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Beichte eines Verfuehrers

Beichte eines Verfuehrers

Titel: Beichte eines Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hart Megan
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ebenso freundlich wie Joe. Ihre Lippen und ihre Zähne waren perfekt. Ihre Haare und ihr Gesicht und ihr Leben … alles perfekt. Ich nickte ihr knapp zu und folgte Adam aus dem Restaurant.
    Zu Hause half ich Adam schweigend ins Bett. All die Handgriffe, die ich inzwischen verinnerlicht hatte, liefen automatisch ab. Meine Finger zitterten, als ich den Lift bediente, mit dem ich Adam vom Rollstuhl ins Bett hob. Mein Herzschlag setzte aus, als ich dachte, er würde im nächsten Augenblick fallen.
    „Ganz ruhig“, sagte Adam. Kurze Zeit später, nachdem er sicher im Bett lag, fragte er: „Alles in Ordnung?“
    „Nein.“ Ich fing an zu weinen. Diesmal sagte er mir nicht, dass ich damit aufhören solle.
    Ich weinte lange, schluchzte so heftig, dass ich mich verschluckte und wünschte mir sehnlichst eine Hand, die meine festhielt. Aber Adam konnte mir das nicht geben. Nie wieder. Ich legte mein Gesicht an seine Schulter und weinte, während er beruhigend flüsterte. Seine Worte mussten mir als Trost genügen.
    „Wie konnte es mit uns so weit kommen?“ Adams Atem strich über mein Haar. „Ich habe gedacht, wir können uns immer lieben. War es nur der Unfall? Oder wäre das hier ohnehin irgendwann passiert?“
    „Ich weiß es nicht.“ Mit geschlossenen Augen schmiegte ich mich an den weichen Flanell seiner Pyjamajacke. So war es einfacher zu reden. „Ich weiß manchmal gar nichts mehr, Adam.“
    „Ich habe immer alles für uns gewusst“, sagte er. Ich spürte, wie sein Mund über meine Schläfe strich. „Ich wünschte, es wäre noch wie früher.“
    Ich hob meinen Kopf und blickte ihn an. „Ich nicht. Dinge müssen sich ändern, damit wir wachsen können. Wir sind nicht mehr dieselben Menschen wie damals, als wir uns kennenlernten.“
    „Nein? Wer bist du jetzt?“
    Ich dachte, er wollte einfach nur nett sein. Aber ich sagte ihm die Wahrheit. „Ich weiß es nicht, Adam. Ich versuche, es herauszufinden, aber …“
    „Du bist Sadie Danning. Meine Frau.“
    Die Stille hing plötzlich zwischen uns. „Ich bin mehr als nur deine Frau …“
    „Das weiß ich.“
    „Ich denke … ich muss es auch wissen.“
    Er seufzte schwer. „Also, was passiert als Nächstes? Wollen wir es noch mal versuchen?“
    „Hast du einen besseren Vorschlag?“
    Vieles hatte sich verändert … Aber Adams Lächeln war noch dasselbe wie früher. „Nein, auf keinen Fall.“
    Ich stand auf, weil ich ins Badezimmer gehen und mein Gesicht abwaschen wollte. Aber sein Blick hielt mich fest.
    „Sadie … ich liebe dich. Immer noch.“
    „Ich liebe dich auch.“
    Ein rotes Samtband, ein Gedicht. Unsere Liebe: schlimm, verrückt und gefährlich. Das hatte uns einst genügt, um unser gemeinsames Leben aufzubauen. Ich war mir jetzt nicht mehr sicher, ob das reichte. Und das wussten wir beide.
    Wir waren spröde und zerbrechlich. Die Frage war nun, ob wir einander noch immer so viel wert waren? Oder war etwas in uns inzwischen zerbrochen und passte nicht mehr zusammen?

16. KAPITEL
    „Und du bist sicher, dass es dir gut geht?“ Besorgt zupfte ich an meiner Kostümjacke herum und fuhr mit den Händen durch das offene Haar. Im Spiegel erhaschte ich Adams Blick. Er rollte mit den Augen, aber als ich mich umdrehte, lächelte er, obwohl wir beide wussten, dass ich ihn erwischt hatte. Ich stemmte die Hände in die Hüften.
    „Was sollte dieser Blick gerade heißen?“
    „Mit mir ist alles in Ordnung.“
    Ich ging zu ihm hinüber und überprüfte noch einmal alles. Adam machte ein unwilliges Geräusch.
    „Ich würde mich besser fühlen, wenn Dennis da wäre …“
    „Dennis hat sich seit Monaten auf diesen Tag gefreut, Sadie. Außerdem wird der Pflegedienst bestimmt jemanden schicken, der sich auskennt. Du bist doch nur ein paar Stunden fort.“
    Er hatte recht, aber nicht mal sein ruhiger, leicht verärgerter Tonfall konnte mich überzeugen. „Aber …“
    „Sadie“, unterbrach Adam mich. Jetzt wurde er richtig ärgerlich. „Du lässt mich jeden Tag länger allein als heute Abend.“
    „Du hast ja recht.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich kann einfach nicht anders, tut mir leid.“
    Er seufzte. „Ja, das weiß ich. Aber mir geht’s wirklich gut. Musst du nicht langsam los?“
    Ich schaute auf die Uhr. „Der Typ vom Pflegedienst ist noch nicht da.“
    Er war zu spät. Ich hatte ihn eine Stunde früher bestellt, damit ich ihn noch instruieren konnte, bevor ich ging. Durch Dennis und Mrs. Lapp war ich verwöhnt, und ich war wirklich

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