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Bei Interview Mord

Bei Interview Mord

Titel: Bei Interview Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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Straße.«
    Wer hat die nicht?, dachte ich.
    »Es hieß, sie hätten darüber nachgedacht, das Haus zu verkaufen. Es soll sogar schon mal in einer Zwangsversteigerung gewesen sein. Sie konnten das aber in letzter Minute abwenden. Irgendwie ist Frau Kley-Knöter an Geld gekommen. Durch eine Erbschaft, glaube ich.«
    »Wann war das?«
    »Vor meiner Zeit. Wie gesagt, ich weiß das nur aus Erzählungen. Und ich rede da auch nicht so gern drüber. Jeder kann ja mal in finanzielle Nöte kommen, oder?«
    O ja!
    »Besitzen die Leute ein Motorrad?«
    Sie wirkte überrascht. »Nein. Ich habe jedenfalls noch nie eins gesehen. Glauben Sie…?« Sie sprach nicht weiter.
    »Ich gehe nur Hinweisen nach. Sonst nichts.«
    »Ich verstehe. Und was werden Sie als Nächstes machen?«, fragte sie.
    »Ich werde mal diesem Hubert Pfaff auf den Zahn fühlen.«
    »Meinen Sie nicht, dass der im Gefängnis sitzt? Es hieß doch, die Polizei habe ihn festgenommen.«
    »Ich werde Leute finden, die ihn kennen.«
    Und dann spreche ich mal mit diesem Urbanus, dachte ich. Und die Nachbarn kommen auch noch dran.
    Ich verabschiedete mich.
    »Finden Sie den Mörder meines Mannes«, sagte Heike Quisselborn an der Tür und sah mir fest in die Augen. »Ich vertraue Ihnen. Egal, wer Sie beauftragt hat.«
    Ich ging zum Wagen, und hinter mir fiel die Tür ins Schloss.
    Gerade als ich einsteigen wollte, kam ein Wagen angerollt. Ein Mann stieg aus. Es war Ballmann.
    Er sah mich und war mit einigen Schritten da.
    »Polizei«, sagte er und betrachtete mich kühl. »Würden Sie sich bitte ausweisen?«
    »Würden Sie sich bitte ausweisen?«, sagte ich.
    Ballmann tat es, und ich gab ihm meinen Personalausweis.
    »Was haben Sie in dieser Straße gemacht?«
    »Bergisch Gladbach bewundert.«
    Er sah noch einmal auf meinen Ausweis. Ob Krüger dichtgehalten hatte?
    »Rott«, las Ballmann meinen Namen. »Sie sind der Privatdetektiv, der sich gestern in Wuppertal nach dem Motorradkennzeichen erkundigt hat. Ist ja nett, dass wir und so schnell wiedertreffen.«
    Ich schwor Krüger innerlich Rache. »Wenn Sie es sagen, Mister Ballermann.«
    Der Blick des Hauptkommissars gefror.
    »Spielen Sie hier nicht den Witzbold!«, zischte er. »Was haben Sie bei Frau Quisselborn gemacht ?«
    »Frau wer?«
    Er blickte mich ein paar Sekunden an. Dann wandte er sich ab und ging zu Landauers Haus hinüber.

Pfaff
    Unten in der Stadt hatte ich neben der Bushaltestelle am Konrad- Adenauer-Platz eine Reihe Telefonzellen gesehen. Ich parkte in der Tiefgarage, zog ein Kurzticket und stapfte am Bergischen Löwen die Treppe hinauf. Gut, dass ich mir die Telefonkarten gekauft hatte.
    Als Erstes ließ ich mir von der Auskunft die Nummer des Zauberers namens Urbahn in Rösrath geben. Leider meldete sich bei ihm nur ein Anrufbeantworter. Bevor der Piepton ertönte, drückte ich auf die Gabel.
    Ein weiterer Anruf bei 11833 brachte mir die Adresse von Hubert Pfaff ein. Es gab nur einen einzigen auf der ganzen langen Bergisch Gladbacher Straße. Ich wählte seine Telefonnummer, und nach dem dritten Klingeln ging jemand ran.
    »Pfaff?«
    Eine Frauenstimme. Oder war es ein Kind? Zu meiner Zeit hatten sich Kinder immer mit Vor und Nachnamen gemeldet. Wenigstens schien der Mann Familie zu haben. Also gab es jemanden, mit dem ich sprechen konnte. Aber ich wollte das lieber Auge in Auge machen.
    »Entschuldigung, verwählt«, sagte ich und hängte ein.
    Jetzt war es an der Zeit, etwas über Armbrüste zu erfahren. Und wenn es um Waffen ging, kannte ich keinen besseren Experten als meinen alten Kumpel Rudy Lück aus Krefeld.
    Rudy hatte seine Polizeikarriere beim Grenzschutz begonnen, war anschließend bei der GSA und bei der Bereitschaftspolizei gewesen. Dann war er krank geworden und hatte auf einem Ohr das Gehör verloren. Das hieß in seinem Fall: Innendienst. Rudy machte aber das Beste draus, ging in die Rechtsabteilung, spezialisierte sich auf Waffenrecht und begann sich auch für Waffentechnik zu interessieren. Nach und nach wurde er zu einem gefragten Ausbilder.
    Man konnte Rudy eine Schraube zeigen, und er hielt einem aus dem Stand einen zweistündigen Vortrag über die Waffe, aus der sie stammte. Über Kaliber, Rechtsvorschriften, Hersteller, Analysen zur Ballistik, hergestellte Stückzahl und was weiß ich noch alles. Mittlerweile war Rudy Pensionär, ließ Interessierte aber an seinen Kenntnissen teilhaben, darunter nicht nur mich und andere Ermittler, sondern auch Leute vom Fernsehen, damit sie ihre

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