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Bei Interview Mord

Bei Interview Mord

Titel: Bei Interview Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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gesagt nicht.«
    »Dann zeige ich Ihnen mal was.«
    Heike Quisselborn stand auf und ging zur Wand. Dort öffnete sich ein kleiner Kamin, daneben aufgestapeltes Holz und ein Fernseher mit DVD-Player und Video. In einem Regal darunter reihten sich Videokassetten. Heike Quisselborn nahm eine heraus und steckte sie in den Spieler.
    »Sie sollten sich vielleicht ein Bild davon machen, wer Magic Landini wirklich war. Die Qualität des Videos ist nicht besonders gut, man kann aber einiges erkennen.«
    Sie schaltete die Geräte ein, und auf dem Fernsehschirm erschien ein großer gelber Fleck. Dann wurde die Kamera scharf gestellt, und der Fleck wurde zu einer Bühne. Ein paar Requisiten standen bereit. Einbeinige, hohe Tische. Rechts erkannte ich so etwas wie einen aufgeklappten Koffer.
    Heike Quisselborn setzte sich wieder.
    »Das ist eine Zaubershow vor Publikum«, erklärte sie.
    »Wo war das?«
    »In Lindlar. Bei den ›Artgenossen‹ . Eine kleine Bühne. Kennen Sie das?«
    »Nein.«
    Auf dem Bild tat sich nichts, aber ich konnte jetzt am unteren Bildrand eine schwarze Fläche erkennen, die sich manchmal bewegte. Die Köpfe des Publikums. Der Kameramann stand offenbar ganz hinten und filmte über die Zuschauer hinweg.
    »Hat das Herr Kürten aufgenommen? Der Mann, der auch Ihre Hochzeit gefilmt hat?«
    Heike Quisselborn sah mich erstaunt an und nickte, offenbar verwundert darüber, was ich alles herausgefunden hatte. Jutta sollte mal hier sitzen, dachte ich.
    »Warum haben Sie eigentlich ausgerechnet Herrn Kürten damit beauftragt, Ihre Videos zu drehen?«
    »Ich glaube, Nikolaus wollte ihm einen Gefallen tun. Die beiden kannten sich schon sehr lange über irgendwelche beruflichen Verbindungen. Vor zwei, drei Jahren hat Herr Kürten seine Arbeit verloren.«
    Aus dem Fernseher drang Musik. Sie klang mystisch, wie ein mittelalterlicher Chor. Landini, mit Rüschenhemd und Jackett, erschien auf der Bühne, und neben ihm war Heike - Body, Netzstrumpfhose, Frack und glitzernder Zylinder. Beide verbeugten sich. Applaus übertönte die Musik.
    »Den Soundtrack hat Nikolaus extra produzieren lassen«, sagte Heike Quisselborn, den Blick fest auf den Fernseher gerichtet, wo Landini im Takt der dahinwabernden Klänge mit seiner Zauberei anfing. Er nahm ein weißes Seil, machte eine Schlaufe, die er umständlich in die Höhe hielt. Dann überreichte ihm Heike eine riesige Schere, mit der er das Seil durchschnitt. Das Metall reflektierte das Scheinwerferlicht. Daraufhin knüpfte er, erwartungsvoll durch die tropfenförmigen Gläser seiner Brille ins Publikum blickend, einen Knoten, den er ebenfalls herumzeigte. Schließlich hielt er Heike den Knoten hin. Sie spitzte die Lippen und tat so, als würde sie darauf pusten. Der Zauberer zog an dem Seil. Das Knoten verschwand, und das Seil war wieder ganz. Applaus. Verbeugung.
    Die Zuschauer hatten nicht viel Zeit, ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen, denn sofort kam der nächste Trick: Heike reichte Landini einen Spazierstock und ein rotes Tuch. Der Zauberer hielt beides fest, wieder enthusiastisch ins Publikum grinsend. Er warf den Stock in die Luft, und plötzlich schwebte er - vor dem Tuch, das Landini ausgebreitet hatte und das nun von ihm und Heike festgehalten wurde. Aber das war noch nicht alles: Während der Stock sich wie von Zauberhand hin und her bewegte, tauchte über dem Rand des Tuches eine silberne Kugel auf - von den Zuschauern klatschend begrüßt, während Landini und Heike versuchten, erstaunte Gesichter zu machen.
    Und so ging es weiter. Es waren lauter Tricks, die ich schon mal irgendwo gesehen hatte, im Fernsehen oder sonst wo. Landini stellte zwei Weinflaschen auf den Tisch, stülpte genau passende Röhren darüber, hob sie hoch, und die Flaschen waren verschwunden. Heike überreichte ihm umständlich einen Sonnenschirm mit bunter Bespannung, den Landini aufklappte und genau vorzeigte. Dann schloss er ihn wieder, wickelte ihn in eine Zeitung und machte, während die dräuende Musik das Ganze untermalte, ein paar magische Handbewegungen. Er befreite den Schirm wieder aus dem Papier, und als er ihn aufspannte, war er nur noch ein Drahtgerüst. An den Seiten hingen lauter kleine bunte Tücher herunter. Wieder waren Landini und seine Assistentin angeblich höchst erstaunt. Der Trick war aber noch nicht zu Ende. Heike nahm den Zylinder ab, griff hinein und hatte etwas Buntes in der Hand: Siehe da, die Schirmbespannung!
    »Ist das nicht eine tolle Nummer?«, rief

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