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Bei Interview Mord

Bei Interview Mord

Titel: Bei Interview Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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bildeten eine gute Deckung. Links von uns lag der Wanderparkplatz, wo ich meinen Golf abgestellt hatte. Das Areal war rundherum von hohen Büschen und Bäumen umgeben.
    Seidels Mitarbeiter zog eine Karte aus der Tasche. »Wenn sich einer in dem Wald verstecken will, kann er aus ganz verschiedenen Richtungen kommen - hier von der Böhmericher Mühle. Oder hier oben über diese kleine Straße…«Er klopfte auf die Karte - einmal an jede Ecke der unregelmäßig geformten grünen Fläche, die den Wald darstellte. »Hier, hier und hier brauchen wir einen Mann, und natürlich auf den Zufahrtsstraßen.«
    Seidel nickte. »Und wir beide bleiben hier.« Er zeigte auf die Stelle, wo wir uns gerade befanden. »Der Ü-Wagen wird ja wohl hier stehen, wo wir gerade sind, oder?«
    »Nein, den werden sie dort auf den Parkplatz stellen.«
    »Und wo stehen Sie mit Frau Ahrens?«
    »Hier am Rand der Weide.«
    Seidel nickte und sah sich noch mal genau um. Er betrat das Gras und ging ein Stück hinunter. Als er etwa fünfzig Meter zurückgelegt hatte, sah er sich um, holte ein Handy hervor und telefonierte. Offenbar wies er seine Leute ein. Dann kam er zurück. »Alles klar, das war's«, sagte er.
    Ich nickte erleichtert. Endlich konnte ich Theresa wieder anrufen.
    »Wann geht's los?«, fragte Seidel. »Eintausendsiebenhundert?«
    Ich blickte verständnislos drein.
    »Siebzehn Uhr«, übersetzte er.
    »Ach so. Ja, genau.«
    »Gut. Meine Leute sind dabei, den Wald zu durchsuchen und den Zugang zu überwachen. Vorn am Eichholzer Weg steht auch jemand. Wir sehen uns dann.«
    Meine Hände zitterten, als ich die Haustür aufschloss. Ich drückte die Tür hinter mir zu und rief Theresa an. Ich hörte ihre Stimme wieder durch einen Schleier aus Lärm. Sie saß im fahrenden Auto.
    »Kley-Knöter ist weggefahren«, sagte sie. »Aber nicht nach Odenthal. Wir fahren Richtung Bensberg.«
    »Ich nehme an, dass er das Motorrad irgendwo anders untergestellt hat und es jetzt holt. Lass dich nicht abhängen.«
    »Ich doch nicht. Ich melde mich wieder. Bis dann.«
    Ich legte auf. Kley-Knöter war unterwegs! Vielleicht, um mich zu töten! Die Nervosität brach wie eine kalte Dusche über mich herein. Ich sah auf die Uhr: kurz vor zwei.
    Wieder begann das Warten. Ich kämpfte mühsam um Geduld und rauchte drei Zigaretten hintereinander. Theresa meldete sich. Im Hintergrund war es ruhig.
    »Kley-Knöter scheint sein Ziel erreicht zu haben. Kölner Straße. Ein Wohnblock. Dahinter gibt's eine Menge Garagen.«
    »Sitzt du noch im Auto?«
    »Nein, ich bin ausgestiegen, um mich mal umzusehen.«
    »Was willst du denn machen, wenn der gleich mit dem Motorrad abzischt?«
    »Im Augenblick gibt's nichts abzuzischen«, sagte sie. »Er steht mit seiner Tasche vor dem Hauseingang bei den Garagen und scheint auf jemanden zu warten.«
    »Wahrscheinlich auf den Besitzer der Garage. Hat er irgendwo geklingelt?«
    »Ja, hat er. Ich konnte aber nicht sehen, wo.«
    »Ist die Tasche groß genug, dass eine zusammengeklappte Armbrust reinpasst?«
    »Ja, das könnte gehen.«
    Ich sah auf die Uhr. In knapp drei Stunden hatten wir den Mörder.
    »Bleib dran, Theresa«, sagte ich. »Und pass auf dich auf.«
    »Mach ich. Wenn er mit dem Motorrad rausfährt, verfolge ich ihn. Auf der Landstraße kann ich allerdings für nichts garantieren. Da ist er sicher schneller als der R4.«
    »Du musst nur beobachten, ob er in Richtung Odenthal fährt. Mehr ist nicht nötig. Hier oben wird er dann schon in Empfang genommen.«
    Meditation wäre vielleicht gut, dachte ich. Leider hatte ich keine Ahnung, wie so was ging. Ich setzte mich in Theresas Sessel, lehnte mich ganz entspannt zurück und schloss die Augen. Es war absolut still im Haus, und während ich versuchte, die nervösen Zuckungen meiner Augenlider in den Griff zu bekommen, hörte ich meinen Herzschlag. Bum, bum - bum, bum - bum, bum…
    Es war nicht auszuhalten.
    Ich schlug die Augen auf, tigerte wieder ein bisschen herum, nahm ein Buch aus dem Regal und versuchte zu lesen. Aber es ging nicht. Ich konnte mich nicht konzentrieren.
    Plötzlich hatte ich wieder Theresas Nummer gewählt.
    »Er steht immer noch vor der Tür«, sagte sie. »Und wenn du mich noch öfter anrufst, wird er noch auf mich aufmerksam. Mein Handy spielt die Tatort-Titelmusik. Abgesehen davon steigt meine Festnetz-Telefonrechnung.«
    »Tut mir Leid«, sagte ich, legte auf und ließ mich in den Sessel fallen. Warum hatte es die Natur nicht so eingerichtet, dass man

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