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Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Titel: Beim zweiten Mal kuesst es sich besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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nicht nur nach Hailsboro zurückgekehrt war, sondern auch noch Bürgermeister geworden war! Normalerweise berichtete Bessie am Telefon ausführlich über jede Neuigkeit, die in dieser Stadt passierte, aber dass Hugh zurück war, hatte sie niemals erwähnt.
    In ihr brodelte es, während sie ihn verstohlen betrachtete. Hugh stand lässig am Rednerpult, trug verwaschene Jeans und eine offene Sportjacke, fuhr sich durch sein dunkles Haar und grinste immer wieder in ihre Richtung. Dieses Grinsen machte Kate absolut wahnsinnig! Es erinnerte sie nicht nur an den charmanten Teenager, der Hugh einmal gewesen war, sondern brachte sie auf die Palme, weil sie sich einredete, dass er sich gerade an gewisse Erfahrungen erinnerte, die sie beide zusammen gemacht hatten. Es war kein Wunder, dass Kate wie eine Tomate errötete, als Hugh sie mit einem diabolischen Zwinkern im Blick anstarrte. Er kannte Kate schließlich nackt. Zwar war es einige Jahre her, dass sie beide zusammen die Jungfräulichkeit verloren hatten, nichtsdestotrotz trieb ihr diese Erkenntnis peinliche Röte ins Gesicht.
    Eigentlich dürfte es ihr überhaupt nichts ausmachen, Hugh zu sehen, redete sie sich selbst ein. Auf der Highschool waren sie unzertrennlich gewesen, aber das war über zehn Jahre her. Hugh bedeutete ihr schon lange nichts mehr, also sollte es ihr auch jetzt egal sein, dass er wenige Meter vor ihr stand, über Stadtverordnungen schwafelte und mit dunkelgrünen Augen in ihre Richtung sah.
    Als sich die Versammlung endlich dem Ende näherte, atmete Kate auf. Sie musste hier raus und den nervtötenden Blicken von Hugh entkommen. Langsam erhoben sich die anwesenden Bürger und eilten zu den mit Törtchen bedeckten Tischen. Kate beugte sich zu Bessie, die mit Laura quasselte, und raunte: „Ich warte draußen.“
    Ihre Großmutter nickte zerstreut, während sie weiterhin ihrer Freundin lauschte. Kate dagegen flitzte aus dem Saal und stellte sich ein wenig abseits von der Eingangstür hin. Hektisch fuhren ihre Hände in die Sweatshirttaschen, um nach Zigaretten zu suchen, als ihr einfiel, dass sie das Rauchen längst aufgegeben hatte. Genervt fasste sie sich in ihren dunkelbraunen Pony und seufzte innerlich. Sie hatte gewusst, dass sie lieber zu Hause auf der Couch geblieben wäre.
    „Hallo, Kate.“
    Erschrocken drehte sie sich zu Hugh um, der direkt hinter ihr stand und lässig feixte.
    „ Hugh“, sie rang sich ein knappes Lächeln ab und verschränkte die Arme vor der Brust. Noch immer musste sie aufsehen und den Kopf in den Nacken legen, um ihn anschauen zu können. Kate war nicht gerade klein, sondern größer als die meisten Frauen, aber Hugh überragte sie um einiges.
    „Lange nicht gesehen“, seine Augen glitten über ihr Gesicht. „Gut siehst du aus.“
    Klar, dachte Kate sarkastisch. Sie war ungeschminkt, ungekämmt und trug zu alten Jeans einen Schlabberpulli. Innerlich verärgert, dass sie sich nicht wenigstens ein wenig zurecht gemacht hatte, gab sie ein schmales Lächeln zurück.
    Seine grünen Augen funkelten belustigt. „Seit wann bist du wieder in Hailsboro?“
    „Seit einigen Tagen“, sie räusperte sich. „Und wie geht es dir so?“
    Er schien überrascht zu sein, dass sie überhaupt mit ihm redete, denn er starrte sie etwas verwundert an. „Gut. Wie du bemerkt hast, bin ich jetzt Bürgermeister“, grinsend verzog sich sein Mund. „Komisch, dass ausgerechnet ich Bürgermeister geworden bin, wenn ich daran denke, wie wir früher Bingoabende und Teegesellschaften sabotiert haben.“
    Ohne es zu woll en, musste Kate lächeln, denn sie erinnerte sich gut daran, dass sie als Zehnjährige mit Hugh nur Unsinn veranstaltet hatte. Sabotierte Bingoabende waren dabei die kleinsten Vergehen gewesen.
    „Weißt du noch, wie wir Wasserbomben in den Versammlungssaal geworfen haben?“
    Kate verdrehte die Augen und schnaubte. „Dein Dad erwischte dich dabei. Gab das einen Ärger!“
    „Hey“, verteidigte er sich gut gelaunt. „Deinen Namen habe ich nicht genannt. Den Ärger habe ich ganz allein auf mich genommen.“
    Gerade noch rechtzeitig verkniff sie sich ein breites Lachen, sondern erwiderte leichthin. „Vielen Dank noch einmal.“
    „Gern geschehen“, seine Hände vergruben sich in den Taschen seiner Jeans. „Wie geht es dir so? Ich hab gehört, dass du in L.A. lebst?“
    Kate würde den Teufel tun und Hugh erzählen, dass ihr Leben ein einziges Chaos war und sie zu ihrer Großmutter gezogen war. Also entgegnete sie lapidar:

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