Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
Gefahr läuft zu leiden.
»Weißt du, ich fühle mich so wohl mit dir, es ist wunderbar, mit dir zu reden, dich zu berühren. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas noch einmal erleben würde, und doch kommt es mir vor, als würde ich dich schon ewig kennen und … ich muss dir etwas gestehen …«
Aha, jetzt kommt der Haken.
»Ich bin früher zurückgeflogen, weil ich wusste, dass du
allein und in Schwierigkeiten bist, und da mein Auftrag in Neuseeland sowieso in einer Sackgasse steckte, wollte ich lieber so schnell wie möglich nach Hause fahren.«
Ich muss gestorben sein, und jetzt bin ich im Paradies.
Nun wird es Zeit, dass wir uns der Frage meiner Schwangerschaft stellen, er wird sagen, dass ich einen DNA-Test machen lassen und den Vater zur Verantwortung ziehen muss.
»Darf ich mal die Hand auf deinen Bauch legen?«
»Natürlich.«
Zack!
»Hey, es hat getreten!«, lacht er. »Wie schön, ich kann es kaum erwarten, dass es auf die Welt kommt, wie lange dauert es noch?«
»Drei Monate und ein bisschen.«
»Das wird toll.«
»Ich weiß nicht, wem sie ähnlich sehen wird.«
»Nur dir, da bin ich sicher.«
Los, sagt schon, wo sind die versteckten Kameras, jetzt habt ihr euch genug auf meine Kosten amüsiert, oder?
»Peter, sag, bist du echt?«
»Na klar bin ich echt.«
»Du stehst jetzt nicht gleich auf und verkündest, dass du zu deiner Freundin musst und mich vielleicht mal wieder anrufst oder dass es ganz nett war, aber nicht nett genug, um zusammenzubleiben. Dass du dir nicht sicher bist, weil du eigentlich nicht für feste Beziehungen geschaffen bist und weil du nicht weißt, ob du die Vaterrolle bei einem Kind übernehmen willst, das nicht von dir ist …«
»Schsch!« Er hält mir den Mund zu. »Mit was für Typen gibst du dich eigentlich ab?«
»Bisher nur mit Scheißtypen, haufenweise.«
»Komm her.« Er zieht mich in seine Arme. »Jetzt bin ich da, und ich habe noch nie im Leben jemanden verlassen, ich bin dazu gar nicht fähig, ich hasse Trennungen und Abschiede, und ich bin so glücklich mit dir, dass ich zu träumen glaube.«
Ich breche in Tränen aus.
Kapitel 38
Am nächsten Morgen machen Peter und ich einen Rundgang durch die Bioläden, und er bringt mir bei, wie man die besten und frischesten Zutaten auswählt, ohne übers Ohr gehauen zu werden. Dann bereiten wir gemeinsam das Essen für die Bar zu, was mit ihm der reinste Spaziergang ist, weil es viel schneller geht und wir perfekt Hand in Hand arbeiten. Er benimmt sich nie besserwisserisch, lehrt mich aber die Kniffe des Berufs mit großer Geduld.
Als Tyler kommt, merkt er sogleich, dass etwas anders ist. Der arme Junge, das muss die aufregendste Zeit seines Lebens sein, jedes Mal, wenn er ein Ereignis verdaut hat, passiert gleich ein noch dickeres Ding!
Er sieht, dass ich Peters Hemd trage, das über dem Bauch offen steht, und obendrein seine türkise Pyjamahose, ein Detail, das ihm nicht entgeht.
»Warum hast du die Hose meines Bruders an?«
Ich schiele zu Peter hin und grinse, wie um zu sagen: Erklär du’s ihm.
»Sieht sie nicht phantastisch aus, Tyler?«
Redet er von mir?
Tyler mustert mich, und ich merke, dass sein Gehirn auf Hochtouren arbeitet und nach einer Antwort sucht.
»Ja, aber warum trägt sie deine Sachen? Hat sie keine eigenen?«
»Klar hab ich eigene, aber ich hatte Lust, die von Peter anzuziehen, das macht man manchmal, wenn man sich sehr mag.«
Das hilft ihm jetzt zwar auch nicht viel weiter, aber nur Geduld, ich vertraue auf seine Auffassungsgabe.
Wir gehen zusammen zur Bar, wo wir Bob in Hochform antreffen. Er trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift »Der neben mir ist ein Idiot« und einem nach rechts zeigenden Pfeil. Automatisch stellen wir uns alle auf seine linke Seite.
Peter und Bob verstehen sich auf Anhieb gut und verschwinden in der Küche, während ich mich auf Carls Platz an den Tresen setze und Peter vollkommen hingerissen zusehe. Er gestikuliert und lacht und gibt Bob mit Sicherheit irgendwelche Tipps (er kann einfach nicht anders).
Ist es möglich, dass ich bereits mit Haut und Haaren verliebt bin?
Nein, nein.
»Gott, wie gut er aussieht …«, seufze ich.
»Wer, mein Bruder?«, fragt Tyler.
»Ja«, gestehe ich, »total.«
»Aha.« Er senkt den Kopf, als wäre er betrübt.
»Stört es dich? Wenn wir ein Paar werden, meine ich?«
Er zuckt die Achseln. »Dann geht ihr auch bald weg, das weiß ich.«
»Hey, sieh mir mal fest in die Augen, Kleiner«, erwidere ich und
Weitere Kostenlose Bücher