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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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nicht hundertprozentig sicher, und das freute mich. Ich trat in den Wohnwagen, wo ich geistesabwesend Davide von der Couch beförderte, die sich nachts in mein Bett verwandelte.
    Ich glaube, du weißt ganz genau, wie viel du mir bedeutest. Dass ich alles tun würde, um dich glücklich zu machen. Dass ich ohne dich nicht existieren kann, dass du mein Ein und Alles bist, meine Erlösung, mein ganzes Entzücken, mein Leben
.
    Dieses Mal ließ ich ihn mein Lächeln fühlen.
    Als seine nächsten Worte durch meinen Geist drifteten, klang seine Stimme ausgesprochen verdrossen.
Und ich denke, es bereitet dir einen Heidenspaß, mich im Ungewissen zu lassen, ob du letzten Endes meine Auserwählte werden wirst oder nicht.
    Gute Nacht, Ben
, erwiderte ich lachend.
Danke, dass du für mich nach Tesla Ausschau hältst
.
    Schlaf gut, süße Fran
, antwortete er. Da gab ich nach und ließ ihn ein beglücktes Seufzen hören.
    Abgesehen von der Sache mit Tesla lief mein Leben momentan ziemlich gut. Ben war zurück und so lecker wie eh und je. Ich hatte mich auf dem Gothic-Markt integriert, und das Handflächenlesen machte mir sogar Spaß. Meine Mutter war glücklich über ihre neuen Freunde, der Markt verbuchte ordentliche Einnahmen, und sogar Soren war gut drauf.
    »Die Dinge entwickeln sich zur Abwechslung mal positiv«, informierte ich Davide, als ich alle Lampen ausknipste bis auf eine, damit meine Mutter sich an mir vorbeischleichen konnte, sobald sie mit der Arbeit fertig war. Dann kuschelte ich mich in mein provisorisches Bett. Der dicke Kater pirschte sich heran, sprang auf mich drauf und machte es sich auf meiner Hüfte gemütlich. Es war sein bevorzugter Schlafplatz, auch wenn wir uns eigentlich nicht sonderlich mochten. »Nicht einmal das Verschwinden des armen Tesla oder die halbnackten Wikinger, die hier herumrennen, werden mir mein Date mit Ben übermorgen verderben. Das wird der beste Abend meines Lebens. Das weiß ich einfach.«
    Womit mal wieder bewiesen wäre, dass ich über
keinerlei
hellsichtige Begabung verfüge.

6
    Den ersten Hinweis, dass etwas nicht stimmte, lieferte am nächsten Morgen die Streitaxt, die in der Holztür meines Kleiderschranks steckte.
    »Nampf?«, fragte ich in keiner mir bekannten Sprache, während ich die Waffe aus Holz und Stahl anglotzte, die noch immer leicht vibrierte. Die halbmondförmig geschliffene Klinge steckte bis zum Anschlag in der Tür.
    »Huch?«
    »Göttin, hast du zufällig meine – ach, da ist sie ja.« Der Wikinger, mit dem Imogen letzte Nacht geflirtet hatte, stand hinter dem offenen Fenster neben meinem Bett. Ich stierte ihn an und zog die dünne Decke, die meine Beine bedeckte, über das extragroße T-Shirt, das ich zum Schlafen trug. »Könntest du mir bitte meine Hanwei-Axt zurückgeben?«
    »Du hast eine Axt nach mir geworfen?« Mein Hirn war noch so schlaftrunken, dass seine Worte kaum einen Sinn ergaben.
    »Ich?«, fragte der Wikinger und zeigte ungläubig auf seine Brust. »Das würde ich niemals tun! Du bist eine Göttin, und ich bin nur Finnvid, dein ergebener Diener, der viele Hundert Hunnen erschlagen hat.«
    »Was hat das dann hier zu suchen?« Ich gestikulierte zu der Axt. Seine Miene wurde leicht betreten.
    »Sie … äh … ist mir ausgerutscht. Ich hatte auf einen Usurpator gezielt, aber sie ist durch dein Fenster geflogen, anstatt ihm den Schädel zu spalten, wie sie es hätte tun sollen.«
    Das war der Moment, in dem mir auffiel, dass die Geräusche, die mein Hirn nur peripher wahrgenommen hatte, nicht aus einem tragbaren Fernsehgerät oder Radio kamen. Das war eindeutig Absinthes Stimme, die in ihrem schroffen Deutsch Befehle bellte.
    »Was zum Ochsenfrosch –« Der laute, nahe Schrei einer Frau veranlasste mich, aus dem Bett zu springen und zur Tür zu stürzen. Von Davide und meiner Mutter fehlte jede Spur, vermutlich waren sie bereits losgezogen, um mit ihren Wicca-Freunden ihre morgendlichen Rituale für Gott und Göttin abzuhalten. Da der Markt erst um zwei Uhr nachts dichtmachte, schliefen die meisten Leute vom Gothic-Markt und vom Zirkus der Verdammten bis nach Mittag, aber ein paar Hartgesottene waren schon jetzt auf den Beinen. Ich schätzte, dass es gegen neun sein musste, als ich die Wohnwagentür aufriss. »Heilige Scheiße!«
    Mich erwartete eine Szenerie, die jemals zu sehen ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können. Nur ein paar Schausteller waren schon auf, aber die waren aktiv … sehr aktiv sogar. Sie

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