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Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Titel: Beim zweiten Mal kuesst es sich besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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„Ja, schon seit einigen Jahren.“
    „Toll, und was machst du beruflich?“
    Noch eine Frage, die sie lieber nicht beantwortet hätte. So war das nun einmal mit Exfreunden – wenn man ihnen begegnete, sollte man unbeschreiblich gut aussehen und erschreckend erfolgreich auftreten. Leider traf momentan beides nicht auf sie zu.
    „ Ich habe Marketing studiert, bin nach dem Studium jedoch in der Modebranche gelandet. Seit einigen Jahren arbeite ich bei einem Modekonzern als Einkäuferin.“
    Er lachte leise auf. „Das klingt ganz nach dir, Kate. Schön, dass du es so weit gebracht hast.“
    Sie biss wieder einmal die Zähne zusammen und lächelte gezwungen. „Danke. Seit wann bist du wieder in Hailsboro?“
    „Seit einem guten Jahr. Wie du siehst, hat sich in der Stadt nicht viel verändert.“
    Sein gut geschnittenes Gesicht verzog sich amüsiert, woraufhin Kate die Augen senkte. Ihm nach all den Jahren wieder gegenüber zu stehen, brachte sie furchtbar durcheinander. Hugh war ihre erste große Liebe gewesen, ihr erster Freund und auch ihr einziger bester Kumpel. Schon im Kindergarten waren sie unzertrennlich gewesen, in der Schule waren sie wie Patt und Patterchen und in der Highschool waren sie ebenfalls die besten Freunde gewesen, bis Kate die Sommerferien bei ihrem Dad in Arizona verbracht hatte und nach zwei Monaten wieder nach Hause gekommen war. Damals war sie vierzehn Jahre alt geworden und hatte sich in Hughs Augen sehr verändert, denn er hatte sie ständig angestarrt, als sie zusammen schwimmen gewesen waren. Kate hatte es anfangs überhaupt nicht bemerkt, sondern gemütlich neben ihm auf dem Bootssteg in ihrem neuen Bikini gelegen, während sie ihm von dem Besuch bei ihrem Vater erzählt hatte. Später hatte sie erfahren, dass Hugh sie zum ersten Mal in seinem Leben als Mädchen betrachtet hatte und nicht als Spielkameradin, und dass ihm gefallen hatte, was er sah.
    Mit Hugh hatte sie fast alle denkbaren Ereignisse in ihrem Leben gefeiert, den ersten Kindergartentag, den ersten Schultag, den ersten Fall vom Fahrrad, die erste Stunde Schwimmunterricht, den ersten Kuss, den ersten Schulball, das erste Mal Sex und den ersten Liebeskummer.
    „Wie lange bleibst du?“
    „Mhh … keine Ahnung“, sie suchte hektisch nach einer guten Ausrede und erklärte verschwörerisch. „Ich will mich ein wenig um meine Großmutter kümmern.“
    Zum Glück kam Bessie in diesem Moment aus dem Haus und sah sich suchend nach ihr um. Erleichtert seufzte Kate innerlich auf, denn viel länger mit Hugh hier zu stehen war nicht gut für ihr Seelenheil.
    „Oh, Bessie wartet schon auf mich. W ar jedenfalls nett, dich wiederzusehen.“
    „Ebenso“, erwiderte er und drehte sich um, um zu gehen. Doch er sah sie noch einmal grinsend an und sagte. „Tschüss, KitKat.“
     
     
     
     
    2. Kapitel                                           1992
     
    „Kate? Schätzchen? Hugh ist da. Darf er reinkommen?“
    Die Stimme von Kates Mom klang furchtbar besorgt. Hugh biss sich auf die Unterlippe und starrte auf Kates Kinderzimmertür, auf der eine tanzende Primaballerina zu sehen war.
    „Hugh darf rein. Nur Hugh!“, erklang Kates verheulte Stimme. Er mochte es gar nicht, wenn Kate weinen musste. Leider war das oft der Fall, wenn ihr Dad mal wieder eine Verabredung absagte, auf die sich Kate wahnsinnig gefreut hatte. Bald waren Sommerferien und Kate war ganz aus dem Häuschen gewesen, weil sie mit ihrem Dad nach Disneyland fahren sollte, doch heute hatte er angerufen und die gemeinsamen Ferien abgesagt.
    „Hey, Kate.“
    Sie sah auf, als Hugh ihr Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss.
    „Hey, Hugh“, entgegnete sie dumpf und starrte auf die bunte Patchwork-Decke unter sich. Mit einem schweren Seufzer deutete sie auf ihr Bett, auf das Hugh kommentarlos hüpfte.
    Es gefiel ihm gar nicht, dass Kate so niedergeschlagen wirkte. Ihre braunen Augen waren vom Weinen ganz rot und auch ihre Nase war sichtlich geschwollen. Sie saß wie ein Häufchen Elend auf ihrem Bett und presste ein rosafarbenes Kissen gegen ihre Brust. Ihr braunes Haar, das jetzt im Sommer ziemlich hell geworden war , war zu einem schiefen Pferdeschwanz gebunden. Hugh hoffte, dass sie nicht wieder zu weinen anfing, da er nie wusste, was er dann sagen sollte.
    „Draußen scheint die Sonne. Sollen wir angeln gehen?“
    Kopfschüttelnd blickte sie ihn an. Normalerweise munterte es sie immer auf, mit ihm zum See zu fahren und

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