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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Zeiten sein.«
    »Wie lange sind wir schon hier?«, frage ich Francis, meine Mutter ignorierend. »Wie spät ist es jetzt?«
    Francis schaut auf seine Armbanduhr. »Ich habe sie auf Elfenzeit umgestellt. Es ist etwa halb zwölf, plus, minus.«
    Ich schlucke.
    »Wir müssen uns beeilen«, sage ich in die Runde.
    »Sunny wird um Mitternacht verheiratet.«
    Magnus sieht mich an, das Entsetzen steht ihm ins Gesicht geschrieben. »Ist das dein Ernst?«, fragt er.
    »Elfen«, rufe ich ihm ins Gedächtnis, »können nicht lügen.«
    Er richtet sich auf und wickelt einen Stoffstreifen um sein immer noch blutendes Handgelenk. »Das dürfen wir nicht zulassen!«, ruft er. »Wir müssen sie finden.« Er marschiert in der Gefängniszelle auf und ab, während Francis meine Gitter ausein-anderreißt. »Wo würde man an diesem gottver-lassenen Ort eine Hochzeit abhalten?«
    »Im Schloss«, schaltet mein Dad sich ein. Mom versetzt ihm einen Tritt, worauf er sich zu ihr umdreht. »Was?«
    »Bob, das sind Vampire, hast du das schon vergessen?«, zischt sie.
    »Schatz, diese Vampire können uns helfen«, tadelt Dad sie. »Nur weil sie anders sind als wir . . .«
    Magnus nähert sich der Zelle meiner Eltern und macht eine tiefe Verbeugung vor meiner Mom.
    »Mrs McDonald«, sagt er. »Ich liebe Ihre Tochter.
    Mehr als alles andere auf der Welt. Ich habe ver-sprochen, sie zu beschützen, komme was wolle.
    Und ich beabsichtige, dieses Versprechen zu halten.«
    Mom wirkt immer noch nicht allzu erfreut, aber schließlich nickt sie widerstrebend. Mein Dad legt tröstend einen Arm um sie. »Mach dir keine Sorgen«, höre ich ihn flüstern. »Wir werden sie hier rausholen. Ich verspreche es.« Da wird mir klar, dass ich nicht zu hart zu meiner Mom sein darf. Wie wir alle hat sie einfach nur Angst um Sunny.
    Ich schiebe mich vorsichtig durch die auseinan-dergebogenen Gitterstäbe. Magnus legt fragend den Kopf schräg.
    »Die Stäbe sind aus Eisen«, erkläre ich ihm.
    »Eisen ist Gift für Elfen. Wie Silber für Vampire.« Ich zeige ihm meine immer noch leicht verbrannten Hände.
    Seine Miene hellt sich auf. »Das ist ja perfekt!«, ruft er. Dann wendet er sich an die anderen Vampire, die immer noch Grummelzwerg bewachen.
    »Seht mal nach, ob der Zwerg irgendwelche Werkzeuge in seiner Kammer hat«, befiehlt er.
    »Eine Säge oder so etwas. Wir werden diese Eisenstäbe zu Waffen umfunktionieren.« Er grinst breit. »Die Elfen werden sich umgucken, wenn wir damit auf sie losgehen!«
    Die anderen Vampire beeilen sich, seine Anwei-sungen auszuführen. Dad hilft derweil Mom, die Zelle zu verlassen.»Siehst du?«, sagt er. »Ist es nicht gut, sie auf unserer Seite zu haben?«
    Ich eile auf Mom zu und umarme sie stürmisch.
    »Mach dir keine Sorgen Mom«, murmele ich, während ich mich an ihren weichen Körper drücke und ihren warmen Duft einatme. »Sunny wir nichts geschehen.«
    Sie küsst mich auf den Kopf. »Ich weiß. Liebes«, sagt sie. »Jetzt geh und sieh nach deinem Freund.«
    Ich grinse sie dankbar an, dann laufe ich zu Jareth. Die Vampire haben ihn auf die Pritsche gelegt und er liegt schwach da, das Gesicht noch immer kalkweiß. »Wie fühlst du dich, Baby?«, frage ich.
    »Als wäre ich von einem Laster überfahren worden«, murmelt er.
    »Er wird wieder gesund«, sagt Magnus. »Aber es kann eine Weile dauern. Ich werde ihn von Tanner hier raus und zurück nach Donegal bringen lassen.«
    »Ich will aber helfen, Sunny zu retten«, prote-stiert Jareth schwach.
    »In deinem Zustand wirst du uns keine Hilfe sein«, entgegnet Magnus. »Es tut mir leid.«
    »Wir haben alles im Griff, Baby«, murmele ich, ziehe ihn an mich und küsse ihn ungefähr hundert Mal hintereinander. »Kümmere du dich nur darum, wieder gesund zu werden.«
    Etwa Zehn Minuten später sind wir zum Auf-bruch bereit. Francis und seine Freunde haben drei lange Eisenstäbe aus den Gittertüren der Zellen gesägt und sie zu Speeren zurechtgehauen.
    Wenn ich nur in der Lage wäre, mit einem davon zu kämpfen. »Okay, gehen wir's an«, sagt Magnus und nimmt einen Speer auf. »Tanner, du bringst Jareth und Raynes Eltern zurück nach Donegal. Wir werden uns dort treffen, wenn wir hier fertig sind. Francis, Stilton und Rayne, legen wir los.«
    »Warte mal!«, unterbricht Mom ihn. »Wir gehen nirgends hin.«
    Magnus sieht sie an. »Was?«
    Dad tritt mit grimmiger Miene vor ihn hin. »Es ist meine Tochter, die sie dort oben festhalten. Wir werden das Elfenreich nicht ohne sie

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