Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica Bosco
Vom Netzwerk:
Stimmung eine immense Verantwortung trage, der ich mich von nun an und für immer stellen muss.
    Ich bin nicht mehr allein, wir sind zu zweit.
    Und eine von uns beiden ist nicht selbständig lebensfähig, wenn auch nicht ganz klar ist, wer …
    Tyler und Pilar lösen sich bei mir ab, koordiniert von Peter, der sie aus der Ferne leitet wie Béjart eine Choreographie.

    Sie lassen mich nie allein, setzen mir regelmäßig gesunde Mahlzeiten vor und hätscheln mich wie ein kleines Mädchen.
    Vielleicht befürchten sie eine Selbstmord-Epidemie.
    Ich muss ständig an diesen Scheißkerl von Edgar denken, wie er mich verarscht hat, an seine Lügen, seinen Egoismus. Wie schnell hat er sich ein neues Leben gezimmert, und wie dämlich bin ich gewesen, auf ihn hereinzufallen.
    Aber wie sollte ich auch nicht auf ihn hereinfallen?
    Denn wer misstraut schon den Worten des Menschen, den man liebt? Oder sollte man, wenn dieser Mensch einem seine Liebe gesteht, im Hinterkopf behalten, dass seine Worte ein Verfallsdatum haben? »Ich liebe dich. Mindestens haltbar bis Ende 2010.«
    Ist die Liebe ein einziger Schwindel?
    Ein Werbegag? Eine Beschäftigungstherapie, während das Leben an uns vorbeigeht?
    Was zum Teufel hat er in Ozeanien verloren? War es wirklich nötig, so viel Abstand zwischen uns zu bringen?
    Habe ich ihm denn nie etwas bedeutet? Und das Kind?
    Pilar reißt mich aus meinen zwanghaften Gedanken.
    »Hör auf, an diesen Mist von Kerl zu denken.«
    »Woher weißt du, dass ich an ihn gedacht habe?«
    »Du runzelst die Stirn, ballst die Fäuste und knirschst mit den Zähnen.«
    Ich sehe sie an und seufze.
    »Ich bin so traurig, so schwach … Er lebt dort glücklich auf seiner Insel, hat ganz neu angefangen, und ich bin hier allein und stecke bis zum Hals im Dreck.«
    »Allein?«, brüllt sie mit aufgerissenen Augen. »Was heißt hier allein? Zählen ich und El Fulmine denn nix? Wir sind
immer hier! Du bist überhaupt nicht allein! Jetzt werde ich gleich sehr böse! Erklär mir, wie eine intelligente Frau wie du wegen un Idiota wie ihn so verzweifelt sein kann? Was muss denn noch passieren, damit du aufhörst, dich zu zerfleischen? Du musst wieder leben, niemand darf die Macht haben, dich so runterzuziehen! Wenn er dich nicht geliebt hat, ist das sein Problem, und dieser Typ hatte einen ganzen Sack voller Probleme, wie du genau weißt, erzähl mir nix, Frauen wissen immer, wenn ein Typ merkwürdig ist, aber sie tun so, als wäre todo bien, und eines Tages bricht todo el Kartenhaus zusammen, und sie fragen sich, wie das möglich ist!«
    »Du hast gut reden, du bist nicht schwanger.«
    »Dios, das ist was Wunderbares, was da mit dir geschieht, ich beneide dich mucho, ich liebe Kinder, das ist das einzig Gescheite, was du gemacht hast bisher.«
    »Schon möglich, aber wenn ich bedenke, wie viel Zeit ich seinetwegen verschwendet habe! Verstehst du, ich war drei Monate lang in Schottland auf einem gottverlassenen Hochmoor, habe seine Manien ertragen, seine Einsamkeit, seine Arbeitssucht, seine Mutter, die kam und ging, wie sie wollte, seine Besessenheit wegen der toten Rebecca, das Fehlen einer gemeinsamen Zukunft, dass er keine Kinder wollte, dass er …«
    »Halt! Stopp! Hör auf! Reicht dir das nicht? Bist du eine von den Frauen, die ihren Mann noch entschuldigen, nachdem er versucht hat, sie umzubringen, indem sie sagen, er hätte das aus zu viel Amor gemacht? Was hast du eigentlich im Kopf? Tequila? Bis wohin willst du gehen?«
    Ich schweige.
    »La Vida gibt es nur einmal, und du musst dafür sorgen,
dass du glücklich bist. Wenn einer dir Unglück macht, gehst du weg, basta.«
    »Warum ist es so viel einfacher, es zu sagen, als es zu tun?«
    »Dann red dir eben ein, dass es ihm muy bien geht dort unten in Ozeanien und wie ungerecht es ist, dass es dir muy mal geht wegen einem, der noch nicht mal an dich denkt.«
    »Danke für deine offenen Worte.«
    »Das ist die Wahrheit, so hart sie sein mag.«
    Es klingelt an der Tür, und Pilar geht aufmachen.
    Tyler kommt mit einer Art Holztruhe herein.
    »Qué es? Eine Kommode?«
    »Nein, eine Wiege!«
    Er stellt das komische Ding hin, das sogleich zu schaukeln beginnt. Es ist eine von diesen altmodischen Wiegen, die an eine Futterkrippe erinnern, aber sie ist schön und offensichtlich handgemacht.
    »Wo hast du die denn gekauft, beim Trödler?«
    »Nein, ich habe sie selbst gezimmert.«
    »Ich bin allein, ach Dios, ich bin ja so allein und traurig!«, wimmert Pilar mit schiefem

Weitere Kostenlose Bücher