Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
Monster geschaffen.
Außerdem habe ich eine Mail von Mark.
Hallo, Süße,
wie geht es dir?
Nun antworte ich dir an Sandras Stelle, weil deine Freundin der starrköpfigste, stolzeste und sturste Mensch ist, den ich kenne.
Es macht mich stinksauer, dass sie dir nicht schreibt, obwohl sie darauf brennt, es zu tun.
Aber ich verspreche dir, sie so lange zu quälen, bis sie sich bei dir meldet. Denn es hat mir überhaupt nicht gefallen, wie ihr auseinandergegangen seid, und es tut mir leid, dass ich in New York nicht so viel Zeit mit dir verbringen konnte, wie ich wollte. Ich hatte schon längst vor, mich bei dir zu entschuldigen, aber nachdem wir zurück waren, haben mich die Arbeit, das Kind, das übliche Chaos und Sandra, die manchmal schwer zu ertragen ist (sag ihr das nicht, sonst bin ich Hackfleisch), immer wieder davon abgehalten.
Wenn deine Tochter erst einmal geboren ist, wirst du auch
viel weniger Zeit für andere haben, das ist einfach unvermeidlich.
Echt geil, dass ich demnächst zwei Töchter von den beiden Frauen habe, die ich anbete, ohne je mit ihnen geschlafen zu haben!
Ich habe dich schrecklich gern.
Ciao
Mark
Ich gehe nach unten, um Joe die falsche Schokoladentorte zu bringen, die er jedoch nicht mit nach Hause nimmt, sondern gleich probiert, weil er Überstunden machen muss. Dabei sehe ich, dass das Blatt mit den Namensvorschlägen schon fast voll ist.
Ich werfe einen kurzen Blick darauf:
Trisha, Paris-Nicole (das kommt garantiert von der Dreizehnjährigen aus dem dritten Stock), Ashanti, Brianna, Bailey (das muss von der Alkoholikerin aus dem fünften stammen), Fumiko (die Japanerin aus dem ersten), Petula, Rachel, Bridget Jones (nur über meine Leiche!), Jaleesa und Ignazio.
Ignazio?
Kapitel 34
In letzter Zeit sind die Essensbestellungen immer umfangreicher geworden, weshalb Tyler es nicht mehr allein schafft und ich heute mit ihm zur Bar gehe, beladen wie ein Maultier.
Bob trägt an diesem Morgen ein ausgewaschenes, senffarbenes T-Shirt mit einem Foto von Bo Derek mit der Zöpfchenfrisur und der Aufschrift »10«.
Möchte mal wissen, ob er die neu kauft oder sie wirklich schon dreißig Jahre alt sind …
Carl und »der andere« sitzen auf ihren Stammplätzen, kippen aber keine Bierchen, sondern haben sich mit dem Gesundheitsgesöff aus Karotte und Apfel abgefunden, das sie allerdings mit Wodka anreichern.
Sie begrüßen mich mit lautem Hallo und überhäufen mich mit Komplimenten.
Ich werde rot. Ich muss mich wirklich verändert haben!
Bob nimmt mich beiseite und ist seltsam aufgewühlt, geradezu erregt, was mir Rätsel aufgibt.
Seit seinem Vernunft-Heiratsantrag haben wir uns nicht mehr gesehen.
»Monica, es ist etwas passiert.«
»Etwas … Schönes?«
»Ich denke schon, sie ist zu mir zurückgekommen.«
»Sie … deine Frau? Wirklich?«, rufe ich und umarme ihn. »Das ist ja großartig! Freust du dich?«
»Ja, aber ich habe auch ein bisschen Angst.«
»Das glaube ich, ihr müsst nun ganz von vorn anfangen, aber das wird ein wunderbares Abenteuer.«
»Sie war neulich hier, um unsere Tochter abzuholen, und … ich weiß nicht, sie hat mich wohl in einem anderen Licht gesehen. Die Veränderungen in der Bar haben ihr gefallen, und sie hat gesagt, dass ich stärker und selbstsicherer wirke.«
»Tja, Frauen erliegen eben immer der Faszination eines Anführers!«
»Aber was ist, wenn ich sie wieder enttäusche? Wenn sie mich wieder verlässt? Das würde ich nicht überleben!«
»Langsam, langsam, immer schön eins nach dem anderen. Ihr beide müsst euch jetzt erst einmal neu kennenlernen, ihr seid nicht mehr dieselben wie früher. Ihr wart lange Zeit getrennt und seid an unterschiedlichen Erfahrungen gereift. Aber ihr liebt euch und habt ein gemeinsames Kind, also braucht ihr nichts zu überstürzen, dann wird alles gut gehen.«
»Bist du sicher? Ich hoffe es sehr.«
»Aber ja, Kopf hoch, ein Glück, dass wir nicht geheiratet haben!«
»Allerdings, das hätte ich ihr nur schwer erklären können.«
Ich lasse Tyler und Bob zusammen die Auslieferungen vorbereiten und gehe zu meinem Termin bei Doktor McEwan.
Auch er starrt mich an, als hätte er mich noch nie gesehen.
Was habe ich bloß gemacht?
»Monica, meine Liebe, Sie sehen phantastisch aus. Sie sind topfit, die Untersuchungen sind alle zufriedenstellend, das Gewicht ist perfekt, und dem Kind geht es hervorragend.«
Ufff, Gott sei Dank, ich habe immer Angst, dass etwas nicht in Ordnung sein
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