Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
ist überhaupt kein Problem. Ich bin nur vorbeigekommen, um dich kennenzulernen und zu sehen, wie es dir geht, und vielleicht ein paar Klamotten mitzunehmen, wenn du nichts dagegen hast.«
Mir fällt ein Stein vom Herzen, ich habe mich schon auf der Straße gesehen, wie ich Streichhölzer verkaufe.
»Du bist noch schöner, Hombre, als bei deiner Abreise, weißt du das? Ganz braun gebrannt.«
»Schön, ich? Hör auf, nimm mich nicht auf den Arm«, sagt er und senkt den Blick.
»Komm doch herein, Peter … äh, entschuldige die Unordnung, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich vorher aufgeräumt.«
Und die sieben überlebenden Kakteen gegossen …
Peter tritt ein, und ich bin plötzlich gehemmt und verlegen.
Es ging mir so gut hier allein, und mit ihm verbindet mich nur unsere E-Mail-Korrespondenz, ich kenne ihn kaum. Es ist, als würde man jemanden zum ersten Mal treffen, den man beim Chatten kennengelernt hat.
Er stellt sein Gepäck in einer Ecke ab und bleibt stocksteif stehen.
»Bitte, fühl dich wie zu Hause«, scherze ich.
»Monica, entschuldige bitte, ich will dir keine Ungelegenheiten bereiten, es tut mir wirklich leid, dass ich dich so überfallen habe, aber ich gehe gleich wieder, keine Angst.«
»Peter, nun übertreib es nicht, setz dich bitte und ruh dich aus, ich mache dir einen schönen Kaffee…ersatz!«
»Okay, einen Kaffee nehme ich gern.«
Er geht nach oben, um ein paar Sachen aus seinem Schrank zu holen, und bewegt sich dabei wie ein Gast, er ist noch verlegener als ich.
Ich mache einen Getreidekaffee und serviere ihn ihm in seiner Tasse (ich vermute, dass es seine ist, weil ein großes P daraufsteht) zusammen mit selbstgebackenen Heidelbeermuffins.
»Wie kam es denn, dass du deinen Auftrag geschmissen hast?«, frage ich und setze mich.
»Das Ganze war ein einziges Chaos, und ich wollte meine Zeit nicht länger verschwenden, also habe ich darauf verzichtet.«
Im persönlichen Gespräch wirkt er ziemlich steif, während er mir in seinen Mails immer so spontan und offen vorkam.
»Tja, schade irgendwie, es klang so interessant …«
»Das war es auch, und das Hotel lag in einer zauberhaften Gegend, aber es gab zu viele Hindernisse und Schwierigkeiten. Man sollte sich das Leben nicht unnötig verkomplizieren, oder?«
»Wenn du meinst …«
Schweigen.
»Und du … du erwartest also ein Mädchen?«
»Genau.«
»Wie fühlst du dich? Isst du genug Vitamine? Schläfst du ausreichend?«
»O doch, ich behandele mich wie eine Prinzessin, und Tyler ist immer für mich da, ein echter Schatz.«
»Er weiß noch gar nicht, dass ich zurück bin, mal sehen, was er für ein Gesicht macht.«
»Du hast es ihm nicht gesagt?«
»Nein, ich bin ziemlich überstürzt abgereist und hatte keine Lust, ihn zu Hause anzurufen und mit meiner Mutter zu sprechen.«
»Verstehe.«
Die Unterhaltung schleppt sich dahin, vielleicht sollte er jetzt langsam mal zu Steve gehen.
»Diese Muffins sind köstlich, ist da Reismalz drin?«
»Ahornsirup, eine halbe Tasse.«
»Aha, deshalb sind sie so gut.«
Er macht auf mich den Eindruck von jemandem, der zu enge Schuhe anhat und es nicht erwarten kann, sie auszuziehen.
»Monica, verzeih … ich hatte mir unsere erste Begegnung ganz anders vorgestellt. Ich bin leider ziemlich schüchtern und viel besser darin, schriftlich zu kommunizieren.«
»Nur zu, hier ist ein Stift, und da liegen ein paar Blatt Papier.«
Er lacht.
»Ich bin unmöglich, ich weiß, aber die Reise war sehr lang, und ich bin todmüde und … sollte jetzt besser gehen.«
Wir stehen auf. Ich bringe ihn zur Tür.
»Sag mal, hättest du nicht Lust, bei einem ausgezeichneten Thailänder zu Abend zu essen? Das Restaurant ist gleich hier um die Ecke!«
Kapitel 35
Ich habe noch nie im Leben so viel gelacht.
Peter ist zum Umfallen komisch, er hat mir die verrücktesten Geschichten über seine Reisen und seine Arbeit erzählt und kann ganz toll seine Mutter nachahmen.
All die Freundlichkeit und Sensibilität, die er mir in den letzten Wochen in seinen Mails entgegengebracht hatte, habe ich in ihm wiedergefunden. Mir war klar, dass ich mich nicht in ihm getäuscht haben konnte.
Nach dem Essen machen wir einen Bummel durchs Village, es ist Monate her, dass ich mit jemandem zusammen spazieren gegangen bin.
Peter kennt hier offenbar Hinz und Kunz, wir können keine zehn Meter gehen, ohne dass ihn jemand grüßt - als wäre er der Postbote!
Er begleitet mich nach Hause und vergewissert sich galant,
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