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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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wollte euch bei den Verhandlungen unterstützen.«
    Mom und Dad sehen sich an und ich erkenne die Sorge auf ihren Gesichtern. »Wir haben sie seit jenem Abend in der Wohnung nicht mehr gesehen und auch nichts von ihr gehört« sagt Dad schließ-
    lich. »Wir haben angenommen, dass sie bei euch beiden geblieben ist.«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich hoffe nur, es geht ihr gut...«
    »Rayne McDonald!«, sagt Mom plötzlich und ihre Stimme klingt scharf. »Du hast Flügel!«
    Mein Gesicht wird heiß, als ich merke, dass meine Stummelflügel sich wieder aus meinem T-Shirt befreit haben.
    »Ach so, ja«, sage ich und weiß, dass ich dunkel-rot anlaufe. »Ich... äh... also, das ist eine lange Geschichte, wirklich.«
    Mom öffnet wieder den Mund - wahrscheinlich um mir eine Gardinenpredigt zu halten -, aber in diesem Augenblick stößt Jareth ein weiteres lautes Stöhnen aus. Ich wirbele herum und bete, dass er zumindest wieder bei Bewusstsein ist.
    Glückliche Familienzusammenführung hin oder her, ich muss ihn von diesen Ketten befreien.
    »Jareth!«, schreie ich.
    »Ist das dein Freund, Rayne?«, fragt Mom und kneift die Augen zusammen, um den ohnmäch-tigen Vampir genauer zu betrachten. »Er kommt mir bekannt vor.«
    Ich nicke unglücklich. »Ja, das ist Jareth.«
    »Was macht er hier? Rayne, wir haben dir doch eingeschärft, dass du keine Sterblichen in diese Sache mit reinziehen sollst«, tadelt Dad mich streng. »Das ist viel zu gefährlich.«
    Ich hole tief Luft. Showtime. »Er ist kein Sterblicher, Dad. Sieh dir die Silberketten an, die seine Haut versengen.«
    Dads Augen weiten sich, als er begreift. »Er ist doch kein . . .?«
    »Vampir? Doch. Genau das ist er.«
    Meine Eltern kreischen einstimmig auf und weichen in ihre Zelle zurück.
    »Du bist mit einem Vampir zusammen?«, schreit Mom. »Oh Rayne! Wie konntest du nur? Zuerst machst du dich zur Elfe, nachdem ich dir das ausdrücklich verboten hatte, und jetzt erzählst du mir, dass du mit einer abscheulichen, widerwärtigen Kreatur der Nacht...«
    »Mom, hör auf damit!«, unterbreche ich sie, ziemlich verärgert über ihre Reaktion. »Du kannst mich später anschreien, so viel du willst. Mir Hausarrest geben oder was auch immer. Aber im Moment müssen wir uns darauf konzentrieren, wie wir hier rauskommen, damit wir Sunny retten können.« Ich meine, also ehrlich, sie sind schließ-
    lich Elfen! Meine Güte, wie können sie Vampiren gegenüber so voreingenommen sein? Und was würden sie tun, wenn sie wüssten, dass meine Wenigkeit ebenfalls eines dieser sogenannten abscheulichen Geschöpfe der Finsternis ist?
    Mom verstummt, aber sie scheint mit den Nerven ziemlich am Ende zu sein. Himmel, selbst einge-sperrt in einem Elfengefängnis schaffe ich es, jemanden wütend auf mich zu machen. Ich habe echt Talent dafür.
    Dann wende ich mich an Dad, der aber den Kopf schüttelt. »Schätzhen es gibt keinen Weg hier raus«, teilt er mir kummervoll mit. »Wir haben es versucht, glaub mir. Seit dem Tag, an dem wir hier gelandet sind.«
    Stirnrunzelnd weigere ich mich, das zu akzep-tieren. Ich war schon öfter in heiklen Situationen und es ist mir immer gelungen-mich daraus zu befreien. Selbst in der Nachtakademie, wo ich ziemlich sicher war, dass unser letztes Stündchen geschlagen hatte. Ich habe einfach um Hilfe gerufen und ...
    Das ist es! Ich kann versuchen, Magnus zu erreichen und ihm mitteilen, wo wir sind. Ob es draußen wohl schon dunkel ist? Ich glaube nicht, dass Jareth noch viel länger durchhalten kann. Ich schließe die Augen und stelle mir den Meister des Zirkels vor, dann sende ich meinen Hilferuf aus, nur für alle Fälle.
    Ich öffne die Augen. Wir werden wahrscheinlich einfach abwarten müssen. Verdammter Blutvirus, der mich so machtlos macht. Jetzt könnte ich Corbins Kung-Fu-Nummer wirklich gut gebrau-chen. Ich frage mich, ob er die standardmäßigen Vampirkräfte haben oder verkrüppelt sein wird wie ich, weil er von Jareth gebissen wurde. Armer Corbin. Hätte ich ihn doch nie mit dem Vampirduft geködert...
    Das ist es!
    »Hey«, beginne ich, aus Leibeskräften zu brüllen.
    Ich ziehe einen Schuh aus und hämmere damit gegen die Gitterstäbe. »Wache! Ich brauche Wasser. Komm her und bring mir Wasser!«
    Mom und Dad sehen zuerst sich an, dann mich.
    »Was machst du da?«, zischt Dad.
    »Vertraut mir«, sage ich mit Lippensprache und hämmere weiter gegen die Gitterstäbe. »Hey, Gefängniswärter-Typ! Beweg deinen Hintern hierher. Sofort!«
    Es

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