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Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)

Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)

Titel: Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann DeFee
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gefunden. Aber jetzt war er dem alten Mann dankbar für seine Methoden. „Glaub mir, damals habe ich herausgefunden, dass Verbrechen sich nicht lohnt.“
    „Wie alt warst du?“
    „Zehn.“ Sanft stupste er ihr Kinn an, als ihr prompt der Mund offen stehen blieb. „Mach lieber den Mund zu, es zieht. Es gibt nichts Schlimmeres, als im Sommer in San Antonio den Rasen auf sechs Morgen Land mit der Hand zu mähen. Da hat ein Kind viel Zeit zum Nachdenken. Und ich denke, das Bewässerungssystem, das hier auf dem Grundstück gebaut werden soll, wäre ein Anfang für diese Jungs.“
    Er lehnte sich an den Truck und warf noch mal einen Blick auf die Missetäter. Sie sahen aus, als ob sie sich gleich in die Hosen machen würden. „Ich glaube, bei denen ist noch nicht Hopfen und Malz verloren.“ Jake wusste aus Erfahrung, dass solche Teenager nur auf Strenge reagieren würden.
    CiCi musterte die Kinder. „Okay, mach mal. Aber schrei sie nicht an.“
    „So was habe ich nicht nötig. Meine Methode ist viel effektiver.“ Jake grinste. „Hey, Jungs. Kommt mal her. Ich habe ein Angebot für euch, das ihr nicht ablehnen könnt.“
    Es war fast Mitternacht, als das Camp endlich wieder zur Ruhe kam. Unter normalen Umständen liebte CiCi die nächtlichen Geräusche – die Zikaden, die Frösche und die Grillen. Doch nicht in dieser Nacht. Sie fand noch immer keine Ruhe. Zur Ursachenforschung brauchte sie keinen Arzt. Es lag eindeutig an Jake Culpepper. Mit den Jugendlichen hatte er nicht besonders viel Mitgefühl gezeigt. Galt das etwa für all seine Beziehungen? War das noch etwas, das er mit ihrem Exmann gemeinsam hatte? Tank wusste nicht einmal, wie man das Wort „Mitgefühl“ buchstabierte.
    Schließlich gab CiCi es auf. Sie zog Shorts und ein Tanktop an und schlenderte zu ihrer Lieblingsbank am Fluss. Von dort aus konnte sie das Wasser sehen und die sommerliche Geräuschkulisse genießen. Hier, mitten in Texas, kam ihr der Himmel unendlich weit vor. Die Sterne wirkten wie ein wunderbares Feuerwerk. Sie liebte diesen Ort.
    „Da, wo ich aufgewachsen bin, konnte man die Sterne nie sehen. Die Lichter der Stadt waren zu grell.“ Jake machte es sich am anderen Ecke der Bank gemütlich. „Darum bin ich so gerne auf meiner Ranch. Ich mag es, mir ein Bier zu nehmen und draußen auf der Veranda einfach nur den Nachthimmel zu genießen.“
    CiCi hätte überrascht sein sollen, ihn zu sehen. Aber das war sie nicht. „In Houston kann man die Sterne auch nicht sehen.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Kannst du nicht schlafen?“
    „Das Bett ist doch zu klein. Meine Füße hängen raus.“ Jake lachte.
    „Das tut mir echt leid. Diese Betten sind für Jugendliche gemacht. Ich nehme an, es freut dich zu hören, dass ich ein neues Bett bestellt habe.“
    „Cool. War nicht nötig – ich hab ja schon Schlimmeres überstanden –, aber ich weiß das echt zu schätzen.“
    CiCi hatte ein schlechtes Gewissen, weil er nicht nur zu einem Monat im Camp „verurteilt“ worden war, sondern es auch noch richtig ungemütlich dabei hatte. Sie wusste nicht genau, wie sie das formulieren sollte. Aber sie tat ihr Bestes. „Du bist bisher echt tapfer gewesen. Ich bin beeindruckt.“
    Jake lachte. „Dann bist du wohl leicht zu beeindrucken. Wo warst du nur, als ich verzweifelt eine Verabredung für den Abschlussball gesucht habe?“
    Ganz offensichtlich war das eine peinliche Geschichte, aber Jake nahm das alles so humorvoll, dass CiCi kichern musste.
    „Seither habe ich meine Verführungstechniken jedoch verbessert“, fügte er hinzu.
    Da ging sie jede Wette ein. Mia und ihre Mutter hatten sie gewarnt, dass er ein Frauenheld war. Sie rief sich ihr Mantra in Erinnerung: Denk an Tank. Denk an Tank. Denk an Tank.
    Als CiCi den Mund aufmachte, war sie nicht ganz darauf gefasst, was ihr als Nächstes herausrutschte. „Hast du gewusst, dass ich mit Tank Tankersley verheiratet war?“
    „Nicht im Ernst.“ Jake starrte sie an, als ob ihr gerade ein zweiter Kopf gewachsen war.
    „Das ist die reine Wahrheit.“ Sie wusste, man hörte ihr an, dass sie sich angegriffen fühlte. Aber sie konnte nicht anders.
    „He, das war jetzt nicht negativ gemeint. Ich war nur überrascht. Ich hatte das Gefühl, dass du nicht viel von Sportlern hältst. Und Tank, also, der ist einfach so ein … ein Panzer auf zwei Beinen.“
    CiCi lachte, weil Jakes Beschreibung so gut passte. „Er hat mich wegen einer Bibliothekarin verlassen.“
    „Soll das ein Witz

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