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Bei Interview Mord

Bei Interview Mord

Titel: Bei Interview Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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Dhünntalsperre führt. Hier sind auch viele Wanderer unterwegs, aber heute geht es bei ›Menschen im Bergischen live‹ nicht um die Landschaft und die Natur, sondern wir haben ein ernstes Thema zu besprechen…«
    Jutta verstummte. Offenbar sprach jetzt der Redakteur im Sender, den ich jedoch nur als leises Gemurmel aus dem Kopfhörer wahrnehmen konnte.
    »… ganz genau«, sagte Jutta jetzt. »Neben mir steht ein Mann, der professionell mit Ermittlungen zu tun hat: Remigius Rott - ein Wuppertaler Privatdetektiv. Ob du es glaubst oder nicht, David, wir haben von Anfang an vorgehabt, ihn in der Reihe ›Menschen im Bergischen live‹ vorzustellen. Dass das jetzt eine solche Wendung genommen hat und wir ihn vielleicht auch zu seinen Ansichten zu den aktuellen Mordfällen befragen…« Jutta hatte sich in ihrem Satzbau verirrt, stockte und sagte einfach: »Wir werden sehen.«
    Während ich noch zu verarbeiten versuchte, dass Jutta ihrem Publikum eine glatte Lüge auftischte, und zu Frau Schall hinüberschielte, die jedoch ganz zufrieden aussah, hielt mir Jutta das schwarze Mikro mit dem gelben Logo so nah vor die Nase, dass ich zurückzuckte.
    »Herr Rott. Sie sind Privatdetektiv. Wie muss man sich so einen Job eigentlich vorstellen? Wie im Kriminalroman?«
    Ich räusperte mich und spürte, wie mich ein Schwall Adrenalin durchströmte. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, ich lese wenig Krimis. Für mich ist die Arbeit als Detektiv ganz normal…«
    Ich wusste nicht, wie ich fortfahren sollte. Jutta füllte die Lücke sofort und zog das Mikro an ihren Mund: »Was für Fälle bearbeiten Sie denn so?«
    »Ach… Man hat vor allem mit Kleinkriminalität zu tun… Da kommen Unternehmer, die rauskriegen wollen, ob ihre Angestellten, die sich krankgemeldet haben, wirklich krank sind. Da kommen die berühmten Ehefrauen und -männer, die wissen wollen, ob der Partner wirklich treu ist.«
    »Tatsächlich? Ich dachte, so wäre das nur im Fernsehen.«
    »Nein, nein«, sagte ich. »Das gibt's wirklich. Ich habe schon Fälle gelöst, wo die Frau der festen Meinung war, dass der Mann fremdging. Ich habe den Mann dann überwacht, und es kam heraus, dass er hunderttausend Euro im Lotto gewonnen und das der Frau verschwiegen hat.«
    »Da hat sich die Frau aber gefreut.«
    »Wie man's nimmt. Als alles rauskam, war es fast zu spät. Der Mann hatte das meiste in Köln im Pascha auf den Kopf gehauen.«
    »Wie sind Sie dazu gekommen, als Detektiv zu arbeiten? Welche Ausbildung haben Sie?«
    Mir war klar, dass ich kaum die Wahrheit sagen konnte: Jahrelanges Rumtreiben an der Uni, mal an dieser, mal an jener Fakultät, bis die Lebensversicherungssumme, die ich von meinen Eltern geerbt hatte, weg war.
    »Ich habe ein paar Semester Jura studiert«, sagte ich, »und dann in verschiedenen Firmen für Sicherheitstechnik gearbeitet.«
    Plötzlich traf mich aus der Menge der Blick von Ballmann. Spöttisch und kalt. Er wusste wahrscheinlich genau, dass das nicht stimmte. Garantiert hatte er sich mit Krüger kurzgeschlossen, der über meinen beruflichen Werdegang ganz gut informiert war.
    Ich ließ mich davon nicht beeindrucken, redete über dieses und jenes, und nach und nach fiel die Anspannung von mir ab. Ich fühlte mich gut. Meine Aufregung war verschwunden. Jeden Moment wurde der Teil von Gladbach geschnappt. Ich stand kurz vor einer Sternstunde meiner Karriere. Plötzlich bedankte sich Jutta, nahm das Mikro weg und sagte: »So, das war der erste Block. Jetzt läuft Musik.«
    Ich nickte. Das Publikum, das konzentriert zu uns geschaut hatte, verteilte sich etwas.
    Ich sah hinunter zum Wald. Wie lange brauchte ein Motorrad, um von der Kölner Straße bis hier raufzukommen? Eigenartig, dass Kley-Knöter sich nicht früher auf die Lauer gelegt hatte… Oder hatte er das Terrain schon vorher sondiert und alles vorbereitet? Fuhr er jetzt vielleicht einfach zu einer Stelle, die er sich vorher sorgfältig ausgewählt hatte?
    Frau Schall kam und sagte: »Ich habe mit den Security-Leuten gesprochen. Es ist niemand gesichtet worden.«
    Ich fragte mich, ob ich es in der Musikpause schaffen konnte, Theresa noch mal anzurufen.
    »Wie lange dauert die Musik?«, fragte ich Peter Volkmer.
    »Wir machen nur einen Titel. Drei Minuten etwa. Dann haben wir's schneller hinter uns. Bleiben Sie also bitte hier.«
    »Wie viele Blöcke machen wir insgesamt?«
    »Zwei müssten reichen, oder?«
    »Sicher. Tun Sie mir einen Gefallen? Wenn während des Interviews jemand

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