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Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica Bosco
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ohne viele Untersuchungen, spezielle Diäten und Medikamente gesund auf die Welt gebracht. Aber ich verschreibe Ihnen auf jeden Fall ein paar Vitamintabletten, denn Sie erscheinen mir recht blass, und der Fötus ist ein bisschen klein, ich vermute Mineralmangel. Essen Sie denn auch genug Obst und Gemüse, Getreide und Fisch?«
    »Gemüse, lassen Sie mich nachdenken, am Montag habe ich gebratene Zucchini gegessen und karamellisierte Früchte beim Chinesen, Getreide auch, so ein Schokomüsli, und Fish and Chips.«
    »Meine liebe Monica, alles, was Sie mir da gerade aufgezählt haben, ist Gift für eine Schwangere. Sie laufen Gefahr, sich Diabetes, Toxoplasmose und eine Reihe anderer
schwerer Krankheiten zuzuziehen, die für Sie und das Kind gefährlich sind. Daher ist es unerlässlich, dass Sie sich solchen Imbissfraß sowie Alkohol und Zigaretten abgewöhnen, das müssen Sie mir versprechen.«
    »Was … was bleibt mir denn dann noch?«
    »Oh, viele Dinge, keine Angst, versuchen Sie einfach, Fastfood zu meiden, und ernähren Sie sich möglichst natürlich.«
    Peter wird das gerne hören.
    »Noch etwas anderes: Ich möchte, dass Sie jemanden aufsuchen, Frau Doktor Parson. Sie ist Psychotherapeutin, und ich denke, dass Sie zurzeit etwas Unterstützung gebrauchen könnten. Ein Gespräch mit Außenstehenden wirkt oft Wunder. Wir sehen uns wieder, sobald Sie die Ergebnisse der Tests haben.«
    Mit einer endlos langen Liste anffallender Untersuchungen, von denen ich nur Bahnhof verstehe, gehe ich hinaus.
    Mein Lieblingsausdruck darunter ist Citomegalovirus.
    Sandra springt wieder auf wie eine Feder und überhäuft mich mit Fragen.
    »Na, was hat er gesagt? Wie geht’s dem Kind? Hat er dir einen Rat gegeben, wie du herausfinden kannst, wer der Vater ist? Hat er dir klargemacht, dass du dich wie eine gewissenlose Egoistin verhalten hast? All die Risiken, die du eingegangen bist …«
    »Nein, bitte fang nicht wieder damit an, er war sehr nett und hat mir alles erklärt, ohne mich zwischendurch anzubrüllen und mir mit dem Schlimmsten zu drohen!«
    Wir verlassen die Praxis. Die Sonne scheint, und wir beschließen, zum Washington Square zu spazieren.
    »Hast du heute Morgen gefrühstückt?«

    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht weiß, was ich noch essen soll.«
    »Komm, ich lade dich auf ein Eis ein.«
    »Welche Sorte denn, Luft?«
    »Sojaeis, zuckerfrei.«
    »Dann lieber einen Schlag in die Magengrube.«
    Wir setzen uns auf eine Parkbank, wo ich lustlos an dem Pseudoeis herumschlecke.
    Ich beobachte die Passanten und stelle fest, dass ich bereitwillig mit jedem von ihnen tauschen würde.
    Seufzen.
    »Hast du dir schon überlegt, wie du es Edgar und David sagen willst?«
    »Geht das schon wieder los? Ich dachte, das Thema hätten wir abgehakt.«
    »Nein, nur aufgeschoben. Ich werde nicht lockerlassen, bis du mit ihnen gesprochen hast.«
    »Ich kann und will es ihnen nicht sagen.«
    »Aber warum? Sie müssen es erfahren.«
    Es reicht. Jetzt habe ich wirklich die Nase voll.
    »Du kannst es einfach nicht ertragen, wenn nicht alles nach deinem Kopf geht, was? Warum willst du nicht einsehen, dass andere manchmal keine Lust haben, nach deiner Pfeife zu tanzen?«
    Das ist aggressiver, als ich wollte. Wird wohl an den Hormonen liegen.
    »Hier geht es nicht darum, wer seinen Kopf durchsetzt. Es ist eine juristische Frage, du missachtest das unantastbare Recht eines Mannes, über seine Vaterschaft in Kenntnis gesetzt zu werden, verstehst du das nicht?«

    »Ach, jetzt redest du von Rechten und Vaterschaft? Du, die du den Vater deiner Tochter hast verschwinden lassen! Ist das in deinen Augen etwa erlaubt?«
    »Meine Tochter war in Gefahr. Du wirst bald verstehen, was das heißt: Vom Moment der Geburt an existiert ein unsichtbares, aber festes Band zwischen dir und deinem Kind, und du wirst nicht anders können, als dir dein Leben lang darum Sorgen zu machen.«
    »Dann erklär mir mal Folgendes: Einen Kerl umzubringen, der dir in die Quere kommt, ist erlaubt. Aber sich nicht das Leben versauen lassen zu wollen, indem man zwei Mistkerle ins Vertrauen zieht, mit denen man in der Wüste nicht den letzten Tropfen Wasser teilen würde, ist nicht erlaubt?«
    »Niemand zwingt dich, mit dem Vater zusammenzuleben. Du kannst das Kind ohne Weiteres allein aufziehen, wenn du das möchtest, aber du musst es ihnen sagen.«
    »Scheiße, Sandra, ich dachte, gerade du würdest mich verstehen nach dem, was du mit Julius durchgemacht hast. Doch

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