Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
mütterlicher Wärme zu suchen, sollte man besser warten, bis diese Anwandlung vorbei ist.«
»Ach ja, du machst es dir einfach, du haust ja immer ab. Wenn du eines Tages aufhörst, vor deiner Verantwortung wegzurennen, wirst du verstehen, wie das wirkliche Leben ist.«
»Ach, ich renne also weg? Und wer soll mir beibringen, wie das Leben funktioniert, du vielleicht?«
»Wenn du irgendwann auch nur die Hälfte von dem geleistet hast, was ich geleistet habe, werden wir ja sehen, ob du die Nase immer noch so hoch trägst!«
»Was hast du denn so Besonderes geleistet, dass du den Titel ›Frau des Jahrhunderts‹ beanspruchen könntest? Raus mit der Sprache!«
»Ich habe wenigstens meiner Mutter Respekt entgegengebracht.«
»Du hast deine Mutter noch gesiezt, wenn ich dich daran erinnern darf, und das war kein Respekt, sondern Heuchelei. Und du hast damals nur geheiratet, um von zu Hause wegzukommen!«
»Wenigstens habe ich versucht, die Familie zusammenzuhalten, nicht so wie du, die jeden Tag was anderes will und sich für nichts entscheiden kann!«
»So denkst du also über mich? Na großartig, weißt du was, mein Vater hatte verdammt recht, dich zu verlassen, du gehst einem echt fürchterlich auf die Nerven!«
»Das hat dein Vater gesagt? Ich werde darauf nicht einmal antworten, weil ich eine Signora bin. Aber ich denke, ihr beide habt einander verdient, ihr seid euch wirklich sehr ähnlich. Jetzt musst du mich entschuldigen, der Sargheini holt mich gleich mit seinem Mercedes-Kombi ab, und du wirst verstehen, dass ich ihn nicht warten lassen will.«
Klick.
Kapitel 23
Pro:
Ich bin schwanger.
Ich lerne kochen.
Ich habe drei (echte!) Menschen, die mir zur Seite stehen.
Contra:
Ich bin schwanger.
Edgar hasst mich.
Meine Mutter hasst mich.
Lilly Horowitz verachtet mich derart, dass sie noch nicht einmal Zeit damit vertut, mich zu hassen.
Sandra hasst mich.
Margareth hasst mich.
Warum hassen mich alle?
Ich habe niemanden, dem ich von meiner Schwangerschaft berichten kann, in der Hoffnung, dass er sich ein bisschen für mich freut.
Niemanden, der nicht dafür bezahlen müsste, heißt das.
Wie gern würde ich es manchmal Edgar sagen. Aber nur, damit er einen Herzinfarkt bekommt und sich sein paradiesisches Idyll in eine Hölle verwandelt.
Gibt es Tsunamis in der Gegend dort? Bloß eine klitzekleine Riesenwelle direkt auf sein Haus, bitte.
Ich bin so wütend.
Vielleicht sollte ich lieber ein bisschen an die frische Luft gehen.
Wenn ich durch New York spaziere, habe ich immer das Gefühl, dass es für alles eine Lösung gibt, aber ich glaube, das liegt vor allem am Fernsehen.
Wie schön wäre es, wenn ich lediglich die Rolle der Monica in einer Soap zu spielen hätte und am Ende des Drehtages in meine luxuriöse Eigentumswohnung zurückkehren könnte. Dort würden mich meine attraktiven Freunde bewundern und für mich kochen.
Wir würden uns auf meine wertvollen Alcantarasofas setzen, auf die niemand den kostbaren Chateau Lafitte verschütten dürfte. Man würde mich nach der Rolle fragen, worauf ich nonchalant antworten würde, indem ich mein blendend weißes Lächeln blitzen lasse und meine seidig glänzenden Haare zurückwerfe: »Ach, ich spiele so eine arme Irre, die ungewollt schwanger geworden ist und nicht weiß, von wem. Ich bin heilfroh, wenn es vorbei ist.« Jemand würde bemerken: »Was für ein überholtes Drehbuch, als ob heutzutage eine Frau noch schwanger würde, ohne testen zu lassen, von wem …«
Man hat mir eine Adresse für Schwangerschaftsschwimmen gegeben, das mir guttun oder mich zumindest ein bisschen entspannen soll. Auch wenn ich befürchte, dass ich nur wie ein gestrandeter Wal auf der Seite treiben werde.
Zum Glück befindet sich das Schwimmbad relativ nahe bei der Wohnung, sodass ich zu Fuß hingehen kann.
Dort angekommen, nehme ich einen Spind in Besitz und ziehe mich neben vier minderjährigen Milliardärinnen mit unglaublich perfekten Körpern um, die mich komplett ignorieren.
»Mensch, guck dir nur diesen dicken Arsch an«, sagt die größte von ihnen, die circa dreißig Kilo wiegt.
Automatisch drehe ich mich um, weil ich denke, dass ich gemeint bin.
»Isst du etwa immer noch Kohlehydrate?«, fragt eine andere, die gerade ihre Minibrüste hinter zwei Briefmarken schiebt.
»Spinnst du? Ich mache nur noch Wasserdiät.«
»Ich habe drei Kilo mit den Pillen von meiner Mutter abgenommen, wenn du willst, bringe ich sie dir mit.«
»Wäre nicht schlecht
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