Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Titel: Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
Vom Netzwerk:
vorhandenen Informationen bereits an die deutsche Polizei weitergeleitet worden seien.
    »Sie hätten direkt nach Polizeiinspektor Langer fragen sollen«, sagte ich eindringlich.
    Der Beamte lächelte.
    »Ihr Freund ist ein guter Polizist, Frau Klein, aber bei diesem Fall wird auf höherer Ebene ermittelt. Es geht schließlich nicht um irgendein Verkehrsdelikt, sondern um Mord.«
    Als ob sich Marcels Meriten auf das Ausstellen von Knöllchen beschränkten! Er hat bestimmt mehr Mordfälle aufgeklärt, als dieser Beamte in seiner Laufbahn überhaupt zur Kenntnis genommen hat! Und ist in das aktuelle Gewaltverbrechen offenbar so tief eingetaucht, dass er in den letzten Stunden nicht mal eine einzige SMS hat abschicken können. Oder sollte ihm doch etwas zugestoßen sein?
    Dieser Gedanke lässt mich nicht wieder einschlafen. Ich rufe noch einmal seine letzte Sims auf. Irgendetwas an ihr war mir doch schon beim ersten Lesen aufgefallen und fremdartig vorgekommen. Habe ich eine geheime Botschaft übersehen?
    Ermittele verdeckt, um Fall zu lösen. Melde mich später.
    Da ist es! Da steht es! Marcel kann diese SMS nicht geschrieben haben. Jemand anders hat sich seines Handys bemächtigt und diese Mitteilung an mich und die Polizeizone Eifel geschickt. Damit nicht nach einem abwesenden Polizeiinspektor gesucht wird.
    Mit zitternden Fingern beginne ich, Erwins Telefonnummer einzutippen, breche dann ab, weil mir einfällt, dass er sich gestern in den Urlaub verabschiedet hat. Also gebe ich die Polizeizone Eifel in St. Vith ein und habe sofort den diensthabenden Beamten am Apparat. Zum Glück kenne ich auch ihn.
    »Marcel ist in Gefahr! Er hat die SMS nicht abgeschickt. Das hat jemand anders getan!«
    »Welche SMS?«
    »Die, in der steht, dass er verdeckt ermittelt!«
    »Wie kommst du darauf, dass er die nicht selbst abgeschickt hat?«
    »UM!«, schreie ich ins Telefon. »Marcel würde nie um zu schreiben!«
    »Verstehe ich nicht. Für das zu sagen, rufst du an?«
    »Genau! Für das zu sagen! Du sagst auch nicht um !«
    Es dauert eine Weile, bis er wirklich begriffen hat. Für zu mag in meinen Ohren immer noch andersartig klingen, um zu tut es für die Eifeler offensichtlich nicht. Sie machen nur selbst keinen aktiven Gebrauch davon.
    Der belgische Polizist ist immer noch nicht überzeugt.
    »Er wollte eben hochdeutsch schreiben, weil du dich über unsere Sprache immer lustig machst.«
    Ich verweise auf den eiligen Charakter der Sims. »Dann hätte er alles richtig gemacht und geschrieben, um den Fall zu lösen!«
    Was Marcel nie geschrieben hätte, weil die Konjunktion um zu ebenso wenig zu seinem deutschen Sprachschatz gehört wie zielführend früher zu Davids.
    Wenn die Sprache schon nicht verfängt, dann glückt es mir vielleicht mit Logik: »Wo sollte er denn jetzt noch verdeckt ermitteln? Wir haben die Sekte gestern schließlich ausgehoben!«
    »Ach!«, entfährt es ihm. »Der Anschlag auf Claire Maraite ist also aufgeklärt?«
    Ich empfehle ihm, den deutschen Polizeibericht zu lesen, und flehe ihn an, wenigstens Marcels Handy orten zu lassen.
    Das sei doch schon längst geschehen, werde ich informiert, aber ohne Erfolg. Er müsse es ausgeschaltet haben. Seltsamerweise sei auch das Funkgerät im Polizeijeep derzeit nicht erreichbar.
    »Lange können wir den Langer nicht mehr decken«, sagt der Kollege seufzend. »Wenn er sich nach vierundzwanzig Stunden noch nicht gemeldet hat, wird der Kommissar eine Suchaktion starten müssen.«
    »Vierundzwanzig Stunden nach was?«
    »Nach der SMS.«
    Ich rechne nach. Die Polizeizone Eifel hat diese Kurzmitteilung gestern Abend gegen zweiundzwanzig Uhr erhalten. Also wird noch vierzehn Stunden lang niemand ernsthaft nach Marcels Verbleib fahnden.
    Das dauert mir zu lange.
    Ich werde mich selber auf die Suche begeben. Am besten fange ich in Atzerath an. Marcel fühlt sich verpflichtet, über die Sicherheit von Claire zu wachen. Wenn er dazu in der Lage ist, wird er zumindest bei Christine Lambert angerufen haben. Vielleicht hat er sich sogar mit den beiden Frauen im ehemaligen Pfarrhaus verschanzt, um auf den oder die Attentäter zu warten. Er muss ja immer noch davon ausgehen, dass Claire von einem Mann angefahren worden ist.
    Von David weiß ich inzwischen, dass weder Christine noch Claire Kontakte zur Sippe unterhalten haben; Marcels Verdacht gegen die beiden Frauen ist also unbegründet. Immer wieder hat er darauf gepocht, dass sie etwas verbergen, und tiefer in die Geschichte

Weitere Kostenlose Bücher