war ganz ungewöhnlich ernst.
„Sechs Jahre.“
„Wow. Ich habe nicht mal gewusst, dass Tank verheiratet war. Er war immer so ein …“ Er merkte wohl, dass er kurz davor war, etwas Falsches zu sagen. In letzter Minute fand er die rettende Formulierung: „Nicht dass ich je mit ihm befreundet war oder so. Ehrlich gesagt kenne ich ihn kaum.“
„Keine Sorge. Ich weiß, wie Tank ist. Das ist schon okay.“ Das stimmte zwar nicht ganz, aber zu mehr reichte es einfach nicht. „Und wie steht es um dich?“
„Ich bin nicht verheiratet, habe keine Kinder und auch sonst keine romantischen Verwicklungen. Ich bin einfach ein einsamer Krieger.“ Bei dieser offensichtlichen Lüge grinste er.
„Ah-ha.“
Warum saß er auf einmal so nah neben ihr? Das hier war schließlich keine Verabredung. Im Gegenteil. Sie saßen einfach nur am Flussufer und genossen die Nacht.
Jake beugte sich zu ihr hinüber. Zu ihrer Überraschung küsste er ganz sachte ihren nackten Bauch.
„Oh!“ CiCi schnappte nach Luft.
Als er den Kopf hob, bemerkte sie die Entschlossenheit in seinen Augen – sinnlich und hochkonzentriert. Aus der Nähe konnte sie sogar im Mondlicht die blauen Flecken in seinen grünen Augen entdecken.
„Himmel“, murmelte er. Dann küsste er sie auf den Mund.
Obwohl er den Kuss hauchte, als ob er flüsterte, hatte CiCi noch nie so eine erotische Berührung erlebt. Als Jake ihre Lippen nachfuhr, durchfuhr sie eine unglaubliche Hitze von unten bis oben. Sie konnte nicht mehr atmen. Noch bevor er den Kuss vertiefte.
Jetzt kannte sie Jake kaum eine Woche lang und schon litt sie an einer Überdosis Hormone. Was hatte dieser Mann nur an sich, das ihn so unwiderstehlich machte? Tief im Herzen fragte sie sich, ob ein Mann, der so küssen konnte, es wert war, mehr zu riskieren. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie das Weite suchen sollte. Wer würde gewinnen – der Verstand oder das Herz?
Aber bevor noch mehr passieren konnte, wich Jake zurück. Gott sei Dank bevor CiCi völlig den Verstand verloren hatte.
„Warum hast du das getan?“ Oh Gott, wie sie es hasste, so schrullig zu sein. Vor allem nach diesem Kuss. Aber sie wollte wirklich nicht als eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten enden.
„Weil ich es wollte.“ Ihre Frage schien ihn zu überraschen. Und warum auch nicht? Auf jeden Fall reagierte sie mal wieder übertrieben. Es war doch nur ein Kuss. Und nicht das Ende der Welt.
„Falsche Antwort.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das darf nicht noch mal vorkommen.“
Sportler waren das Letzte. Footballspieler waren noch schlimmer. Denk an Tank. Profisportler hatten Groupies. Wenn sie sich das innerlich nur die ganze Zeit vorsagen konnte, wenn sie in Jakes Nähe war, wäre alles gut.
Kurz nach dem Frühstück nahmen Jake und Greg die Möchtegernautodiebe der vergangenen Nacht mit, um ihnen zu zeigen, wie man einen Bewässerungsgraben gräbt. Es war heiß und schwül, und die Mücken waren in Hochform.
Die Jungs werden so richtig leiden, dachte CiCi, als sie das Schauspiel vom Schatten der Veranda aus beobachtete. Sie war hin und her gerissen zwischen Mitleid und der Frage, ob Jake recht hatte. Vielleicht war harte Arbeit wirklich das, was diese Teenager brauchten.
Aber was brauche ich? Über diese Frage dachte sie nach, während sie ihren Kaffee trank. Mit achtzehn nicht zu wissen, was man wollte, war völlig in Ordnung. Aber mit zweiunddreißig?
Schluss mit der Grübelei; es gab viel zu tun. Zur Verwaltung eines Camps dieser Größe gehörte mehr als die Organisation von Volleyballspielen, Lagerfeuer und Picknicken.
Das Programm von Camp Touchdown hatte mehr zu bieten als Sport und Basteln. Lernen stand bei den meisten dieser Jugendlichen nicht besonders hoch im Kurs. Also hatte Texas Bob ein ganzes Lehrerteam angestellt, um einen Stundenplan zusammenzustellen, der Spaß machte.
Jeden Vormittag gab es Unterricht in verschiedenen Fächern, von Theater und Literatur bis zu Naturwissenschaften. Die Teenager sammelten Insekten mit einer Energie, die sie sich sonst für eine Schnitzeljagd aufsparten. Mathe lernten sie beim Kartenspielen. Und wer konnte Shakespeare je wieder vergessen, wenn man seine
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