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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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er in den Roman und drückte ihn David in die Hand.

***

    Wegen seiner außergewöhnlichen Begegnung, der Erkenntnis, eine seltene Begabung zu besitzen, und des wertvollen Geschenkes fühlte sich David derart durcheinander, dass er wie in Trance zu Madame Esmeraldas Geschäft gegangen war und sich einen Beutel voller hühnereigroßer Rosenquarze gekauft hatte. Die Verkäuferin, deren Gesicht hinter einem schwarzen Schleier verborgen lag, fasste die Steine mit Handschuhen an, um ihre Reinheit nicht zu beflecken. Nachdem David den Laden verlassen hatte, nahm er einen Quarz aus dem Sack. Erleichtert atmete er auf, als die dunkle Magie heiß und kribbelnd durch seinen Arm fl oss, dire kt in den Stein hinein, der sich daraufhin schwarz verfärbte. Jules Verne hat te Rec ht. So fort fühlte sic h David befreit. Jetzt wusste er, woher der Druck auf seiner Brust gekommen war: von den Resten böser Magie. David wollte sich nicht ausmalen, was sie mit seiner Seele angestellt hätte, wäre sie länger in ihm verblieben.
    Eine magische Feder hatte er ebenfalls besorgt und in einem anderen Laden neue Schuhe für Zahar, in einer Größe, die ihm hoffentlich passte. Danach war er auf kürzestem Weg ins Hotel marschiert, wo er sich, mit neuer Hoffnung erfüllt, niederlegte.

***

    Beim Abendessen in ihrer Suite erzählte David von seinem Tag und zeigte Zahar den signierten Roman.
    »Das ist ja ein unglaublicher Zufall!« Vorsichtig schlug Zahar das teure Buch auf, um es mit seinen Krallen nicht zu beschädigen.
    »Oder Bestimmung«, sagte David und schob sich die Gabel in den Mund.
    Er hatte das Essen auf ihr Zimmer bringen lassen und für Zahar riesige Portionen Tatar bestellt. Das rohe Fleisch schmeckte vorzüglich. David war so gut zu ihm, hatte sogar vor, seine Zauberkenntnisse aufzufrischen – alles seinetwegen. Könnte es einen schöneren Beweis ihrer Freundschaft geben?
    Nur eines nagte an Zahar: Er wäre gern dabei gewesen, als David den Schriftsteller-Magier getroffen hatte, der mit seiner außergewöhnlichen Fähigkeit Davids Gabe erkannt hatte.
    »Und du absorbierst tatsäc hlich die negativen Energien des Fluchs, wenn wir uns … sehr nahe sind?«, fragte Zahar, wobei sich seine Wangen erwärmten. Ein Prickeln lief über seinen Körper, als er sich ihr letztes inniges Beisammensein ins Gedächtnis rief. Es war ein schönes Gefühl.
    Auch Davids Gesicht rötete sich. Er schaute in seinen Teller, auf dem Kartoffeln und ein halbes Steak lagen, und stocherte mit der Gabel darin herum. »Monsieur Verne meinte, wenn ich diese Energien in einen Kristall ableite, schadet der Fluch mir nicht.«
    Wie sollte Zahar dem Mann, der anscheinend alles über sie wusste, je unter di e Augen treten? Dennoch konnte er es kaum erwarten, mit David die Weltausstellung zu besuchen, so richtig mittendrin, zwischen den Menschen und ihren Erfindungen, statt nur vom Dach aus zusehen zu müssen. Vor Aufregung brachte er kaum noch etwas von dem köstlichen rohen Fleisch herunter und starrte die Blümchentapete an. Helle Möbel standen in der Suite, alles wirkte sehr ordentlich und sauber. Er war daran nicht gewöhnt und vermisste irgendwie Davids leicht chaotisches Heim.
    »Ich möchte so gerne noch einmal die Sonne sehen«, sagte Zahar. »Mit dir auf die Exposition gehen. Nur …« Er schaute David zögerlich an. »Willst du es auch?« Was, wenn es David doch schadete? »Damit ich lange genug ein Mensch bleibe, müssten wir uns inniger vereinen als jemals zuvor.« Seine Stimme klang heiser vor Scham und unterdrückter Lust.
    »Das weiß ich«, erwiderte David. »Sollte Monsieur Verne dir helfen können, will ich alles dafür tun. Er kann uns vielleicht sagen, ob wir den Fluch brechen können und ob es negative Auswirkungen auf dich hätte. Er hat wohl die Gabe, Vergangenes zu sehen oder einfach zu wissen, was richtig ist.« Er rieb sich über die Stirn und kniff die Lider zusammen.
    »Geht’s dir nicht gut? Kommt das vom Fluch?« Zahar würde es sich niemals verzeihen, wenn David seinetwegen Schaden nahm.
    David schüttelte den Kopf. »Ich versuche mich nur an das Gespräch zu erinnern. Monsieur Verne hat mir viel mehr erzählt, aber ich habe es vergessen. In letzter Zeit ist viel passiert. Ich fühle mich durcheinander.«
    David würde wohl alles für ihn tun. »Ich möchte nicht, dass du dich dazu zwingst«, sagte Zahar leise und starrte ebenfalls auf seinen Teller.
    »Das muss ich nicht.« Hektisch kratzte David sich an einer Braue. »Wir

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