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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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um die keine Gedanken.« Dabei fragte sie sich, warum er sie nicht länger ansah.
    Das Kichern verwandelte sich in hysterisches Gelächter, und Mandy Ellison streckte den Kopf durch das offene Fenster. Sie krähte vor Entzücken, riss ihre entsetzlich große Klappe auf und brüllte: »Ha, ha, ich kann nicht glauben, dass du darauf reingefallen bist. Du bist einfach göttlich!«
    Verwirrt wandte Cleo sich an Johnny. »Was soll das bedeuten?«
    Johnny lächelte sie schief an und sagte: »Tut mir leid, sie hat um fünf Pfund mit mir gewettet, dass ich das nicht schaffen würde.«
    Alle standen jetzt eng an eng auf den Klobrillen, aus jedem Oberfenster lugten Köpfe. Das Lachen der anderen wurde immer lauter. Als Cleo allmählich klar wurde, dass sie wirklich und wahrhaftig reingelegt worden war, schoss ihr das Blut nur so in die Wangen.
    Johnny zuckte mit den Schultern und hob die Hände, sprach sich von jeder Schuld frei. »Ich hätte nie gedacht, dass du ja sagst.«
    Sie war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, im Boden zu versinken, und der Sorge, sie könnte in Tränen ausbrechen. »Ich habe das nur gesagt, weil du mir leidgetan hast.«
    »Ha, ha, ha, ha! Ja klar, als ob«, höhnte Mandy Ellison.
    »Das stimmt. Ich steh nicht auf ihn!«
    »Aber du hast geglaubt, dass er auf dich steht«, kicherte Mandy. »Als ob das jemals möglich sein könnte, Emmi . Ha, du hast uns gerade die besten Lacher seit Monaten geliefert. Und das alles für fünf Pfund.« Während sie das sagte, grinste sie Johnny an. »Ein gutes Geschäft.«
    Über eine Stunde lang, bis ihr Dad kam, um sie nach Hause zu fahren, hing Cleo draußen vor der Schule herum. Drinnen stand der Discoabend kurz vor seinem Ende.
    »Alles in Ordnung, Liebes? Ich hätte nicht gedacht, dass du hier draußen auf mich wartest. Hattest du einen schönen Abend?«
    Wie hätte sie es ihm sagen können? Das Letzte, was sie wollte, war, dass ihre Familie Mitleid mit ihr empfand. »Nicht übel.« Sie vergrub den Schmerz und die Demütigung tief in sich und meinte lässig: »Gegen Ende wurde es etwas langweilig.«
    »Oh, wie schade.« Ihr Dad stupste sie neckend an. »Hast du mit einem Jungen getanzt?«
    »Da war keiner, mit dem ich hätte tanzen wollen. Das sind alles nur Verlierer«, erklärte Cleo.
    Und jetzt, hier im Schankraum des Hollybush Pub, brannte die Scham noch ganz genauso heftig wie vor all diesen Jahren.
    Cleo sah Ash, Tom und Abbie an. »Wer hat euch das erzählt?«
    Ash zuckte mit den Schultern und zeigte auf Abbie. »Du hast es mir doch erzählt, oder? Vor zwei Jahren.«
    »Ich hab’s von Tom«, sagte Abbie, »gleich nachdem es passiert war.«
    »Ehrlich, warum muss ich jetzt die ganze Schuld auf mich nehmen? Alle haben am Tag nach der Disco darüber gelacht«, protestierte Tom. »Stuart Ellison hat uns davon erzählt. Seine Schwester Mandy war dabei, als Johnny es tat. Das war doch nur ein Spaß.«
    Cleo widerstand dem Drang, Tom jedes einzelne frisch geschnittene Haar auszureißen. Dann war sie also all die Jahre die Lachnummer des ganzen Dorfes gewesen. Und wie bei einem dieser wohlgehüteten Geheimnisse, von denen man nie glauben würde, dass sie tatsächlich geheim bleiben könnten, hatte sie keine Ahnung davon gehabt.
    Mehr noch – und das machte es nicht nur verletzend, sondern nachgerade beleidigend –, fragte man Johnny heute danach, dann würde er sich an diesen Abend in der Schuldisco vermutlich nicht einmal erinnern, jener Abend, an dem er sich den einfachsten Fünfer seines Lebens verdient hatte.

3.
    Kapitel
    Die Zu verkaufen -Schilder standen nun schon über eine Woche vor dem Haus. Johnny hatte seine Anwälte angewiesen, sich um alles zu kümmern, und war am Tag nach der Beerdigung nach Amerika zurückgeflogen. Cleo putzte gerade die Windschutzscheibe eines Bentley, den sie an diesem Nachmittag zu einem Kunden bringen sollte, und legte eben eine Pause ein, als drüben vor Ravenswood zwei Autos hielten.
    Es würde doch nicht neugierig wirken, wenn sie hinüberschaute, oder? Das war nachbarschaftliches Interesse, um sicherzustellen, dass das Haus nicht ausgeraubt wurde. Obwohl man sagen musste, dass das Paar, das aus dem kastanienbraunen Volvo stieg, nicht wie typische Einbrecher aussah. Und der andere Mann war selbst auf diese Entfernung eindeutig als Immobilienmakler auszumachen. Da es sich um Johnny handelte, wäre es ganz typisch, wenn die ersten Leute, die sein Elternhaus anschauten, sich auch auf den ersten Blick in das Haus

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