Beichte eines Verfuehrers
kaufen kann?
„Vielleicht später“, sagt Joe leichthin. „Wir sind eben erst angekommen.“
„Kein Problem, Süßer.“ Sie zwinkert ihn an und ihr Lächeln offenbart ein paar Zahnlücken. „In zwei Minuten tanzen hier drei Mädchen, am besten genießt ihr einfach die Show, okay?“
Sie geht zum nächsten Tisch weiter, wo sie dieselbe Frage stellt. Joe wendet sich zu mir um.
„Es tut mir leid, ich hätte dich vorher fragen sollen. Möchtest du …?“
„Oh, nein, in diesem Fall … lieber nicht.“
Er lacht und lehnt sich zu mir herüber. „Vielleicht später“, flüstert er in mein Ohr.
Ich denke ja, dass eher die Hölle zufriert bevor ich dafür bezahle, dass eine Frau für mich einen Strip hinlegt. Aber das kann ich kaum so sagen und im nächsten Moment dröhnt sowieso die Musik aus den Lautsprechern. Joe greift fürsorglich nach meiner Hand. Sein Daumen streichelt über meinen Handrücken. Diese Berührung lässt mich erzittern.
Gut, ich gebe es zu: Selbst wenn man Showgirls gesehen hat, ist das nichts gegen die Show im „Sahara“. Zu Hip-Hop-Songs, in denen es immer wieder um Oralsex geht, krümmen und verbiegen sich die drei Mädchen. Es scheint keine ausgeklügelte Choreografie zu geben – sie wirbeln einfach an den Stangen herum und legen nach und nach das Wenige ab, was sie vorher noch getragen haben. Und ja, sie sind bald nackt und tragen keinen Fetzen Stoff mehr auf der Haut.
Ich beobachte, wie sich ein Mädchen auf den Rücken legt und die Beine zum Publikum hin öffnet. Irgendwas macht sie mit ihrer Vagina – es sieht aus, als würde sie atmen. Ich bin gleichermaßen fasziniert und abgestoßen. Als ich mich zu den Männern im Club umblicke, sehe ich, wie sie alle auf die Vagina der Tänzerin starren, als enthielte sie die Lösung aller Rätsel dieser Welt. Schließlich sehe ich Joe an und bemerke, dass er mich beobachtet.
„Wow“, kann ich nur murmeln.
Er lächelt und wendet seinen Blick wieder der Bühne zu, wo die Mädchen jetzt ihre Show beendet haben und beim Publikum ihre Dollars einsammeln.
Ein paar andere lösen sie jetzt auf der Bühne ab und es geht wieder von vorne los. Ich merke, dass zwei der Mädchen auf uns zukommen und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, damit sie nicht schlecht von mir denken. Immerhin haben sie nichts an und ihre Brüste stechen mir direkt ins Auge.
„Danke, Süßer“, sagt die eine, als Joe ihr eine Dollarnote in das Strumpfband an ihrem Oberschenkel steckt. „Wenn ihr einen Striptease wollt, meldest du dich, ja?“
Nach ungefähr fünfzehn Minuten merke ich, dass es mir reicht. Es stumpft mich ab, wenn ich immer wieder die Vaginas und hüpfenden Brüste der Mädchen betrachte. Sie sind Joe und mir gegenüber sehr aufmerksam. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass er nun mal der heißeste Typ im Club ist oder weil er mit mir zusammen hier ist und damit weniger gruselig auf die Mädchen wirkt als die anderen Typen. Irgendwann taue ich auf und traue mich sogar, einem Mädchen eine Dollarnote ins Strumpfband zu stecken. Ich lächle sie an und sie zwinkert mir zu. Aber ich merke, dass sie nicht mit mir flirtet, weil sie mich mag, sondern weil es ihr Job ist.
Sie fragen uns alle, ob wir einen privaten Striptease wollen. Joe ist perfekt darin, die Angebote freundlich abzulehnen. Er gibt den Mädchen trotzdem das Gefühl, jedes einzelne anzunehmen. Nach einer Stunde bemerke ich, dass sie über ihn reden. Ich weiß das, denn ich kenne die Frauen: Sie stecken die Köpfe zusammen und reden leise, werfen immer wieder Blicke herüber. Sie scheinen etwas zu planen.
Ein neues Mädchen kommt auf die Bühne, es ist ungefähr in meinem Alter. Meine Größe. Meine Güte, ihr Haar hat sogar dieselbe Farbe wie meins, obwohl es aussieht, als wenn sie es sich färbt. Sie trägt einen hautengen Lederanzug, den sie erst ablegen muss, bevor sie ihren Tanz an der Stange beginnen kann. Sie tanzt zu einem langsamen, leisen Song, der mir viel besser gefällt als die vorherige Musik. Es wäre falsch zu behaupten, dass sie raffiniert ist, aber verglichen mit den anderen Tänzerinnen ist sie’s.
Sie ist hübscher als die meisten dort, aber nicht die Hübscheste. Sie hat nicht den schönsten Körper, aber etwas an ihr fesselt trotzdem meine Aufmerksamkeit.
Und auch Joe scheint interessiert.
Gemeinsam beobachten wir, wie das Mädchen sich aus seinen Kleidern schält. Wenn sie tanzt, merkt man, wie sehr sie ihren Körper mag. Sie lächelt und sucht den Blick
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