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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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ich aus der Küche und muss feststellen, dass du nicht vorhast, mit dieser Geheimniskrämerei aufzuhören. Ich hatte gehofft, du hättest mich irgendwie - wie unangenehm die Situation auch gewesen wäre - in eure kleine Unterredung über deine Probleme mit dem FBI einbezogen. Aber solche Dinge willst du mir offenbar nicht anvertrauen.“
    „Was meinst du?“
    „Wie ist es möglich, dass du es in der ganzen Zeit, die wir jetzt schon zusammen sind, nicht geschafft hast, mir von dem blutigen Zusammenstoß mit den Hexenjägern des Vatikans zu erzählen?“
    „Es hat sich nie ergeben“, sagte ich, was natürlich nicht besonders überzeugend klang. „Ich wollte es dir ja erzählen!“ Das war gelogen, denn im Grunde zog ich es vor, nicht an das zu denken, was vergangenes Halloween passiert war. Die Erinnerungen waren zu schmerzlich. „Ich habe nur immer auf den richtigen Zeitpunkt gewartet.“
    Sebastian sah mich so aufmerksam und konzentriert an, wie man normalerweise nur jemanden anschaut, der mit einem starken ausländischen Akzent spricht. „Selbst William wusste davon“, bemerkte er.
    „Äh, ja. Ich musste es ihm und Izzy erzählen, als der Vatikan hinter uns her war.“
    „Izzy also auch.“
    „Hör mal, Sebastian, wir waren ziemlich mit unseren eigenen Problemen beschäftigt, schon vergessen? Außerdem wurdest du an die Wand genagelt!“ Ich zeigte auf den Pfeilstummel, der im Fensterrahmen steckte. Ich hatte ihn in der Farbe des Rahmens lackiert und eine Grünlilie daran aufgehängt. „Und dann war da noch das Fiasko mit Feather, wonach wir nicht gerade viel miteinander geredet haben.“ Sebastian hatte sich nämlich auf Williams damalige Freundin gestürzt und sie regelrecht ausgelutscht und damit alle furchtbar geschockt, einschließlich mir. „Danach mussten wir um unser Leben kämpfen und ... Tja, als das dann alles vorbei war, wollte ich es nur noch vergessen und hatte keine Lust, das Thema noch mal anzuschneiden, verstehst du?“
    „Nein. Das verstehe ich nicht. Damit habe ich wirklich ein Problem, Garnet. Ich verstehe nicht, wie du es versäumen konntest, mir von einem Ereignis zu erzählen, das für dich sicherlich von einschneidender Bedeutung gewesen ist.“
    Mir platzte der Kragen. „Ich habe gar nichts versäumt! Ich wollte nicht, dass du es weißt!“, schrie ich. „Was ist so falsch daran, dass ich nicht will, dass mein Freund mich für eine kaltblütige Killerin hält?“
    „Das Argument wäre überzeugender, wenn der Rest der Stadt nicht schon davon wüsste.“
    „Das sind Freunde, du bist mein Lover! Das ist etwas anderes.“
    „Ja“, entgegnete er leise. „Ich denke, da liegt das Problem.“
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an. Ich war völlig durcheinander. „Sebastian, du bist mehr als ein Freund für mich. Deshalb wollte ich es dir ja nicht sagen. Ich will, dass du mich gernhast.“
    „Dich, wie du wirklich bist, oder die Person, die du mir vorgaukelst zu sein? Denn das verlangst du offenbar von mir: dass ich deine Lügen liebe.“
    „Lügen? Das ist ein bisschen zu hart, meinst du nicht?“
    „Ist es das? Wenn ich nicht hergekommen wäre, was hättest du mir erzählt, wie du den Abend verbracht hast? Hättest du Parrish erwähnt, oder hättest du dir irgendeine Geschichte ausgedacht?“
    Er kannte die Antwort und ich ebenfalls.
    „Also“, fuhr er trotz meines flehenden Blickes fort, „diesen 'richtigen Zeitpunkt', um mir von den Mördern des Vatikans zu erzählen, den hast du einfach verpasst, nicht wahr? Und statt der Wahrheit hast du mir etwas anderes aufgetischt. Eine Lüge!“
    „Jetzt krieg dich wieder ein, Sebastian!“, fuhr ich ihn an. „Hier geht es gar nicht darum, ob ich dich belüge. Es geht um eine Vergangenheit, über die ich wirklich nicht gern spreche, okay?“ Obwohl ich mich sehr um Fassung bemühte, zitterte meine Stimme. Ich biss die Zähne zusammen. Ich wollte jetzt nicht weinen, ich wollte meinen Standpunkt deutlich machen. „Etwas nicht zu sagen, ist etwas anderes, als zu lügen.“
    „Da hast du wohl recht“, räumte Sebastian nüchtern ein. „Aber es läuft beides auf das Gleiche hinaus: Du hältst mich auf Distanz. Das ist es, was mich so verletzt. Was denkst du von mir? Siehst du mich als ein empfindliches Pflänzchen, das schon bei der bloßen Erwähnung von Blutvergießen zusammenbricht? Du weißt doch, dass ich ein Vampir bin! Ich kenne mich ein bisschen mit den Dingen aus, die einen dazu bringen können, jemanden zu töten.“
    Ja,

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