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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 1) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 1) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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werfen zu können. Wie zuvor hockte der Gargoyle da. Er würde sie in diesem Zustand nicht hören können.
    David berührte kurz seine Schulter. Sie fühlte sich kalt an, wie richtiger Stein. Aber dass das Handtuch ebenfalls versteinert war, ließ ihn stutzen. Das entbehrte jeder Logik! Bereits in der baufälligen Kirche war ihm der versteinerte Lendenschurz aufgefallen. War das eins der Rätsel, denen Vater auf den Grund gehen wollte?
    »Ich höre!« Granny stemmte die Arme in die Hüften und hob die Brauen.
    »Was soll ich dir erzählen, was du nicht ohnehin schon weißt? Zahar besucht mich seit Jahren. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn entdecke.«
    Ihre Stimme wurde sanfter. »Du bist ihm nachgeschlichen. Du warst bei keiner Frau.«
    David nickte. Ihr entging auch nichts.
    »Er kann nicht bleiben, Junge.«
    »Warum?«
    Sie schwieg.
    David hasste es, nicht informiert zu sein. »Warum sagst du mir nicht einfach, was damals passiert ist?«
    »Diese Geschöpfe haben deinem Vater nur Ärger gebracht.«
    »Warum?«
    Abermals e rwiderte sie nichts, sondern starrte Zahar an.
    »Granny, bitte!« Waren die Gargolyes für den Tod seiner Eltern verantwortlich? Hatten sie ihn getötet, um an das Buch zu kommen? Sein Hals verkrampfte sich . Sie hatten das falsche Buch. Die codierten Aufzeichnungen lagen in seiner Schublade. Vielleicht hatten sie die Bücher verwechselt, denn Vater hatte mehrere dieser in rotes Leder gebundenen Notizbücher besessen.
    »Warum hast du versucht, Zahar mit deiner Magie und den Kristallen auszusperren?«
    »Ich wollte nicht ihn fernhalten, sondern Dämonen.«
    »Was verschweigst du mir, Granny?« Die ganze Sache wurde immer mysteriöser.
    Sie seufzte laut und setzte sich neben ihn. »Du bist alt genug und sollst es erfahren.«
    Gespannt wartete er, bis sie zu erzählen anfing.
    »Wie du dich vielleicht erinnern kannst, hat dein Vater zahlreiche Wesen studiert und Abhandlungen über sie geschrieben. Seine Recherchen waren genau und er war in der Magiergilde ein angesehener Mann.«
    David konnte sich nur noch an den Kobold erinnern. Alles andere war wohl vor seiner Zeit gewesen.
    »Eines Nachts, als er von einer Versammlung zurückkam, begegnete ihm ein Gargoyle. Sein Name war Nuriel.«
    Nuriel – Vater hatte den Namen nie erwähnt.
    »Nuriel sprach im Namen des Londoner Klans und bat deinen Vater um Hilfe. Sie wollten herausfinden, warum sie beim ersten Sonnenstrahl zu Stein werden. Ihr Leben gerät immer mehr in Gefahr. Die Menschen haben Waffen, Schwerter und andere Geräte aus Metall, die einen Gargoyle vernichten könnten, wenn er versteinert ist. Die Legenden der Gargoyles erzählen von einem Fluch und sie wollten wissen, wie er zu brechen sei.«
    Also ein Fluch stec kte hinter alldem! Das erklärte so vieles. »Wer hat die Gargoyles verflucht?«
    Granny zuckte mit den Schultern. »Thomas hat mir nicht viel erzählt, aber seine Nachforschungen hatten wohl Erfolg. Er musste etwas erfahren haben, das die Dämonen erzürnte. Sie sind die ärgsten Konkurrenten der Gargoyles.«
    David nickte. Die Gargoyles kamen den Unterweltlern in die Quere, wenn diese auf Seelenfang waren. »Wenn es den Wächtern möglich wäre, auch bei Tag auf die Menschen aufzupassen – das würde den Dämonen gewiss nicht gefallen.«
    »Irgendetwas Bedeutsames war pa ssiert, denn Thomas brach die Forschungen plötzlich ab. Wenige Tage später war er tot.«
    Was war nur geschehen? »Mehr weißt du nicht?«
    Granny schüttelte den Kopf.
    »Suchen die Dämonen nach Vaters Aufzeichnungen? Schützt du deshalb das Haus?«
    »Sie haben mehrmals versucht, ins Haus zu kommen, irgendwann jedoch davon abgelassen. Aber ich traue dem Frieden nicht. Es ist nie verkehrt, sich zu schützen und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.«
    David griff sich ans Amulett. Jetzt wusste er, wovor es ihn schützte. »Das ist alles sehr verwirrend«, sagte er. »Entweder haben Dämonen Vater bedroht, weil er den Gargoyles helfen wollte, den Steinfluch aufzuheben, oder die Gargoyles haben einen Rückzieher gemacht, weil er ihre Achillesverse aufgedeckt hat und niemand davon erfahren durfte, besonders nicht die Unterweltler.« Er überlegte eine Weile. »Nur wie sollten die Dämonen davon erfahren haben?« Vater hatte die Gargoyles doch nicht verraten? Wurde er erpresst? Oder gab es einen Verräter unter den Wächtern?
    »Ich weiß es nicht, Junge. Wir werden nie erfahren, was damals wirklich geschehen ist.«
    »Warum möchtest du Zahar

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