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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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stellte einen Dienstplan auf, der es mir ermöglichte, Parrish am Nachmittag abzuholen und den Laden in der umsatzstärksten Zeit des Jahres weiterführen zu können, auch wenn William längerfristig ausfiel ... falls es mir nicht gelang, Mos Bann zu brechen. Dann suchte ich alle Bücher über Voodoo zusammen, die wir im Laden hatten, und stapelte sie neben der Kasse auf. Wenn ich nicht damit beschäftigt war, kichernden Kunden Last-Minute-Accessoires für Halloween zu verkaufen, sah ich die Kapitel über Besessenheit durch.
    Ich fand nichts, was mir weiterhalf, da in den Büchern hauptsächlich Dinge beschrieben wurden, die Praktizierenden während eines Rituals widerfahren konnten. Abgesehen davon behagte es mir nicht, ein magisches System zu verwenden, das sich so grundlegend von meinem unterschied. Letztendlich beschloss ich, es mit einem allgemeinen Zauber zur Aufhebung von Flüchen und Bannen zu versuchen. Als ich den fünfzehnten schwarzen Wollumhang mit spitzem Hut an eine Studentin verkaufte, dachte ich traurig an das, was ich verloren hatte. Mein Zirkel fehlte mir. Eine meiner Freundinnen hätte sich bestimmt mit diesen Dingen ausgekannt, und auch wenn nicht, hätten sie mir alle ihre magische Unterstützung zuteilwerden lassen. Ich ahnte bereits, dass für Williams Befreiung mehr Energie nötig war, als eine einzelne Hexe aufbringen konnte.
    Da ich gerade an William dachte, rief ich ihn rasch zu Hause an und sprach ihm eine Nachricht auf Band, um ihn zur Totenwache zu mir nach Hause einzuladen. „Tu es für Daniel... und für mich“, sagte ich. „Du sollst wissen, dass du herzlich eingeladen bist. Mo natürlich auch. Bitte überleg es dir, William.“
    Dann wählte ich Dominguez’ Nummer. Ich war überrascht, als er gleich nach dem ersten Klingeln abnahm. „Haben Sie nichts zu tun? Keine Arbeit?“
    „Das hier ist meine Arbeit“, entgegnete er schroff. „Was wollen Sie?“
    Und schon log ich zum wiederholten Mal einen FBI-Agenten an. „Ich habe Ihr Geburtsdiagramm fertig. Wollen Sie es sich abholen? Heute Abend vielleicht?
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine ausgedehnte Pause. Einen Moment lang dachte ich schon, die Verbindung wäre unterbrochen worden.
    „Äh, Dominguez? Sind Sie noch da?“
    „Ich überlege“, entgegnete er. Und verfiel wieder in Schweigen. Ich glaubte, im Hintergrund Leute reden zu hören. „Um wie viel Uhr?“
    Die Totenwache war um neun Uhr. Wir hatten sie so spät angesetzt, um Parrishs Blutspendern entgegenzukommen. „Um sieben?“
    Dominguez räusperte sich. „Nur um Klarheit zu haben: Soll das ein Date sein?“
    „Wären Sie eher bereit zu kommen, wenn ich Nein sage?“
    „Ja.“
    „Dann: nein.“
    „Okay, ich bin um sieben bei Ihnen. Bis dann!“
    Obwohl Dominguez kein Date mit mir haben wollte, hatte er irgendwie aufgekratzt geklungen. Ich fragte mich, ob mein Liebeszauber wirklich komplett aufgehoben war. Als Lilith versucht hatte, Dominguez zu töten, hatte ich das Beutelchen verloren. Vielleicht lag es noch halbwegs intakt irgendwo herum und machte mir weiter Schwierigkeiten.
    Das hätte mir gerade noch gefehlt!
    Slow Bob kam zur Mittagszeit in den Laden. Er war ein korpulenter Mann mit scharfem Verstand und dem tiefen Bedürfnis, soziale Interaktionen weitgehend zu vermeiden. Er war längst über das mittlere Alter hinaus, hatte einen grau melierten Bart und, wenn ihm danach war, ein strahlendes, warmherziges Lächeln. Auch wenn er es wohl nie schaffen würde, Mitarbeiter des Monats zu werden, mochte ich Bob. Er war Jungfrau und unheimlich gut im Aufräumen. Nach seiner Schicht herrschte im Laden immer viel mehr Ordnung; er war nur nicht der Schnellste. Ich wusste, dass er ein Hexer war; ich war ihm einmal beim paganistischen Jahrestreffen in die Arme gelaufen - nackt natürlich, denn bei diesen Anlässen gab es keinen Bekleidungszwang. Bis auf die eine oder andere überraschende Bemerkung, die er manchmal einwarf, wenn William und ich über esoterische Themen diskutierten, gab er auf der Arbeit nie viel von seiner „anderen“ Seite preis.
    „Hey, Bob“, sagte ich.
    Er tippte zum Gruß an seinen nicht vorhandenen Hut, grinste schüchtern und verschwand im hinteren Teil des Ladens. Ich sah ihn erst wieder, als Sebastian mich nach eins abholte. Ich ließ Slow Bob nur ungern allein im Laden und ermahnte ihn noch einmal, sich nicht die ganze Zeit in der Astrologie-Abteilung zu verstecken. Bob setzte sich daraufhin mit einer nicht sehr

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