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Beichte eines Verfuehrers

Beichte eines Verfuehrers

Titel: Beichte eines Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hart Megan
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jetzt ist das hier auch nicht richtig?“
    Das saß. „Ich meckere doch gar nicht. Wir gehen morgen, das ist doch kein Problem.“
    „Ist ja schon gut.“
    Früher hätte ich versucht, ihn in so einer Situation zu besänftigen oder mich zu überzeugen. Aber diesmal verließ ich einfach den Raum. Ich ging in mein Zimmer, schnappte mir das Buch, das ich schon seit Monaten zu Ende lesen wollte und kuschelte mich in meinen Sessel.
    Es dauerte fünfzehn Minuten, bis er nach mir rief. Ich ließ das Buch sinken. Er murmelte Flüche vor sich hin.
    „Deine verdammten Schuhe stehen im Weg!“
    Ich hatte meine Schuhe in seinem Zimmer ausgezogen und vergessen. Als er mit dem Rollstuhl herumfuhr, hatte sich ein Schuh verkeilt und er kam nicht mehr vorwärts. Dabei hätte er nur zurücksetzen müssen. Ich erklärte es ihm, als ich in sein Schlafzimmer kam und die Sachen aus dem Weg räumte.
    „Es tut mir leid“, fügte ich hinzu. „Ich habe nicht aufgepasst.“
    Aber Adam wollte davon nichts hören und steigerte sich in seine Beschimpfungen hinein. Wieder verließ ich sein Schlafzimmer. Diesmal war ich zehn Seiten vor dem Ende des Buchs, als er mich erneut rief. Ich las in Ruhe zu Ende, bevor ich zu ihm ging.
    „Verdammt, Sadie! Bleib hier und renn nicht dauernd weg!“ Schon wieder griff er mich an. Ich verließ sofort wieder das Zimmer.
    Ich hörte ihn eine halbe Stunde schimpfen, bevor ich mit zwei Schalen Eiscreme und der DVD zurückkam. Nachdem ich die Eiscreme auf den Tisch gestellt hatte, stellte ich den Fernseher an und legte die DVD ein.
    „Was wäre, wenn ich dich gebraucht hätte?“
    Ich drehte mich zu ihm um. „Du brauchst mich oft genug. Aber ich brauche mich von dir nicht so behandeln zu lassen. Ich liebe dich, Adam, und ich will ja für dich da sein. Aber du kannst anscheinend nicht aufhören, mich zu hassen.“
    „Ich hasse dich nicht“, sagte er leise.
    „Tust du nicht?“, fragte ich ruhig. Früher hätte ich ihn das nicht gefragt. Aber seit Joe nicht mehr da war, hatte ich es satt, mich irgendwie zu verstellen.
    „Nein.“ Doch etwas an der Art, wie er die Augen niederschlug, sagte mir, dass dies nur die halbe Wahrheit war.
    Obwohl ich ihn verstand und wusste, dass ich ihn ebenso gehasst hätte, wenn unsere Rollen vertauscht wären, tat es mir weh.
    „Ich hasse dich nicht“, bekräftigte Adam und sah mich an. „Aber manchmal …“
    Ich wartete. Die Eiscreme schmolz und ich schaltete den Fernseher aus, weil das Geplapper mich störte. „Manchmal?“
    „Manchmal ertrage ich dich nicht.“
    Wie erstarrt saß ich neben ihm und fühlte mich klein. Seine Ehrlichkeit erdrückte mich. Vorsichtig fragte ich ihn, was er meinte. Und er erzählte es mir.
    „Ich halte es nicht aus, wie du dich um mich kümmerst, mir alles abnimmst oder wie du vor der Tür wartest, bevor du reinkommst. Ich weiß, was du dort machst, dass du dich manchmal zu einem Lächeln zwingen musst. Ich ertrage es nicht, wie du für mich Entschuldigungen findest.“
    „Aber das mache ich doch, weil …“
    „Ich weiß, warum du das machst. Aber scheiß drauf. Du brauchst dich nicht für mich entschuldigen, okay? Ich will nicht, dass du mich besser machst als ich bin. Und ich ertrage es nicht, dass ich deine Entschuldigung dafür bin, warum du kein richtiges Leben hast.“
    „Sag das nicht. So denke ich nicht.“ Ich blinzelte, aber meine Augen waren trocken.
    Adam starrte mich an. „Niemand macht dir einen Vorwurf, wenn du einfach rausgehst und etwas erlebst.“
    „Ich habe nie gesagt, dass mir jemand so einen Vorwurf macht.“
    „Aber du arbeitest nur und kommst heim, um mich zu pflegen. Du triffst dich nie mit Freunden. Wovor hast du Angst? Sie könnten denken, dass du eine schlechte Ehefrau bist, wenn du mich alleine lässt?“
    Ich hätte mir denken können, dass er irgendwann den Spieß umdreht. Darin war er immer gut gewesen. „Ich habe wohl gedacht, du hältst mich für eine schlechte Ehefrau.“
    Er kniff den Mund zusammen. „Du verstehst es nicht.“
    „Nein, anscheinend nicht.“
    Wir blickten uns an. Sein Blick flackerte undurchdringlich. Ich hatte ihn dazu gebracht, sich auszusprechen. Aber jetzt wünschte ich mir Ruhe.
    „Wenn du bei mir bist, kann ich nur daran denken, was ich nicht mehr bin“, sagte Adam. „Und an all die Dinge, die ich nicht mehr tun kann.“
    „Natürlich hat sich einiges geändert, aber …“
    „Für dich ist es einfacher, das zu sagen. Du sitzt nicht in diesem Rollstuhl!“
    Adams

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