Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. »Wir sehen uns am Freitag.«
    »Kann’s kaum erwarten. Ist es für dich okay, allein hier zu bleiben?«
    »Ich komme schon zurecht. Meine große Schwester wird auf mich aufpassen.« Abbie, fünfzehn Jahre älter und Lichtjahre vernünftiger, stand an der Bar und plauderte mit ein paar Nachbarn.
    »Das sollte sie besser auch. Keine schmutzigen Tanzeinlagen«, befahl Will. »Und nicht mit gutaussehenden Männern flirten.« Er zeigte auf zwei backenbärtige Bauern, die mit ihren Biergläsern in der Ecke standen.
    »Viel Glück beim Squashturnier.« Cleo gab ihm noch einen Kuss.
    »Danke. Ich komme am Freitag nach der Arbeit zur dir.« Er winkte ihr, als er zur Tür ging. »Mach’s gut.«
    »Ich könnte auch zu dir kommen«, bot Cleo an. »Wenn das einfacher für dich ist.«
    »Hm, weißt du, ich möchte lieber bei dir übernachten.« Er lächelte und zog eine Du-weißt-schon-Grimasse. Die beiden Freunde, mit denen er sich eine chaotische Wohnung in Redland teilte, tranken viel, waren ausgelassen und ständig zum Scherzen aufgelegt. Ihre Anwesenheit war einer romantischen Atmosphäre nicht gerade zuträglich. Will hatte Cleo erklärt, die derben Sprüchen seiner Mitbewohner würden ihm ja gar nicht so viel ausmachen, wenn sie nur eine beiläufige Affäre wäre. Aber das war sie nicht, sie war sehr viel mehr als das.
    Als Cleo das gehört hatte, war ihr das Herz vor lauter Hoffnung aufgegangen. Meine Güte, man stelle sich nur vor, wo sie und Will in einem Jahr sein könnten! Sie sah ihm nach, als er ging. Will Newman. Cleo Newman. Er könnte wirklich der Richtige sein.
    Dann lief ihr wieder ein Schauder über den Rücken und eine Stimme hinter ihr sagte: »So, das ist also dein Freund, Emmi?«

2.
    Kapitel
    Heizte sich ihr Blut tatsächlich auf, oder fühlte es sich nur so an? Cleo riss sich zusammen und nickte. Es bestand keine Veranlassung, Johnny wissen zu lassen, welche Wirkung er auf sie ausübte. Da stand sie doch meilenweit drüber.
    »Und jetzt läuft er einfach davon und lässt dich allein?«
    »Er muss zu einer wichtigen Besprechung. Er hat einen enorm verantwortungsvollen Job.«
    »Ach ja? Schön für ihn.« Johnny schien amüsiert.
    Wie brachte er es nur fertig, selbst diese wenigen Worte so klingen zu lassen, als ob er sie auf die Schippe nahm? Cleo bewunderte seine Wortgewandtheit. Vom Kopf her wusste sie, dass ihr eigener Mangel an höherer Bildung nicht seine Schuld war, aber tief in ihrem Innern fühlte es sich trotzdem immer noch so an. Sie liebte ihre Arbeit bei Henleaze Limousinen, aber wer wusste, was aus ihr alles hätte werden können, wenn ihre Schulzeit nicht so verpfuscht gewesen wäre? Die Welt hätte ihr offen gestanden … sie hätte, mein Gott, Astrophysikerin werden können!
    Tja, womöglich hätte sie Astrophysikerin werden wollen. Was immer man darunter so genau verstand. Wahrscheinlich Physik und … nun ja … Astrologie.
    »Dann ist dieser Will Newman also der neue Mann deines Lebens?«
    Da, bitte! Jetzt machte er sich schon wieder über Wills Nachnamen lustig. Wie würde es ihm gefallen, wenn man ihn Laber-Venture nannte?
    Stattdessen gab Cleo die moralisch Überlegenere und meinte unbekümmert: »Schon möglich. Im Moment läuft es jedenfalls sehr gut. Und bei dir?«
    Johnny grinste und verzog das Gesicht. »Nicht so gut. Frauen sind launische Wesen. Die können einem ziemlich viel Mühe bereiten.«
    Frauen. Plural. Nur um sie wissen zu lassen, wie beliebt er war, Objekt der Begierde von ganzen Horden liebestrunkener Weiber. Cleo lächelte höflich, bekundete ostentativ Interesselosigkeit und fragte: »Was passiert jetzt mit Ravenswood?«
    »Wird vermutlich verkauft. Wenn es mir gelingt, einen Käufer zu finden.« Johnny schüttelte den Kopf. »Ich werde Ravenswood einfach so schnell wie möglich auf den Markt bringen. Ist natürlich jetzt kein guter Zeitpunkt, aber man weiß ja nie. Vielleicht sieht jemand das Potential, das drin steckt. Und es wäre wirklich großartig, wenn ich noch vor Weihnachten einen Käufer fände. Ich habe die Chance, das Apartment unter meinem zu einem phantastischen Preis zu bekommen, sollten wir Ravenswood schnell los werden. Das könnte ich dann in eine großartige Galerie umwandeln.« Er hielt inne und sah sie an. »Warum fragst du? Wollen du und dein Typ mir ein Angebot unterbreiten?«
    O ja, das war ja so was von wahrscheinlich, wo Ravenswood doch ein Haus mit sieben Schlafzimmern war. Und mit einem

Weitere Kostenlose Bücher