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Belial

Belial

Titel: Belial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Belial entkommen war, was er keinesfalls zulassen durfte.
    Ich schrie seinen Namen. »Raniel!«
    Der scharfe Ruf stoppte ihn. Ich wußte, daß er, wenn er einmal draußen war, sich in die Luft erheben konnte, um die Suche nach Belial fortzusetzen, da aber wollte ich ein Wörtchen mitreden.
    Wir starrten uns an.
    »Er ist weg, John!«
    »Ich weiß!«
    »Er hat es wieder geschafft! Er hat mich belogen. Ich wußte, daß er mich belügen würde, aber er war schneller als mein Schwert!« Raniel sah aus, als wollte er die Waffe kurzerhand wegwerfen, so sehr stand er unter Druck. Allmählich kam wieder Leben in die Gäste. Sie begriffen erst jetzt, was da passiert war, ich hörte die ersten Schreie, und Raniel erklärte mir mit lauter Stimme, daß es Tote und Verletzte gegeben haben mußte, doch um sie konnten wir uns nicht kümmern.
    Wir wurden in den folgenden Sekunden förmlich aus der Disco gespült, denn die Leiber der Gäste vereinigten sich zu einem gewaltigen Strom.
    Bevor man uns zu Boden trampelte, verließen auch wir den Ort des Geschehens, rannten aber nicht weiter auf den Parkplatz hinaus, sondern blieben links des Eingangs stehen, mit dem Rücken an der Mauer. Wo sich Suko aufhielt, konnte ich nicht sehen, da mir die nach draußen strömenden Gäste die Sicht nahmen, aber ich wußte, daß wir verloren hatten. Belial war doch raffinierter, als ich angenommen hatte.
    Und ich machte mir Sorgen um Billy Wilson, der sich ebenfalls noch in der Nähe befand.
    Auch die letzten Gäste verließen den Bau. Unter ihnen befand sich eine schreiende junge Frau, die an der linken Schulter stark blutete und von zwei Helfern gestützt wurde.
    Es würde nicht mehr lange dauern, dann erschienen die Kollegen, zuvor aber wollte ich mich in der Disco umschauen und sehen, welch blutige Spur Belial hinterlassen hatte.
    Ich ging allein zurück, denn Raniel wollte nicht.
    Meine forschen Schritte verlangsamten sich, als ich erkennen mußte, wer da auf dem Boden lag, umgeben von Scherben, bewegungslos und blutend. Es waren vier Gäste, die es erwischt hatte. Die nach unten rasenden Glasstücke waren wie Schwerter gewesen, und mein Magen krampfte sich zusammen, wobei ich gleichzeitig den bitteren Gallengeschmack in meinem Mund spürte und auch Mühe hatte, ein Würgen zu unterdrücken.
    »Belial!« flüsterte ich, »du verfluchtes Ungeheuer. Ich werde dich kriegen, ich werde dich stoppen…« Meine Hände ballten sich zu Fäusten, die Arme zuckten, ich kam mir so verflucht verloren vor, dann drehte ich mich langsam um.
    Wie durch eine fremde Welt ging ich zurück, angestrahlt von den bunten Lichtern, die mir schon pervers vorkamen, zumindest in einer derartigen Lage.
    Auspuffwolken und der Lärm startender Motorräder und Autos wehten mir entgegen. Es kam mir vor wie ein stinkender Abschied des Lügenengels.
    Bei unserem Rover sah ich die Umrisse meiner Freunde, vom Licht der Außenleuchten nur schwach getroffen.
    Ich vermißte Billy.
    Plötzlich schlug mein Herz schneller. Ich ging auch nicht mehr so langsam und brauchte nur einen Blick in Sukos Gesicht zu werfen, um Bescheid zu wissen.
    Trotzdem fragte ich: »Billy…?«
    »Leider, John.«
    »Was ist mit ihm passiert?«
    »Belial hat ihn geholt, und ich habe es nicht verhindern können. Es ging zu schnell. Ich wundere mich, daß er mich nur ausgeschaltet und nicht getötet hat, aber in diesem Fall ist ihm der Junge wohl wichtiger gewesen als ich.«
    Meine Antwort verschluckte ich. Dafür starrte ich ins Leere, wie jemand, dem alle Felle davongeschwommen waren. »Er ist uns allen entkommen«, murmelte ich nach einer Weile. »Auch ich habe ihn nicht stoppen können. Tut mir leid.«
    Selbst Raniel sah geknickt aus. Er starrte zu Boden, er dachte nach, während in der Ferne das Heulen der Sirenen zu hören war.
    »Wir sollten verschwinden!« schlug ich vor. »Die Kollegen werden uns nur aufhalten mit ihren Fragen, mögen sie auch noch so berechtigt sein.«
    Suko und der Gerechte waren einverstanden.
    Da der Klang sich sehr schnell verstärkte, mußten wir uns beeilen. Und das taten wir auch.
    »Wohin?« fragte Suko, als wir im Wagen saßen.
    Ich hob nur die Schultern und startete trotzdem…
    ***
    »Ich kann fliegen!« jubelte der Junge. »Es ist so herrlich, Belial, ich kann fliegen!«
    »Ja, mit mir!«
    »Du bist toll!«
    »Das weiß ich!«
    »Bist du wirklich ein Heiliger?« rief Billy gegen das Brausen des Windes an.
    »Natürlich!«
    Der Junge war zufrieden. Belial hielt ihn mit seinen

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