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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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Euch. Ihr klettert da jetzt hoch und gebt uns jede Minute eine Meldung, wo der Bukanier liegt.«
    »Aber...« Johnny hatte in Sankt Stevens ernste schwarze Augen gesehen und gemerkt, dass jetzt keine Zeit für Widerrede war. »Aye, aye, Kapitän!«, hatte er gesagt und den Mast bestiegen. Was auf den ersten Blick wie eine Übung aus dem Sportunterricht ausgesehen hatte, erwies sich als ziemlich wackelig. In der Schule lag unten eine weiche Matte, wogegen es hier je nach Schiffsneigung entweder hartes Holzdeck oder tosender Ozean war. Aber schließlich, inklusive zwei kritischer Abrutscher, war Johnny oben angekommen. Eine Holzplattform, um den Mast gebaut, umgeben mit einem Netz aus groben Seilen. Sammy Santini lag mit den Armen durch die weiten Netzmaschen auf der Plattform und sah kurz von seinem Fernrohr auf, als er Johnny bemerkte.
    »Sammy, du sollst runter, zu den Waffen.« Johnny war atemlos. »Wie weit ist der Bukanier jetzt entfernt?«
    Zwei Meilen, ungefähr 20 Grad backbord.« Sammy hängte ihm das große Messingfernrohr um. »Tausend Teufel Glück!« Und damit kletterte Sammy weitaus eleganter als Johnny über das Netz und blitzschnell, wie ein Affe hinunter zum Deck.  
    »Tausend Teufel Glück dir, Sammy«, hatte Johnny gemurmelt und sich mit Armen und Füßen in das Netz gewebt, damit er beide Hände frei hatte. Das Fernrohr ans Auge und suchen. Wo war der Bukanier? Er versuchte sich die kurzen Navigationslektionen von Pierre wieder ins Gedächtnis zu rufen. Backbord. 20 Grad. Das hieß rechts von der Fahrtlinie. Von hinten gerechnet, war es nach rechts 90 Grad. 20 Grad ungefähr ein Viertel davon, so ungefähr halb acht Uhr für einen gedachten Stundenzeiger.  
    »Nicht schlecht«, murmelte Johnny zu sich, als er das Verfolgerschiff tatsächlich an der vermuteten Stelle sah. Da war der Rote Bukanier. Verdammte Wellen!

    »Ausguck, Meldung!«, rief Toto von seinem Platz neben dem Ruder auf dem Steuerdeck über das Pfeifen des Windes, das Donnern der Wellen und die Rufe der Mannschaft. Toto hätte sich nur kurz umzudrehen brauchen, um die Lage zu erfassen, aber er konzentrierte sich voll auf die Besatzung, die hektisch versuchte den Lauf des Falken am Wind zu verbessern, um ein paar Knoten mehr Geschwindigkeit herauszuholen.  
    Johannes konnte die ersten Details des Roten Bukanier mit bloßen Augen erkennen; das Messingfernrohr, das an einer kratzenden Schnur um seinen Hals hing, war unnötig. Der Rote Bukanier hatte gerade eine weitere Wende vollzogen und lag auf gleichem Kurs wie der Schwarze Falke. Jetzt ging es darum, welcher Kapitän die Segel besser richtete und die Wellen besser ritt.   
    Johannes lehnte sich nach unten, hielt sich mit einer Hand gut am Korbrand fest, die andere Hand am Mund, um seine Stimme zu verstärken. »Eine Seemeile achtern, gleicher Kurs. Holt auf.«  
    »Aye«, rief Toto, um zu zeigen, dass er Johannes verstanden hatte.  
    Sankt Steven, auf der anderen Seite des Ruders, sein Holzbein an der Reling, das normale Bein fest auf dem Steuerdeck, einen Arm auf seinen Schwertknauf gelegt, seinen Hakenarm lässig in die Takelage gehängt. Wie vernagelt mit seinem Falken verbunden, egal welche Wellen oder Winde darauf mit Gewalt einhämmerten. Der Blick seines verbliebenen rechten Auges ging in die Segel und auf die Wellen. »Fünf Grad abfallen!«, murmelte er in seinen Bart, gerade so laut, dass Erster Offizier Toto und Steuermann Hecht ihn verstanden. »Wenn sie uns einholen, ist es klar, dass es keine Gnade geben wird.«
    Toto gab das Kommando weiter an Hecht, der das Steuerrad behände drehte, bis der neue Kurs anlag. Toto rief dann die Befehle, um die Segel neu auszurichten. Alle wussten, was auf dem Spiel stand.
    Johannes blickte nach vorn, die gigantische Gewitterfront hing wie eine scharf-fotografierte schwarze Wolkenlandschaft vor Ihnen, durchzuckt von gelben Blitzen. Wenn sie diese schwarze Wand erreichten, waren sie sicher vor dem Roten Bukanier und seiner wilden Mannschaft. Im Kampf Piraten gegen Piraten waren die Falken den Roten Bukaniern unterlegen. Im Sturm jedoch würden beide Boote genug mit sich selbst zu tun haben, und an einen Kampf zwischen beiden wäre dann nicht mehr zu denken.   
    Johannes sah sich erneut um und sah mit Erschrecken, dass der Rote Bukanier weiter aufgeholt hatte. Und dann sah Johnny etwas, was sein Herz schneller schlagen ließ: die schwarze Flagge wehte unterhalb der Totenkopf-Flagge - keine Gefangenen! Wenn der Bukanier sie

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