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Beichte eines Verfuehrers

Beichte eines Verfuehrers

Titel: Beichte eines Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hart Megan
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herausgefunden, was Brian für heute Abend geplant hat. Also kann er nicht kommen.“
    „Ach, schade.“ Ich bin mir nicht bewusst gewesen, wie sehr ich mich auf die Stripshow gefreut habe. „Aber er wird sie heute Abend bei Laune halten müssen, nehme ich an.“
    Joe macht eine flatternde Handbewegung. „Jaaa, sie wird ihn vermutlich auspeitschen.“
    Ich will meine Freundin verteidigen, weil ich nicht seiner Meinung bin. „Immerhin werden sie morgen heiraten!“
    Joes Lächeln ist wie ein Sonnenstrahl, der auf mein Gesicht fällt. „Stimmt. Der Glückliche.“
    „Meinst du wirklich?“ Ich bin in einem Alter, in dem die meisten meiner Freunde inzwischen in den düsteren Abgrund der Ehe gesprungen sind. „Ich weiß nicht mal, ob ich selbst irgendwann heiraten will.“
    „Das behaupten alle“, sagt Joe. „Aber nur, bis sie eines Tages den Richtigen treffen.“
    Mein Herz macht einen kleinen Satz. Aber ich ermahne mich, dass er nicht über mich reden kann. Wir haben uns gerade erst kennengelernt. Und auch wenn Hochzeiten von vielen blauäugig bewundert werden, gibt es doch nie eine Garantie, dass es für immer sein wird.
    „Also, was machen wir mit diesem angefangenen Abend?“, frage ich.
    Joe schaut zu dem Club hinüber. Gerade öffnet sich die Tür und ein paar hübsche, wild wirkende Typen torkeln heraus. Die Tür schließt sich und das Licht und die Musik verschwinden wieder. Sie sehen alle aus, als hätten sie schon einiges getrunken und lassen eine Flasche in einer Papiertüte kreisen.
    „Warum gibt es in dem Club keinen Alkohol?“ Ich weise auf das Schild.
    „Das ist Gesetz in Pennsylvania.“ Ich habe vergessen, dass er Anwalt ist. „Überall, wo Alkohol ausgeschenkt wird, ist es verboten, dass Frauen nackt tanzen.“
    „Du meinst …“ Ich hole einmal tief Luft. „Die Mädchen dort sind vollkommen nackt?“
    Er lächelt. „Ja.“
    Ich kann es kaum fassen. „Wow. Ich hab gedacht, sie hätten wenigstens einen Stringtanga an oder so etwas.“
    „Nein. Sie haben nicht einen Fetzen am Leib. Möchtest du es sehen?“
    Irgendwie ist es etwas anderes, ob ich mit einer Gruppe zechender Männer ein paar halbnackten Mädchen beim Tanzen zusehe oder ob ich mit Joe allein in einen Club gehe, in dem die Mädchen nichts anhaben und mir ihre nackten Brüste und Hintern präsentieren.
    „Na ja, klar. Warum nicht?“ Ich klinge sicherer als ich mich fühle.
    Joe greift nach meiner Hand. „Hab keine Angst. Ich beschütze dich.“
    Ich lache nervös. „Also gut, komm.“
    In meinem Bauch fühle ich ein nervöses Kribbeln, als wir den Club betreten. Ich weiß nicht genau, was ich erwarte. Aber nicht dies: Das Innere des „Sahara“ sieht aus wie die Kreuzung aus einem billigen Motel und dem Wohnzimmer einer Studentenverbindung an der Universität. Es gibt ein paar kleine Bühnen mit Stangen. Abgenutzte Sofas laden zum Sitzen ein. Die Wände sind fantasievoll bemalt – mit kitschigen Pin-ups. Ich sehe ein paar Mädchen, die das übliche Outfit einer Stripperin tragen. Ein paar Geldscheine ragen aus ihren Höschen. Einige von ihnen bewegen sich geschmeidig durch den Raum, bleiben bei den Männern stehen und reden mit ihnen. Hin und wieder steht einer der Männer auf und begleitet ein Mädchen zu einem der versteckten Räume.
    Joe muss für sich Eintritt bezahlen, aber ich komme kostenlos rein. Der Mann an der Kasse scheint nicht mal überrascht, eine Frau hier zu sehen. Vermutlich kommen hier mehr Frauen hin als ich mir vorstellen kann.
    Wie auch immer – ich bin unglaublich nervös. Joe nimmt meine Hand und führt mich zu einem kuscheligen Sofa, ganz weit vorne bei der großen Bühne. Hier gibt es drei Tanzstangen und ein Paar Turnringe hängen von der Decke.
    „Hey, ihr Süßen.“ Ein Mädchen ist zu uns herübergekommen. Als ich sie genauer betrachte, sehe ich, dass sie sogar älter als ich ist. Sie ist dünn, aber an ihren Oberschenkeln sehe ich Dehnungsstreifen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie eine Perücke trägt. Schlagartig fühle ich mich besser.
    „Hi“, sagt Joe. „Wie geht’s?“
    „Ach, ich kann mich nicht beklagen, Süßer. Möchte einer von euch vielleicht einen kleinen Striptease?“
    Sie blickt mich an, als sie fragt. Ich erschaudere und weiß nicht, was ich antworten soll. Will ich, dass sie sich vor uns auszieht? Und wenn ich das will, möchte ich es wirklich von einer Stripperin, die sich vermutlich in Gedanken schon ausmalt, welchen Schnaps sie von dem ertanzten Geld

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