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Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Titel: Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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Beute bewegt, er zugreifen und sie auf den Hochsitz des belgischen Rechts schleppen kann.
    Munterer, als mir zumute ist, wende ich mich wieder an David: »Und warum wartest du dann nicht brav, bis sie wieder da ist? Weshalb versteckst du dich hier bei mir vor ihr?«
    Er nippt an seinem Whisky und lässt sich mit der Antwort Zeit. Schließlich räuspert er sich und sagt: » Second thoughts. Ich will nicht, dass die Sippe zu meiner Mutter zieht. Ich will nichts mehr mit Barbara zu tun haben. Oder mit ihren Leuten.«
    »Warum auf einmal nicht mehr?«
    »Rin in die Kartoffelpizza, raus aus der Kartoffelpizza«, murmelt Hein.
    Mit zitternden Fingern setzt David sein Whiskyglas ab. Es ist noch ganz voll.
    »Weil die jetzt alle verrückt geworden sind«, flüstert er. »Du hast keine Ahnung, wie es in dem Haus jetzt zugeht, ohne Barbara. Es ist die Hölle. Wenn sie wiederkommt, möchte ich nicht da sein. Ich habe Angst vor ihr.«
    Entschlossen stecke ich mein Handy ein und erhebe mich.
    »Los!«, fordere ich die Männer auf. »Die sehen wir uns an, diese Hölle. Wir fahren jetzt auf der Stelle dahin!«

Als ELFTES wird in Unmöglichem nicht gerade geschwelgt
    Impossible Pie: Kleine Stücke von Brokkoli, Blumenkohl, Möhren, Porree und Paprika mit gehackten Zwiebeln, etwas Mehl und Backpulver, geraspeltem Cheddarkäse, Milch, Eiern und Gewürzen nach Wahl verrühren; in eine niedrige runde Kuchenform füllen und bei 180 Grad eine Dreiviertelstunde im Ofen backen, dann noch mehr Käse drüberstreuen und fünf weitere Minuten im Ofen knusprig werden lassen
    Der vermeintlich verlassene Hof ist leichter zu finden als der südlichste Punkt Nordrhein-Westfalens. Auf den macht zwar ein großes Schild an der Zufahrt zum Losheimer Landgraben aufmerksam, aber kein weiterer Hinweis folgt. Ich jedenfalls habe auf meinen sommerlichen Spaziergängen mit Linus jenen Drachenzahn, an dem die Grenztafel befestigt sein soll, unter den vielen bemoosten Steinen der Höckerlinie noch nie ausmachen können.
    Wir halten vor dem riesigen verschlossenen Holztor, das einen Anstrich vertragen könnte. Ebenso wie die Schlagläden der kleinen Fenster, die zur Straßenseite hin geschlossen sind und im Schein meiner Taschenlampe wirken, als seien sie schon lange nicht geöffnet worden.
    »Lebt ihr da etwa immer ganz im Dunklen?«, frage ich David, während wir aussteigen.
    »Die Sippe wohnt hinten.« Er legt einen Finger an den Mund, schiebt das Tor einen Spalt auf, blickt in den Hof und wendet sich dann wieder uns zu.
    »VW-Bus nicht da, also ist Barbara noch weg.« Er atmet tief durch. Seine Angst scheint ihn wie eine Aura zu umhüllen. Aber er weiß schließlich auch, wozu die Frau fähig ist. Jean-Marie Lamberts tödlicher Fehler, Barbara Gordon zu unterschätzen, wird ihm nicht unterlaufen. Und Marcel hoffentlich auch nicht.
    »Worauf warten wir noch!« Ungeduldig schiebe ich das Tor so weit auf, wie es der Schnee dahinter zulässt, und betrete den Hof. Die drei Männer folgen.
    »Der Jeep«, flüstert David und deutet auf einen weißen Haufen neben dem Eingangstor. Das Fahrzeug ist in den letzten beiden Tagen offensichtlich nicht bewegt worden.
    Ich richte meine Taschenlampe auf die Haustür. Mit zitternden Fingern schließt David auf.
    Es ist totenstill.
    Ich öffne die erste Tür zur Rechten, leuchte hinein und knalle sie angeekelt wieder zu. Volle Müllsäcke und Kartons, aus denen Unrat quillt. Es stinkt erbärmlich.
    »Wir können den Abfall ja nicht einfach vor die Tür stellen«, entschuldigt sich David.
    »Müllkippe?«, schlägt Hein vor. Er hat eine andere Tür aufgemacht und das Licht angeknipst. Ich blicke ihm über die Schulter und sehe weitere prall gefüllte schwarze Säcke sowie Stapel angeschimmelter Joghurtbecher, eine Batterie leerer Flaschen und ein paar ausgediente Elektrogeräte. Irgendwo raschelt es.
    »Tür zu!«, fahre ich Hein an. Fehlt grad noch, dass uns eine Ratte an den Hals springt!
    »Keine Zeit für Müllfahrt und war zu viel Schnee.« David nickt zu einer Tür am Ende des langen Flurs hin. Seine Stimme sinkt zu einem Flüstern herab: »Dahinten, da lebt sie, die Sippe.«
    Es klingt, als spräche er über eine bedrohte Spezies. Was vermutlich zutreffend ist.
    David öffnet eine andere Tür. Nach den beiden versifften Räumen ist der Anblick einer picobello aufgeräumten Küche eine Wohltat. Dies ist unverkennbar das Reich unseres peniblen Texaners; hier herrschen Sauberkeit und Ordnung. David entriegelt einen

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