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Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica Bosco
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mich nicht in Versuchung«, antworte ich ironisch.
    »Sei doch nicht dumm, verstehst du nicht, was man dir da anbietet? Lilly Horowitz persönlich beauftragt dich mit einem Exklusivbericht, ist dir das klar? Lilly Horowitz!«
    »Und wer ist das schon? Die Kaiserin von China? Jetzt hör mir mal gut zu, Max, dumm und bescheuert kannst du deine Schwester nennen, und wenn es für dich das Höchste der Gefühle ist, Lilly Horowitz in den Arsch zu kriechen,
bitte, nur zu. Ich will aber weder etwas mit einem Schleimscheißer wie dir noch mit einer Geistesgestörten wie ihr zu tun haben, ich habe mein eigenes Leben, und die einzigen Menschen, denen ich Rechenschaft schuldig bin, sind ich selbst und mein Kind. Hast du mich jetzt verstanden? Nein? Dann muss ich wohl noch deutlicher werden, mit der Abkürzung, die du so liebst: VF , Vergisses, Flachkopf!«
    Klick.
    Yes!
    Ich bin ein Genie, zwei auf einen Streich!
    Nie hätte ich gedacht, dass ich das durchziehen könnte, aber die neue Monica hat vor niemandem mehr Angst.
    Mit wedelnden Armen laufe ich zum Straßenrand, um ein Taxi herbeizuwinken.
    Es halten zwei. Das muss meine Glückszahl sein.
    Der Taxifahrer steigt aus, um mir die Tür aufzuhalten.
    Ich steige ein und lasse mich gegen die Rückbank sinken.
    Dann hole ich das Foto von Salinger heraus und küsse es.
    »Danke, du exzentrischer alter Brummbär, ich habe dich wirklich sehr gern.«

Kapitel 33
    Bei Sonnenuntergang mache ich einen Spaziergang im Central Park, um dieses wunderbare neue Selbstvertrauen zu genießen, das ich nie zuvor gekannt habe.
    Ich hatte ja keine Ahnung, welch köstlicher innerer Frieden sich einstellt, wenn man seine eigenen Stellungen verteidigt.

    Nun werde ich mich nicht mehr beugen und keine faulen Kompromisse mehr machen, weder in der Liebe noch im Beruf.
    Man kann sehr gut leben, ohne seine Seele dem Teufel zu verschreiben.
    Vielleicht wird man nicht reich auf diese Weise, aber darum geht es nicht. Das Entscheidende ist, so gut wie möglich im Frieden mit sich selbst zu leben.
    Wenn man die Liebe seines Lebens sucht, kann man sich nicht mit jemandem einlassen, der zwar phantastisch aussieht, aber verlobt ist. Denn der wird wahrscheinlich heiraten, sich scheiden lassen und entdecken, dass er schwul ist. Genauso wenig darf man sich mit einem einlassen, der seine Vergangenheit nicht bewältigt hat. Denn der wird voraussichtlich Ticks und Zwangsneurosen entwickeln und nach Ozeanien flüchten, um dort ein neues Leben zu beginnen.
    Eines Tages werde ich ein Buch über meine Erlebnisse schreiben, ich schwör’s.
    Hast du verstanden, Kleine? Lass dich von niemandem in die Knie zwingen. Es ist besser, eine Nervensäge zu sein als ein Angsthase.
    Die Angsthasen frisst der Wolf.
    Ich setze mich auf eine Bank am Wasserreservoir und sehe den vorbeischwimmenden Enten zu.
    Die kleinen Küken zappeln sich ab, um mit der Mutter Schritt zu halten.
    »Gott, sind die süß!«, höre ich mich sagen.
    Das müssen die Hormone sein, die da sprechen, kein Zweifel.
    »Niedlich, nicht?«, antwortet eine frischgebackene Mutter,
die sich gerade mit ihrem Baby im Kinderwagen neben mich gesetzt hat.
    »Ja, einfach entzückend. Oh, ist das Ihr Kind?«
    »Ja, er heißt Kevin und ist zwei Monate alt.«
    »Ach, der ist ja bezaubernd!«
    Ist das noch meine Stimme? Eine Alien-Mutterglucke muss sich meines Körpers bemächtigt haben!
    Kevin sieht mich an und lacht.
    »Oh, gucken Sie nur, er hat mich angelächelt!« Ich bin ganz aus dem Häuschen.
    »Ja, er ist ein freundliches Kerlchen, stimmt’s, mein Spatz?« Sie schlägt die Decke zurück und nimmt ihn aus dem Wagen.
    »Du bist ja wunderhübsch, Kevin, was hast du für schöne große Augen, und die süßen Händchen, darf ich ihn mal halten?«
    »Klar.«
    Vorsichtig nehme ich ihn, ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich freiwillig ein Kind auf den Arm nehme, aber das sage ich der Mutter lieber nicht.
    »Du bist ja ein richtiger Wonneproppen, weißt du das?«
    Nein, ich höre mich an wie eine Schwachsinnige, nie hätte ich gedacht, dass ich auch mal so werde.
    »Im wievielten Monat sind Sie?«, fragt mich die Mutter.
    »Im sechsten.«
    »Wird es ein Mädchen oder ein Junge?«
    »Ein Mädchen.«
    »Ich hätte auch gern ein Mädchen gehabt.«
    »Vielleicht beim nächsten Mal.«
    »Ich glaube nicht, dass es ein nächstes Mal gibt, jedenfalls nicht so schnell … ich bin allein, wissen Sie.«

    »Tatsächlich?«
    »Ja, mein Freund hat es nicht gut aufgenommen, als ich

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