Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

an« (das letzte Mal waren es Ohrringe, vielleicht hatte er vor, das Set komplett zu machen) »… ich habe mich geändert …«
    Um am nächsten Morgen wieder mutterseelenallein zum Flughafen zu fahren.
    Auch wenn mein Leben immer noch keine klare Richtung
hat, fange ich doch langsam an zu erkennen, was ich nicht mehr will.
    Ich sehe auf die Uhr, es ist fast vier. Wieder eine Nacht mit Trash-TV und Internet.
    Kein Wunder, dass ich immer bis mittags schlafe.
    Jetzt noch mit diesem Floh im Ohr …
    Peter Bonelli hat mir wieder geschrieben:
    Liebe Monica,
    es war schön, neulich mit dir zu telefonieren. Du scheinst eine ausgesprochen sensible Frau zu sein, ich glaube, wir sind uns ein bisschen ähnlich.
    Ich habe meinen Bruder gebeten, dir die Handcreme vorbeizubringen, weil er mir erzählt hat, dass du dir die Fingernägel bis aufs Fleisch herunterkaust. Natürlich habe ich ihm nicht gesagt, er soll den ganzen Abend im Hausflur auf dich warten, aber so ist er eben: Wenn er einen Auftrag hat, führt er ihn aus, stur wie ein Panzer.
    Er wäre die perfekte Wache vorm Buckingham Palace.
    Deshalb bitte ich dich nochmals um Entschuldigung für ihn, wahrscheinlich denkst du, du bist in einem Irrenhaus gelandet, und das wäre auch gar nicht so falsch. Aber ich will dir eines gestehen: Ich bin oft allein gewesen in meinem Leben, und es hat Abende gegeben, da hätte ich mir sehr gewünscht, dass jemand mir eine Handcreme vorbeibringt oder eine Kohlsuppe oder sich auch nur verwählt und ein bisschen mit mir plaudert. (Apropos, hast du schon mal daran gedacht, dass es nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung gar nicht so abwegig ist, dass Brad Pitt sich verwählt und bei dir anruft?) Na, ich bin sicher, du verstehst, was ich meine. New York ist, wie du weißt, nicht die einfachste
Stadt, um sich durchs Leben zu schlagen, und manchmal hilft ein wenig menschliche Wärme.
    Nach dieser Vorrede wiederhole ich meine Einladung, Tyler mit Fußtritten davonzujagen, sollte er dir auf den Wecker gehen!
    Liebe Grüße, bis bald
    Peter
     
    Heiltee gegen Magenschleimhautentzündung (auch das hat mir Tyler erzählt, verzeih)
     
    In 500 ml kochendem Wasser 3 Esslöffel der folgenden Mischung 5 Minuten ziehen lassen:
    Brennnessel, 40 g
Thymian, 30 g
Malve, 30 g
Süßholzwurzel, 20 g
Eibischwurzel, 20 g
    Davon jeweils eine Tasse kurz vorm Essen und eine vorm Schlafengehen trinken.
    Gegen Übelkeit hilft ein Aufguss aus Ingwer.
    PS: Gießt du bitte meine Kakteen? Bitte, bitte, bitte!
    Wie kommt er denn jetzt auf Übelkeit?
     
    Die Nachrichten von der schottischen Front dagegen sind nicht gut.
    Morag hat mir geantwortet.
    Liebe Monica,
    was für eine schöne Überraschung, von dir zu hören.

    Ich hoffe, es geht dir besser und du kannst den Schmerz über eure Trennung langsam verwinden.
    Ich arbeite nicht mehr für Edgar, seit er die Firma aufgelöst hat. Das kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel, von einem Tag auf den anderen stand ich ohne Job da, aber zum Glück geht uns Buchhaltern ja nie die Arbeit aus.
    Wenn man bedenkt, dass ich mal Tierärztin werden wollte …
    Du fragst mich nach Edgars Verbleib, aber ich weiß nicht, wo er ist, und es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht.
    Ich habe hart für ihn und den Verlag gearbeitet, und sein Dank fiel nicht so aus, wie ich es erwartet hatte.
    Es ist wohl am naheliegendsten, seine Mutter anzurufen, aber dazu hast du wahrscheinlich keine Lust. Und wenn die Technik versagt, ist die gute alte Briefpost manchmal die beste Möglichkeit.
    Heutzutage tauscht man leichter Mailadressen aus als Postadressen, stimmt’s?
    Ich wünsche dir das Beste und hoffe, dich eines Tages mal wiederzusehen.
    Liebe Grüße
    Morag
    Einfach in nichts aufgelöst, puff.
    Ein Jahr Liebe und Gemeinsamkeit, und dann endet es so.
    Zum Kotzen.
     
    Natürlich war es naiv zu hoffen, dass Sandra einfach aufgibt.
    Eine Kriegerin wie alle schwarzen Frauen. Es ist früh
am Morgen, und eine gefährliche Mischung aus Whoopi Goldberg, Claire Robinson, der Haushälterin der Jeffersons, und Condoleezza Rice kommt mit der Wucht eines Tornados in mein Wohnzimmer gestürmt.
    Von jetzt an werde ich sie Katrina nennen.
    »Ich wette, du hast gleich drei gekauft.«
    »Woher weißt du das?«
    »Drei ist das Gesetz, oder?«
    »Hast du schon Pipi gemacht?«
    »Wollte ich gerade, es ist Viertel vor sieben, und ich habe überhaupt nicht geschlafen.«
    »Gut, dann würde ich sagen, das Beste ist, sie alle drei gleichzeitig auszuprobieren.«
    Sie