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Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)

Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)

Titel: Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann DeFee
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hier“, sagte Jake, während er sich einen Kaffee machte. „Die meisten haben ein hartes Leben. Eigentlich sind die verzweifelt auf der Suche nach Stabilität und Vorbildern. Das Problem ist, wenn sie das bekommen, wissen sie nicht, wie sie damit umgehen sollen.“
    Als der Kaffee wieder brodelte, stellte er noch eine Tasse unter die Öffnung der Maschine. „Du siehst aus, als ob du den nötig hast.“ Er reichte CiCi die Tasse. „Wollt ihr auch einen?“, fragte er Chip und Greg. Aber die lehnten ab. „Okay, hier ist mein Vorschlag. Ich denke, wir sollten an der Strafarbeit mit den Bewässerungsgräben festhalten und aus dieser Aktion kein großes Drama machen. Im Augenblick stellen die Jungs uns auf die Probe. Um zu sehen, wie weit sie gehen können. Also stellen wir ganz klare Regeln auf. Drei Regelverstöße, und es gibt die rote Karte. Dann lehnen wir uns zurück und beten, dass es funktioniert. Aber ich glaube nicht, dass einer von denen unbedingt nach Hause will.“
    CiCi traute ihren Ohren nicht. Aus heiterem Himmel entpuppte sich Mr Griesgram als ein Experte, was verhaltensauffällige Teenager anging. Also hatte er einen fantastischen Körper, war nett und intelligent. Na super. Sie wollte ihn wirklich nicht mögen. Aber er machte ihr das unmöglich. Und was die Jugendlichen anging, da fiel ihr auch nichts Besseres ein.
    Jedes Mal, wenn CiCi dachte, sie hatte Jakes Persönlichkeit endlich erfasst, tat er etwas Unerwartetes. Und dann war da dieser Kuss. Ihre Reaktion war einfach zu peinlich, um das in Worte zu fassen.
    „Eine andere Strategie fällt mir auch nicht ein“, sagte sie und hoffte, dass er ihr nicht ansehen konnte, woran sie gerade gedacht hatte. „Was meint ihr?“ Sie sah die anderen Betreuer fragend an.
    „Einen Versuch ist es wert“, meinte Greg.
    Chip nickte nur.
    „Okay, dann bringen wir’s hinter uns.“ CiCi blieb direkt hinter Jake, als er in den Speisesaal ging, um sich mit Rondelle und seinen Freunden auseinanderzusetzen.
    „Okay, Leute, so sieht es aus – das gibt jetzt die gelbe Karte. Das bedeutet, wenn ihr noch mal Ärger macht, seid ihr auf dem Rückweg nach Houston. Und zwar ohne Wenn und Aber.“
    Jake nahm jeden Jungen einzeln ins Visier und betete, dass seine Worte eine Wirkung haben würden. Er warf CiCi einen Blick zu, damit sie seine Ansprache bestätigte.
    „Allerdings“, sagte sie. „Noch ein einziger Fehltritt, und das war’s für euch.“
    Javier, Schulz, Timmy Smith und Shawn drehten sich alle nach Rondelle um. Die typische Taktik von Teenagern, die einem Anführer wie Schafe hinterherlaufen. Daran erinnerte Jake sich nur zu gut.
    Rondelle nickte seinen Mittätern kaum wahrnehmbar zu. „Okay, Mann. Du bist der Boss. Wir machen keinen Ärger mehr.“
    „Gut. Ich nehme dich beim Wort.“ Jake streckte die Hand für den rituellen Handschlag aus.
    Rondelle nickte noch mal. Dann reihten sich seine Freunde ein, um Jake ebenfalls die Hand zu schütteln.
    Jake hoffte, dass er ihnen so etwas schenkte, das ihnen fehlte – Vertrauen. Leider war das leichter gesagt als getan.
    Ein paar Tage später hatte Jake gerade sein eigenes Morgentraining beendet, als CiCi ihm mal wieder dazwischenfunkte. Camping? Sie wollte, dass er mit vierzig Teenagern zelten ging? Zwei ganze Tage?
    „Ich bin aber nicht unbedingt der größte Pfadfinder vor dem Herrn.“
    „Ach was. Wenn ich das schaffe, kriegst du das auch hin.“
    „Okay“, stimmte Jake zu. Was für eine Wahl hatte er schon? Sie war sein Boss.
    „Gut. Dann muss ich nur noch mit der Köchin übers Essen reden“, sagte sie mit einem vorwitzigen Lächeln. „Wenn ich kochen müsste, würden wir vermutlich verhungern.“
    Wer weiß, vielleicht boten zwei Tage im Schlafsack auf der Erde eine angenehme Abwechslung von dem furchtbaren Bett, das ihn jede Nacht beinahe zum Krüppel machte. Wo blieb nur das große Bett, das sie ihm versprochen hatte?
    Der Zeltplatz befand sich fünf Meilen weiter unten am Fluss – nah genug für Notfälle, aber weit genug weg, damit die Teenager das Gefühl hatten, ein Abenteuer in der Wildnis zu erleben. Rein theoretisch eine großartige Sache. Aber für CiCi entpuppte sich das Ganze als die Hölle auf Erden.
    Im Vergleich dazu war das Bootcamp von Miss Newcombes Benimmkurs ein Spaziergang gewesen. CiCi hatte so viele Mückenstiche, dass sie aussah, als hätte sie die Windpocken. Und das trotz Mückenschutzmittel. Die verdammten Biester schienen das Zeug zu lieben.
    Schlimmer noch,

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