Bei null bist du tot
niemand merkt, dass wir Reilly suchen. Im Moment wäre es zu gefährlich, etwas durchsickern zu lassen.«
Im Moment war alles gefährlich. Einschließlich dieser Betreuung von Jock. Gott, sie wünschte, es gäbe irgendetwas, das sie tun konnten. »Hast du noch mal mit Bartlett gesprochen?«
»Gestern Abend.« Er lächelte. »Bisher sind die Leute von Homeland Security noch nicht in MacDuff’s Festung eingefallen. Offenbar haben sie sich entschlossen, abzuwarten und zu beobachten.«
»Genauso wie wir.« Sie überlegte. »Meinst du, es gibt eine Möglichkeit, mein neues Telefon irgendwie abhörsicher zu machen, damit ich mit Eve und Joe sprechen könnte?«
»Zu riskant. Das weißt du.«
Mit dieser Antwort hatte sie gerechnet. Und er hatte Recht, verdammt. So gern sie mit Eve und Joe über alles reden würde, es wäre dumm, dieses Risiko einzugehen. »In Ordnung.«
»Ich weiß, dass dich die Situation zerreißt. Es war deine Entscheidung, aber wir haben uns alle darauf eingelassen. Ich glaube, du lagst mit deiner Einschätzung richtig, dass Jock womöglich dichtgemacht hätte, wenn wir zu großen Druck auf ihn ausgeübt hätten. Aber wenn du inzwischen anderer Meinung bist, brauchst du es nur zu sagen, dann werde ich ihn mir vorknöpfen.«
»Du meinst, du würdest Gewalt anwenden.«
»Wenn ich zu dem Schluss käme, dass es die einzige Möglichkeit ist. Er ist unsere einzige Hoffnung und zugleich unser Hemmschuh. Ich möchte nicht, dass du dir für den Rest deines Lebens Vorwürfe machen musst, weil du zu weich gewesen bist, um zu tun, was du hättest tun sollen.«
»Ich werde nicht zu weich sein.« Das war die Wahrheit. Sie kannte sich gut genug, um zu wissen, dass sie letztlich und trotz allem eine Entscheidung treffen würde, wenn sie keinen anderen Ausweg sah. Doch sie hoffte inständig, dass es nicht dazu kommen würde. Sie schaute zu Mario und Jock hinüber. »Aber es wird allmählich höchste Zeit, dass Mario irgendwas aus Jock rausbekommt. Wenn es ihm nicht gelingt, werden wir tun, was notwendig ist. Das schließt auch ein, dass wir Homeland Security, CIA und alle einschalten, die uns womöglich helfen können. Und die werden ihn nicht mit Samthandschuhen anpacken. Die werden nehmen, was sie kriegen können, und sie werden keine Rücksicht darauf nehmen, ob sie ihn um den Verstand bringen.«
»Ich seh das ja nicht anders. Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.« Trevor wechselte das Thema. »Übrigens habe ich noch eine Information, die dich interessieren könnte. Es geht um Demonidas.«
Ihre Augen weiteten sich. »Wie bitte?«
»Mit irgendwas muss ich mich ja schließlich beschäftigen. Also habe ich ein bisschen im Internet geforscht, und ich habe einen Hinweis auf einen Demonidas gefunden, der zur selben Zeit gelebt hat wie Cira.«
»Das ist alles?«
»Nein, längst nicht.« Er lächelte. »Der Mann ist ins öffentliche Interesse geraten, als vor zwei Jahren in der Nähe von Neapel sein Logbuch gefunden wurde. Angeblich war es sehr gut erhalten und sollte bei einer staatlichen Auktion angeboten werden. Das Geld sollte italienischen Museen zugute kommen. Das Ganze hat damals eine Menge Staub aufgewirbelt, und die Sammler standen Schlange, um das Logbuch zu ersteigern.«
»Können wir es uns ansehen?«
Er schüttelte den Kopf. »Es ist eine Woche vor der Auktion spurlos verschwunden.«
»Gestohlen?«
»Es sei denn, es ist selbstständig aus dem Safe in Neapel geflüchtet.«
»Verflucht.«
»Aber zumindest hat es existiert, und Demonidas ebenfalls. Tröstet dich das ein bisschen?«
»Ja. Alles in diesem ganzen Durcheinander, das durch konkrete Fakten untermauert wird, hat sein Gutes.«
»Ich bleibe an der Sache dran, aber ich dachte mir schon, dass du dich über eine handfeste Information freuen würdest. Die derzeitige Situation ist für uns alle ziemlich frustrierend.«
»Das ist leicht untertrieben.« Sie lächelte. »Danke, Trevor.«
»Keine Ursache. Es hat sich gelohnt. Es ist das erste Mal seit Tagen, dass ich dich lächeln sehe.« Er nahm ihre Hand. »Das hat mir gefehlt.«
Sie betrachtete ihre verschränkten Hände. Ein schönes Gefühl, angenehm … »Meine Nerven liegen einfach ziemlich blank.«
»So erleben wir einander seit dem Tag, an dem wir uns kennen gelernt haben. Ich weiß gar nicht, wie es wäre, wenn wir ins Restaurant oder ins Kino gehen, vielleicht abends zusammen auf dem Sofa sitzen und fernsehen könnten. Wenn wir ganz normale Dinge tun könnten.«
Er hatte
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