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Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Titel: Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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findet nicht statt, das habe ich jetzt schon tausendmal gesagt.«
    »Sag mal«, Torstens Stimme klang leise und vorsichtig, »hast du einen im Kahn? Du klingst angetrunken.«
    »Unsinn, ich bin nur müde. Ich gehe jetzt ins Bett. Also, gute Nacht.«
    »Gute Nacht. Und   … Doris?«
    »Was?«
    »Über deinen Geburtstag reden wir noch mal. Du stellst dich wirklich an, mit dieser blöden fünfzig. Ich bin auch seit Januar fünfzig und habe nicht so ein Theater gemacht. Ich finde   …«
    Langsam legte Doris das Telefon zurück auf die Station.
     
    |40| Ein Mathias, der mal mit Katja zusammen war? Katja war dauernd mit irgendjemandem zusammen gewesen. Kein Mensch konnte sich die alle merken.
    Aber es war doch ein Witz, dass sie heute schon zum zweiten Mal an Katja dachte. Das hatte bestimmt etwas zu bedeuten. Warum wollten eigentlich alle mit ihr über diesen furchtbaren Geburtstag reden? Warum reichte es nicht, dass sie sagte, sie wolle nicht feiern? Warum nahm sie eigentlich niemand ernst? Und wieso war so ein Huhn wie Wiebke erst neunzehn und sie schon fast fünfzig? Und warum sollte sie nicht einfach selbst mal etwas entscheiden? Wann war der beste Zeitpunkt, einfach mal aus dem Bauch heraus etwas zu beschließen, ohne zu überlegen, wie man allen alles recht machen könnte?
    Doris fand: Der Zeitpunkt ist jetzt.
     
    »Katja? Hier ist Doris.«
    Sie ließ sich langsam auf die Armlehne des Sessels sinken.
    »Doris? Das ist ja eine Überraschung. Wie geht es dir? Wir haben ja schon wieder so ewig nichts voneinander gehört. Erzähl mal!«
    »Katja, ich werde in vier Wochen fünfzig. Das ist schlimm genug. Noch schlimmer ist die Aussicht, das in einem furchtbaren Lokal mit der ganzen Familie feiern zu müssen. Mit meiner Mutter. Und mit Torstens Geschäftsfreunden. Und den Nachbarn. Ich krieg einen Fön.«
    Katja wartete einen Moment. Dann fragte sie vorsichtig: »Ist alles in Ordnung bei dir?«
    »Nein.« Doris schwang ihre Beine ein Stück hoch und ließ sich ganz in den Sessel rutschen. »Ich meine,   … es ist nichts in Ordnung. Ich habe ein bisschen zu viel getrunken, |41| mein Sohn geht morgen tauchen, seine komische Freundin hat ein schreckliches Piercing und isst kein Fleisch, aber offensichtlich auch kein Gemüse, ich bin so komisch im Kopf und habe keine Hormone mehr. Und ich werde fünfzig. Lass uns zu dritt reinfeiern, du, Anke und ich. Wir fahren an die Ostsee, da gibt es ein tolles Wellness-Hotel, lass uns drei schöne Tage zusammen verbringen und uns wieder so fühlen wie früher. Sonst drehe ich demnächst durch. Was sagst du dazu? Kannst du an dem Wochenende?«
    Erschöpft hielt sie inne, ihre Zunge wurde immer schwerer. ›Katja denkt sicher, ich bin total betrunken und irre. Was rede ich da überhaupt?‹
    Aber Katja lachte nur. »Ich glaube schon. Warum eigentlich nicht? Das machen wir. Das ist eine sehr gute Idee. Es ist viel zu lange her. Und, Doris?«
    »Ja?«
    »Bleib locker, Schätzchen. Fünfzig ist kein Alter für Frauen wie du eine bist.«

|42| N atürlich war sie wieder zu früh dran, es war noch nicht einmal vier und sie hatte bereits ihr Zimmer bezogen und alles ausgepackt. Doris ließ sich auf den Sessel am Fenster sinken, sah sich um und was sie sah, gefiel ihr: die Einrichtung, der freie Blick auf die Ostsee, das breite Bett mit den vielen Kissen, ihre persönlichen Dinge, die sie im ganzen Zimmer verteilt hatte. Es war einfach schön hier. Nur, dass sie jetzt zwei Stunden in diesem Zimmer sitzen und auf Katja und Anke warten sollte, gefiel ihr nicht. 18   Uhr war die verabredete Ankunftszeit, dann wollten sie sich in der Hotelbar treffen.
    Aber sie musste ja zu früh ankommen. Wie immer. Wobei sie diesmal eigentlich gar nichts dafür konnte. Moritz hatte sie gefragt, ob er ihr Auto übers Wochenende haben könnte. Er wollte mit Wiebke ein paar Tage nach St. Peter-Ording fahren, zum Surfen, seine Ausrüstung passte aber nicht in seinen alten kleinen Peugeot. Doris hatte kurz nachgedacht und ihm dann erzählt, dass sie mit zwei alten Freundinnen an die Ostsee wolle, Torsten aber nicht wissen sollte, wo sie die Nacht zu ihrem Geburtstag verbringen würde. Moritz hatte sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen angesehen und geantwortet, dass er nur ihr Auto wolle, der Rest ihm aber völlig egal sei. Er würde seinen Vater ohnehin bis zum Wochenende nicht sehen oder mit ihm sprechen.
    »Kann ich den Wagen jetzt haben oder nicht?«
    |43| »Du sagst Papa aber nicht, wohin du mich gefahren

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