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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zuckte die Schultern. »Wenn Ihr es so wünscht, Ewiger.«
    »So will ich es. Ich werde nun gehen – und verschwende keine Zeit damit, mich beschatten zu lassen.«
    Er versuchte, einen unschuldigen Gesichtsausdruck aufzusetzen. »Das traut Ihr mir zu, heiliger Belgarath?«
    »Du wärst fehl am Platz, würdest du es nicht tun.«
    Ich verließ Boktor am selben Nachmittag und zog demonstrativ auf der Großen Nordstraße in südwestliche Richtung, in der Gewißheit, daß einer von Jägers Spionen mich verfolgte. Doch als es dunkel wurde, verlor er meine Spur – es sei denn, er konnte fliegen.
    Trotz der winterlichen Jahreszeit waren die schneebedeckten Berge wolkenfrei, und ich flog über den südöstlichen Zipfel Sendariens und weiter nach Prolgu, um dem Gorim von der Ankunft des Göttertöters zu berichten. Dann flog ich zum Großen Markt auf den Ebenen von Mimbre, um dort mit Khonars Stabschef zu sprechen, einem hageren Drasnier namens Talvar. An dieser Stelle möchte ich etwas erklären. Jäger war stets der allergeheimste aller drasnischen Geheimdienstagenten, und er – oder sie – unterhält oft eine kleine private Organisation, eine Art Geheimdienst im Geheimdienst Drasnier sind nun mal so. Sie lieben Geheimnisse.
    »Wir glauben, daß dieser Asharak den Weg zurückging, den er kam, Ewiger«, berichtete mir Talvar. »Er zog von hier in südöstlicher Richtung auf die tolnedrischen Berge zu, doch in Vo Mimbre
    geht einiges vor sich, das deutlich seine Handschrift trägt.«
    »Ach?«
    »Einige murgosische Handelsdelegierte halten sich dort auf, und sie geben viel Geld aus, mimbratische Ritter zu bestechen. Mimbrater sind nicht sehr helle, und sie machen häufig Schulden, um ihre Freunde zu beeindrucken. Asharak ist stets sehr großzügig mit seinem Gold. Wenn Ihr blutrote Münzen seht, wißt Ihr, woher sie stammen. Verfolgt die Spur des Goldes, Ewiger. So werdet Ihr mehr Wissenswertes erfahren als auf anderem Wege.«
    »Du bist durch und durch ein Drasnier, Talvar«, stellte ich fest.
    »Deshalb hat Jäger mich an diese Stelle gesetzt, Ewiger. Wie dem auch sei, hinter alldem steckt die Absicht, den Kronprinzen zu vernichten, der vermutlich höher verschuldet ist als irgend jemand sonst in ganz Arendien.« Er verzog das Gesicht. »Stünde ich nicht in Diensten der Regierung, könnte ich hier ein Vermögen machen. Einige dieser mimbratischen Dummköpfe würden horrende Zinssätze in Kauf nehmen, nur um ihre Schulden loszuwerden.«
    »Beschränk dich auf deine Aufgabe, Talvar«, sagte ich ihm. »Laß dich nicht ablenken. Verdiene dein Geld nicht auf meine Kosten. Hat Asharak dem Kronprinzen schon die Schlinge um den Hals gelegt?«
    »Vermutlich nicht Der junge Prinz Korodullin hat Ehrgefühl, trotz all seiner Schulden. Er widersteht den murgosischen Schmeicheleien, aber ich glaube, er beginnt zu wanken. Er braucht jemanden, der ihm Halt gibt.«
    »Ich glaube, ich kenne diesen Mann. Nenne mir einige Namen, Talvar. Ich muß wissen, wer diese gekauften mimbratischen Ritter sind. Ich werde den Mann, an den ich denke, nach Vo Mimbre schicken, damit er sich der Sache annimmt Den Rest erledige ich.«
    »Jetzt weiß ich, warum man Euch auch Belgarath den Helden nennt«, sagte er.
    »Verwechsle ›Held‹ nicht mit ›Geld‹, Talvar. Anderenfalls wirst du dir nur eine Menge Ärger einhandeln.«
    Dann zog ich weiter nach Vo Ebor, wo Mandorallen vom Baron in den ritterlichen Tugenden unterrichtet wurde. Der Baron von Vo Ebor hatte kürzlich ein junges Edelfräulein namens Nerina zur Frau genommen. Sein Amt nahm den Baron stark in Anspruch, so daß er wenig Zeit für die ehelichen Pflichten hatte, doch es gab einen gutaussehenden und ehrenhaften jungen Ritter, der ihn bei seiner jungen Frau vertrat – in allen Ehren, versteht mich nicht falsch; aber dadurch ergab sich eine interessante Situation. Ich kam ohne Umschweife zur Sache, als ich eintraf. »Wie gut ist Euer Schüler, Baron?« fragte ich den älteren Mann.
    »Er übertrifft unsere Erwartungen bei weitem, Ewiger«, erwiderte er. »Ich glaube nicht daß irgendein Ritter in Arendien es mit ihm aufnehmen kann.«
    »Gut« Ich schaute Mandorallen an. »Ich möchte, daß du nach Vo Mimbre gehst«, sagte ich. »Dort gibt es einige Leute, die der Zurechtweisung bedürfen. Sie haben murgosisches Gold angenommen, um Prinz Korodullin ins Verderben zu führen. Gebiete ihnen Einhalt Der drasnische Botschafter am Hof des alten Königs wird wissen, wer du bist Sprich ein paar

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