Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
schwanger wurde, und deshalb …«
»Das tut mir leid, hatten Sie denn vorher schon mal über Kinder gesprochen?«
»Na ja, um die Wahrheit zu sagen, wollte er keine, aber ich dachte, dass er nur ein bisschen Angst vor der Veränderung hat und sich dann freut, wenn eines unterwegs ist. Doch das war ein Irrtum.«
»Stellen Sie sich vor, er hätte Sie von heute auf morgen gezwungen, Mutter zu werden, und Ihnen diese ganze Verantwortung aufgeladen. Vielleicht müssen wir uns manchmal in die Lage unseres Partners versetzen. Nicht jeder fühlt sich bereit für Kinder. Ich meine, es ist wirklich schwer!«
»Ich war so davon überzeugt, dass es ihn glücklich machen würde, doch an dem Abend, als ich es ihm gesagt habe, hat er getobt vor Wut und geschrien, ich hätte ihn hintergangen, ihn hereingelegt, und er wolle mich nie wieder sehen.«
»Eine Freundin von mir war mit einem Mann zusammen, den sie sehr zu lieben glaubte, aber die Beziehung zerbrach, weil er zu viele persönliche Probleme hatte, und dann meldete sich eines Tages ihr Exfreund wieder, und Sie wissen ja, wie das geht, wenn man niedergeschlagen ist und ein bisschen zu viel getrunken hat, kurzum, ein One-Night-Stand, und nach über drei Monaten stellte sie fest, dass sie schwanger ist.«
»Wirklich? Und von wem?«
»Das hat sie nie herausfinden wollen.«
»Und die beiden in Frage kommenden Väter?«
»Haben sich in Luft aufgelöst.«
»Die ist ja noch schlimmer dran als ich.«
»Ach, das würde ich nicht sagen, sie ist sehr glücklich. Sie hat einen Job, gute Freunde, und das Mädchen ist ihr ganzer Stolz.«
»Und Sie? Freut sich Ihr Mann auf das Kind?«
»Oh, er hatte sich gefreut.«
»Ist er auch fortgegangen?«
»Ja.«
»Wegen einer anderen Frau?«
»Nein, er ist gestorben.«
»Ach du lieber Himmel, das tut mir leid. Ich wollte nicht aufdringlich sein.«
»Nein, keine Sorge, ich bin darüber hinweg«, sage ich lachend, ohne daran zu denken, dass sie mich für verrückt halten muss.
»Es ist spät geworden, ich muss Kevin wieder zu seiner Großmutter bringen, die inzwischen sicher schon das Abendessen fertig hat.«
Mit leicht besorgtem Gesichtsausdruck nimmt sie mir das Kind ab.
»Bye-bye und viel Glück!«, sage ich, immer noch lächelnd. »Bye, kleiner Kevin!«
»Ja, bye … Ihnen auch viel Glück.« Sie geht und schiebt den Kinderwagen mit etwa 200 Stundenkilometern.
Beim Nachhausekommen treffe ich Joe im Foyer, der mir stolz zeigt, dass seine Hose ihm langsam zu weit wird.
»Wow! Das ist ja toll, Joe, das freut mich. Siehst du, wie leicht es ist? Und ich wette, du fühlst dich auch besser.«
»Schon, aber ehrlich gesagt könnte ich einen Mord begehen für ein Stück Schokoladentorte.«
»Kein Problem, ich backe dir eine ohne Cholesterin und mit wenig Zucker.«
»Geht das denn?«
»Na klar, wart’s ab.«
»Und die schmeckt nicht scheußlich?«
»Nein, nein, glaub mir.«
Okay, natürlich wird sie nicht ganz genauso schmecken, aber wenigstens verstopfen seine Arterien nicht davon.
Ich zaubere eine Schokoladentorte aus Karobmehl. Sie weist wenigstens eine äußerliche Ähnlichkeit mit einer echten auf, den Rest muss die Einbildung besorgen.
Danach sollte ich mit den Tagesgerichten für morgen vorankommen, denn Bob wird schon Panik schieben, und ich möchte noch an unserer Buchidee arbeiten.
Nur noch ein schneller Blick in die E-Mail.
Eine (überschwängliche) Nachricht von Peter:
Liebe Monica,
ich bin total begeistert von deiner Idee und weiß gar nicht, wie ich dir dafür danken soll. Vor allem kann ich es kaum erwarten, endlich mehr Zeit zu haben, für unser Projekt.
Hier werde ich langsam, aber sicher verrückt, weil ich von lauter unfähigen Holzköpfen umgeben bin; ständig muss ich alles wiederholen, und dann macht man genau das Gegenteil von dem, was ich gesagt habe, was meine Geduld auf eine harte Probe stellt.
Ich schicke dir als Anhang einige meiner Kosmetikrezepte, insbesondere für Gesichtscremes und diverse Packungen, aber auch für eine Zahnpasta aus Bikarbonat, weißer Tonerde und Teebaumöl, eine Antifaltencreme mit Karitébutter und Damaszenerrosen sowie eine Nährcreme aus Kakaobutter
mit Mandelöl und Bienenwachs. Wie du siehst, habe ich eine ganze Menge auf Lager und hoffe, du kannst etwas davon gebrauchen.
Was die Sprossen angeht, so rate ich dir, einen Keimapparat zu kaufen und die Gebrauchsanweisung zu lesen.
Liebe Grüße
Peter
Er schickt einen Anhang von dreißig Seiten mit.
Ich habe ein
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