Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
sanft.
»Nicht mal als Leiche.«
»Na ja, du wirst weder die Erste noch die Letzte sein, die ein Kind in den Vereinigten Staaten zur Welt bringt, mit unbekanntem Vater, ohne Arbeit, gerade mal mit einer auf Zeit gemieteten Wohnung. Dein nächstes Buch wird bestimmt ein Megaerfolg, ich sehe schon den Titel vor mir: Monica, mein Leben ist ein Spiel !«
»Genau! Und das werde ich auch wieder von Edgar verlegen lassen!«
»Schön, dass du deinen Sinn für Humor nicht verloren hast!«
»Den wird sie in fünf Monaten auch dringend brauchen«, bemerkt Sandra sarkastisch.
»Jetzt hör mal für einen Moment damit auf, ihr Predigten
zu halten. Lasst uns doch heiteres Väterraten spielen! Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Edgar ist, gegenüber der, dass es David ist? Ich hoffe sehr auf David.«
»Ich weiß nicht, was ich mir wünschen soll«, seufze ich.
»Gibt es nicht eine dritte Möglichkeit?«
Kapitel 11
Wir sitzen im Wartezimmer von Doktor McEwan.
Mit uns warten zwei sehr elegante und wohlanständige Damen von der Upper East Side, die wahrscheinlich eine künstliche Befruchtung hinter sich haben und jetzt Drillinge erwarten.
Sandra wirkt nervöser als ich, die ich immer noch darauf warte, aus dem Alptraum zu erwachen.
Ich sehe mich um, die Praxis ist nüchtern eingerichtet, Armstühle, Beistelltisch mit Zeitschriften, Grünpflanze und eine Wand voller Fotos von Kindern, die mit Doktor McEwans Hilfe zur Welt gekommen sind.
Es müssen so um die 60 000 Babys sein.
Warum werde ich nicht weich bei ihrem Anblick? Ich müsste eigentlich denken: »Gott, sind die süüüß!« Doch sie lösen in mir etwa so viel Gefühl aus wie ein Zebrastreifen.
Die Sprechstundenhilfe ruft uns auf, Sandra schnellt hoch wie von der Tarantel gestochen und geht vorneweg ins Untersuchungszimmer. Der Arzt erkennt sie sofort wieder, und ich bemerke eine Spur von Ängstlichkeit in seiner Miene. Sandra muss ihm damals heftig auf die Nerven gegangen sein.
Nach dem Austausch von Höflichkeiten und den Fotos von Jazlynn komme ich an die Reihe, leider.
Ich sehe Sandra mit einem Blick an, der besagt: »Erklär du ihm alles«, und sie beginnt, meine Geschichte zu erzählen, wobei sie gnädigerweise weglässt, was sie wirklich von mir hält.
Der Arzt macht ein nachdenkliches Gesicht, scheint jedoch nicht so sehr um das Kind wie um meine geistige Gesundheit besorgt.
»Gut, Monica, seien Sie ganz ruhig, ich werde Sie jetzt untersuchen, und dann sage ich Ihnen, was zu tun ist. Versuchen Sie einfach, sich zu entspannen. Sandra, es wäre vielleicht besser, wenn Sie draußen warten.«
Sandra protestiert schwach, gehorcht dann aber.
Ich bleibe allein mit Doktor McEwan. Ein Herr um die siebzig, groß und hager, der an Don Quichotte erinnert, aber eine beruhigendere Ausstrahlung hat.
»Hören Sie, Monica, Sie dürfen keine Schuldgefühle haben wegen dem, was passiert ist. Ich werde Ihnen jetzt nicht erzählen, dass ein Kind zu bekommen die schönste Erfahrung im Leben einer Frau ist oder solche Plattitüden. Worauf es mir vor allem ankommt, ist, dass Sie zuversichtlich und heiter sind und sich nicht allein gelassen fühlen. Deshalb werden wir uns jetzt ganz auf Sie konzentrieren und Sie so fit machen, dass Sie diese Zeit gut überstehen.«
Beinahe verzweifelt drücke ich seine Hand.
»Ich habe Angst, Doktor.«
»Ich weiß, aber keine Sorge. Es wird alles gut.«
Er fängt an, mich zu untersuchen, und ich fixiere angestrengt einen Wasserfleck an der Wand.
»Sieht alles sehr gut aus, bis auf eine kleine Entzündung,
nichts Bedenkliches, und ich würde sagen, ja, etwa im vierten Monat, aber das sehen wir genauer beim Ultraschall.«
Er entblößt meinen Bauch, der bei genauem Hinsehen schon ziemlich gewachsen ist, und schmiert ein gläsernes Gel darauf.
Doktor McEwan sagt nichts, doch als er mit der Untersuchung fertig ist, wiederholt er, dass alles in Ordnung ist, und fordert mich auf, mich wieder anzuziehen.
»Also, Monica, Sie sind in recht guter Verfassung, obwohl Sie sich offenbar über längere Zeit vernachlässigt haben. Wir sollten jedoch einige Tests durchführen, mit denen Sie am besten gleich beginnen, damit wir Anomalien ausschließen können. Da der Vater abwesend ist, wissen wir nicht, ob es Erbkrankheiten in seiner Familie gibt. Außerdem gebe ich Ihnen noch ein paar Tipps gegen die häufigsten Beschwerden mit. Nichts Kompliziertes, keine Sorge. Ich bin ein Arzt alter Schule, und zu meiner Zeit wurden die Kinder auch
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