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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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stand kurz davor, etwas gänzlich Verbotenes zu tun. Beinahe hätte ich Chamdar mit der Macht meines Willens vernichtet, und vermutlich war es nur mein Wunsch, diesen Grolim-Schlächter mit den bloßen Händen zu töten, der mich davon abhielt Ich brüllte vor Wut, als ich durch den Schnee auf ihn zulief, und das verschaffte ihm die Sekunde, die er brauchte, um sich zu retten. Oft wünschte ich mir, ich hätte damals den Mund gehalten.
    Chamdar wirbelte herum, und seine Augen waren vor Furcht weit aufgerissen. »Du!« rief er aus, als ich in offenkundig mörderischer Absicht auf ihn losstürmte. Dann tat er das einzige, das ihm einfiel, um sein eigenes Leben zu retten.
    Er warf mir das Kind zu.

50. K APITEL
    Chamdars panische Reaktion änderte den Verlauf der Geschichte.
    Um sein eigenes Leben zu retten, warf er den kleinen Garion von sich und brachte ihn somit in Sicherheit. Wäre er nur eine Spur hingebungsvoller gewesen, hätte er sich umgedreht und das Baby zurück ins Feuer geworfen.
    Meine eigene Hingabe war ein wenig stärker. Ich schluckte meine mörderischen Absichten, um das wirbelnde Bündel aus der Luft zu fangen, und das verschaffte Chamdar die nötige Zeit, um zu entkommen. Ich vollführte einen halsbrecherischen Sprung, um Garion zu fangen, und landete im Schlamm, wo ich durch den Schwung weiterrollte. Als ich mich dann umsah, war Chamdar verschwunden. Das Gebrüll, das ich voller hilfloser Wut anstimmte, weckte gewiß jeden Bewohner des schlafenden Dorfes.
    Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß Barak genau in diesem Moment in Cherek seine Verwandlung vornahm. Es war nur ein kurzer Augenblick, aber er wurde für diese Zeit zu Schrecklicher Bär. Schließlich war Garion in diesem Augenblick in Gefahr, und Barak reagierte, wie es von ihm erwartet wurde. Er befand sich auf der Wildschweinjagd und durchzechte die Nacht mit seinen Freunden. Da er ziemlich betrunken war, erinnert er sich nur daran, daß er im Wald erwachte und über dem halbverzehrten Kadaver eines Wildschweines stand. Einige seiner Jagdgefährten waren jedoch ein wenig nüchterner. Es kam mir zu Ohren, daß sie noch an Ort und Stelle einen Schwur leisteten und den Rest ihres Lebens nüchtern verbrachten.
    »Vater!« Polgaras Stimme rief nach mir.
    »Komm zurück, Pol! Jetzt gleich!«
    Dann kniete ich nieder und wickelte das Baby, das ich soeben aus der Luft gefangen hatte, aus den Tüchern. Soweit ich beurteilen konnte, ging es Garion gut. Er weinte nicht einmal. Mit ernsten Augen schaute er mich an, und als unsere Blicke sich zum erstenmal trafen, fühlte ich einen gewaltigen Ruck tief in meinem Inneren. Ich wußte plötzlich, daß er derjenige war, auf den wir alle gewartet hatten.
    Dann wandte ich mich dem brennenden Haus zu, in der Hoffnung auf eine Möglichkeit, Geran und Ildera zu retten, doch ich mußte mich geschlagen geben. Ich fühlte keine Lebenszeichen inmitten der Flammen. Ich brach zusammen und weinte.
    Pol fand mich, wie ich weinend neben dem Kind kniete. »Was ist geschehen, Vater?« wollte sie wissen.
    »Es war Chamdar!« Ich schrie sie fast an. »Mach die Augen auf, Pol! Was hast du dir dabei gedacht? Warum bist du einfach fortgegangen?« Diesen Gefühlsausbruch bereue ich noch heute.
    In ihren Augen erkannte ich, wie sehr meine Anschuldigung sie getroffen hatte. Sie blickte zum brennenden Haus. »Gibt es noch Hoffnung?« fragte sie mich.
    »Nein. Sie sind beide tot.«
    Und nun verlor Polgara ihre Selbstbeherrschung. »Ich habe versagt Vater!« jammerte sie. »Ich hatte die wichtigste Aufgabe in der Geschichte, und ich habe versagt!«
    Ich schluckte meinen eigenen Schmerz hinunter. »Dafür ist jetzt keine Zeit, Pol«, sagte ich scharf. »Wir müssen das Kind von hier fortbringen. Chamdar konnte fliehen. Inzwischen kann er überall sein.«
    »Du hast ihn entkommen lassen?«
    »Mir blieb keine Wahl. Ich mußte das Kind retten. Hier können wir nichts mehr tun. Laß uns gehen.«
    Sie bückte sich und hob Garion mit der ihr eigenen Sanftheit auf, mit der sie sich stets um all die Kinder gekümmert hatte, die nicht ihre eigenen waren. Als sie sich aufrichtete, waren ihre Augen stahlgrau. »Dafür wird Chamdar bezahlen.«
    »Das wird er, Pol! Ich werde alles daransetzen, daß er eine ganze Woche lang bezahlt Was ist mit Alara geschehen?«
    »Sie stürzte in eine Schlucht. Sie ist tot, Vater.«
    Meine Wut loderte erneut auf. »Dafür werde ich Chamdar noch eine weitere Woche zahlen lassen«, versprach ich.
    »Gut! Ich nehme

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