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Beichte eines Verfuehrers

Beichte eines Verfuehrers

Titel: Beichte eines Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hart Megan
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seine Lippen glitten über meinen Hals. Hitze und die Erinnerung an die vielen schönen gemeinsam verbrachten Stunden überfluteten mich.
    „Hm, du riechst aber gut.“ Adams Stimme klang heiser.
    Ich erschauerte. Er legte den Kopf schief und drückte seine Lippen erneut gegen meine Haut. Er schnupperte an mir. Meine Brustwarzen zogen sich schmerzhaft zusammen, meine Knie wurden weich. Die Erregung überflutete mich so plötzlich, und das nur wegen dieser winzigen Liebkosung.
    Seine Zunge schnellte hervor und leckte über meinen Hals. „Und du schmeckst auch so gut …“
    Wir küssten uns, unsere Münder teilten sich, seine Zunge liebkoste meine. Erneut überflutete mich eine Welle der Erregung. Ich legte eine Hand auf seine Schulter, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Unter dem Stoff seines Pyjamas spürte ich die Knochen seines Schlüsselbeins.
    Ich wollte ihn küssen, immer und immer wieder, wollte mit ihm verschmelzen. Doch so schnell wie er gekommen war, brach der Kuss ab und ließ uns beide atemlos zurück. Ich lehnte mich wieder vor, mein Mund suchte seinen. Doch er hielt die Lippen geschlossen, und ich richtete mich auf.
    „Was hältst du davon, wenn wir heute Abend einen Film anschauen?“ Meine Hand strich zärtlich über seine Wange. „Gönn’ dir einfach mal eine Pause.“
    „Ich kann nicht.“ Er lächelte entschuldigend. „Ich hinke in meinem Pensum schon hinterher, weil ich letzte Woche krank war.“
    Ich verstand. Selbst eine Erkältung traf ihn härter als mich und setzte ihn für Tage außer Gefecht.
    Trotzdem – das Herz schlug heftig in meiner Brust und mir zitterten die Beine vor lauter Sehnsucht. Das richteten Adams Küsse seit jeher bei mir an, aber ebenso war es mit Joes Geschichten. Ich lehnte mich vor, legte meine Lippen an sein Ohr und flüsterte: „Ich könnte dich ein bisschen ablenken.“
    Adam schwieg einen Moment. Dann sagte er: „Ich muss das wirklich fertig kriegen, Sadie.“
    Stumm blickten wir einander an. Ich wusste, dass mein Ehemann mich besser kannte als jeder andere Mensch auf dieser Welt, meine Gedanken und Gefühle waren für ihn kein Geheimnis. Der Unfall hatte ihm zwar die Macht über seinen eigenen Körper genommen – aber seinen Verstand hatte er nicht beeinträchtigt.
    Warum hatte ich dennoch immer wieder das Gefühl, er würde mich nicht mehr so gut kennen?
    Ich trat zurück. Nun trug ich wieder die Maske der treu sorgenden Ehefrau. Es war nicht das erste Mal, dass er kein Interesse an mir zeigte. Und es würde auch nicht das letzte Mal sein, dass er mich abwies. Natürlich hätte ich ihn fragen können, warum er lieber über Sex las als selbst welchen zu haben. In unserem früheren Leben hätte ich ihn einfach gefragt. Aber das war lange her und schien mir weit weg. Heute hingen diese Fragen unausgesprochen zwischen uns. Wir trugen beide vernarbte Wunden, und nicht jede war auf den ersten Blick sichtbar. Es war schon genug kaputt, wir brauchten einander nicht neue Wunden hinzuzufügen.
    „Es wird besser sein, wenn du jetzt etwas isst“, sagte Adam. „Dein Magen knurrt schon wieder.“
    Ich nickte langsam. „Brauchst du noch irgendwas?“
    „Nein, mir fehlt im Moment nichts. Ich mach das hier noch fertig und werde dann auch bald schlafen.“
    Wir hatten das Schlafzimmer nach dem Unfall ganz auf Adams Bedürfnisse ausgerichtet. Er konnte ohne Hilfe das Licht löschen und schlafen gehen, wann er wollte. Trotzdem brauchte er jede Nacht Hilfe. Jemand musste ihn regelmäßig umbetten, damit er sich keine Druckstellen am Rücken holte. Da heute Freitag war und Dennis am Wochenende immer frei hatte, war es meine Aufgabe, alle zwei Stunden aufzustehen und nach Adam zu sehen.
    Ich küsste ihn ein letztes Mal, jedoch nicht so leidenschaftlich wie zuvor. „Ruf einfach nach mir, wenn du was brauchst.“
    Doch er richtete seine Aufmerksamkeit bereits wieder auf seine Arbeit und beachtete mich nicht. „Gute Nacht, Süße“, sagte er abwesend.
    „Gute Nacht.“ Ich zog die Tür hinter mir zu und lehnte mich an die Wand neben der Tür. Erschöpft schloss ich die Augen. Eine Hand lag auf meinem Gesicht, der Ellbogen wurde von der anderen Hand gestützt. So stand ich da und versuchte vergeblich, das Zittern zu unterdrücken, das sich meines Körpers bemächtigt hatte.
    „Sadie? Ich mache mich jetzt auf den Weg.“
    Hastig richtete ich mich auf und versuchte, einen möglichst neutralen Eindruck auf Dennis zu machen. Er musterte mich besorgt.
    „Danke, Dennis.

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