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Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica Bosco
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Erklärung für all meine Beschwerden, das dauernde Sodbrennen, das Ziehen in den Eierstöcken, der ständige Hunger, die Gewichtszunahme, die Dünnhäutigkeit, die Übelkeit und die fettige Haut, obwohl ich zugebe, dass meine Ernährungsgewohnheiten auch ihren Teil dazu beitragen.«
    »Du musst dich untersuchen lassen, ich kann dir einen Gynäkologen empfehlen. Schließlich war ich vor anderthalb Jahren in der gleichen Lage.«
    »Ja, aber du hast keinen Augenblick gezögert. Du hast es gleich bekommen wollen. Ich dagegen habe nicht mal die Wahl und stehe völlig unter Schock.«

    Sandra überlegt kurz und wählt ihre Worte sorgfältig. An ihrer Stelle wüsste ich nicht, was ich sagen soll.
    »Okay, ich werde dir jetzt keine unangenehmen Fragen stellen. Versuchen wir einfach, pragmatisch zu sein, schrittweise vorzugehen und nicht den Kopf zu verlieren.« Sie steht auf. »Ich denke, das Beste wird sein, dass du nach Italien zu deiner Familie zurückkehrst, meinst du nicht?«
    »Nach Italien? Was soll ich denn da? Wohin und zu wem? Wenn du mich in den Tod treiben willst, schick mich nach Italien. Mein Leben hat hier schon wenig Sinn, aber dort hat es überhaupt keinen! Die einzig wahren Freundschaften habe ich hier geschlossen. Job, Wohnung, Liebe, mein Buch, all diese Dinge habe ich hier in New York verwirklicht, nimm mir nicht auch noch das. Wenn ich nach Hause zurückgehe, bin ich allein meiner Mutter ausgeliefert, die mich von morgens bis abends als Idiotin beschimpfen wird. Und ich muss wieder in meinem alten Mädchenbett schlafen. Nein, eher gehe ich in ein Heim für ledige Mütter!«
    »Aber hier in Amerika ist das Gesundheitswesen für Ausländer wahnsinnig teuer. Was ist, wenn sich Komplikationen einstellen?«
    »Nennst du das etwa pragmatisch? Ich nenne das Salz in die Wunde streuen!«
    »Soll ich lieber so tun, als gäbe es keine Probleme?«
    »Meine derzeitigen Probleme sind nichts im Vergleich zu denen, die noch kommen werden. Außerdem habe ich eine Krankenversicherung und eine befristete Arbeitserlaubnis, immerhin.«
    »Willst du zu meinem Gynäkologen gehen? Ich habe viermal den Arzt gewechselt während meiner Schwangerschaft,
und der letzte war nicht schlecht, immer noch ein arroganter Kerl, aber ganz okay.«
    »Mach, was du für richtig hältst, ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll, und ich war erst einmal im Leben beim Frauenarzt.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Ich hab nicht so einen Ärztetick.«
    »Das hat mit Tick nichts zu tun, hier geht es um deine Gesundheit.«
    »Aber es geht mir gut.«
    »Du bist eine leichtsinnige Person. Aber jetzt hat sich die Situation grundlegend geändert, und du musst unbedingt damit anfangen, besser auf dich achtzugeben.«
    »Ja, ja, schon gut.«
    »Mir scheint, dir ist eines nicht klar, und je eher du es begreifst, desto besser: Du erwartest ein Kind, Punktum!«
    Als sie mir das so direkt ins Gesicht sagt, wird mir schwindelig.
    »Sandra, ich kann das nicht. Ich kann das wirklich nicht. Ich fühle mich immer noch wie sechzehn, ich bin nicht bereit dafür, und ich bin auch nicht der Typ Frau.«
    »Du redest, als würdest du die Einladung zu einer Raveparty ablehnen, aber Tatsache ist, dass du keine Wahl hast. Nach dem, was du mir erzählt hast, müsstest du fast im vierten Monat sein, ich verstehe nicht, wieso du das nicht bemerkt hast. Offenbar hast du alle Anzeichen konsequent ignoriert. Wenn du es früher mitbekommen hättest, hätte es noch eine Möglichkeit gegeben … aber jetzt ist alles Reden zwecklos, wir müssen an die Geburt denken.«
    Geburt? Unmöglich, dass sie über mich redet, hier scheint es um eine andere zu gehen. Meine Weigerung,
der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, war offenbar stark genug, dass ich diese erfolgreich verdrängen konnte.
    Auch dabei musste ich mal wieder den Vogel abschießen: Ich wäre glatt im neunten Monat ins Krankenhaus gegangen, in dem Glauben, ich hätte Verstopfung von Nachos mit Käse!
    Ich bin wirklich eine Traumtänzerin.
    »Okay, als Erstes werde ich dir jetzt einen Termin bei Doktor McEwan machen, und dann … dann musst du es Edgar sagen.«
    »Edgar? Ich denke gar nicht daran. Außerdem ist er verschwunden.«
    »Was heißt verschwunden?«
    »Verschwunden eben. Abgetaucht. Einfach so! Niemand weiß, wo er steckt, es sei denn, du willst mal wieder die Karten befragen.«
    »Das tue ich gern, aber du musst auf jeden Fall mit jemandem Kontakt aufnehmen, notfalls mit seiner Mutter.«
    »Mit seiner Mutter?

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