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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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hielt sich am Tau direkt hinter der Boje fest und ließ sich ins Wasser ziehen.
    Johnny atmete einmal tief ein und aus, das Tau glitt da schon ziemlich schnell, schaute sich um, da kam die zweite Boje. Festhalten! Mit einem Ruck fiel Johnny ins Wasser und wurde wie ein Wasserskifahrer vom Schwarzen Falken gezogen, von der Boje über Wasser gehalten.  

    Sankt Steven sah die Handzeichen von Toto und ließ den Kurs ändern, wieder Richtung Süden. Der Blick an den Himmel zeigte dunkle Wolken, der Tag hatte Schwierigkeiten hell zu werden. Die schwüle Luft versprach ein Morgengewitter oder schlimmer: einen tropischen Sturm. Wie zur Bestätigung frischte der Wind auf und der Falke beschleunigte vor dem Wind.  
    »Schlepptau einholen, zack, zack«, befahl Sankt Steven an Bord, nachdem Santini die erfolgreiche Angelaktion von seinem Ausguck gemeldet hatte. »Wir kriegen schwere See durch den drohenden Sturm. Die beiden ertrinken uns sonst!«

    Johnny spürte den erneuten Ruck und merkte sofort, dass an seinen Armen stärker gezogen wurde; der Schwarze Falke lag wohl jetzt besser im Wind. Hoffentlich konnte er sich festhalten. Der Trick war, sich im Wasser lang und steif zu machen und dann halb auf dem Rücken liegend ziehen zu lassen. So blieb man über Wasser und konnte die größer werdenden Wellen ausreiten. Und man schluckte nicht so viel salziges Karibikwasser. Durch die wirklich hohen Wellen wurden Toto und Johnny hindurch gezogen. Beide mussten aufpassen, damit sie jederzeit genug Luft in den Lungen hatten.
    Die Besatzung tat ihr Bestes, das lange schwere Tau mit Johnny und Toto einzuholen. Ein Ächzen und Stöhnen begleitete die Aktion. Johnny hatte keine Ahnung mehr wie lange er am Seil hing. Er hielt sich verzweifelt fest und hoffte, dass seine Kräfte reichten. Er drehte sich um und sah bereits das Heck des Falken aufragen. Toto wurde gerade aus dem Wasser gezogen, baumelte ein paar Meter durch die Luft und dann verschwand er über die Reling auf das Oberdeck. Dann merkte Johnny, wie das Seil ihn versuchte aus dem Wasser zu ziehen. Der Wasserwiderstand war schlagartig weg, was seinen hinausgestreckten Armen gut tat, gleichzeitig aber musste er plötzlich sein schwankendes Körpergewicht halten. Da war sein Körper bereits in der Luft, der Zug an den Armen wuchs und wuchs.
    In dem Moment, wo Johnny dachte »Jetzt geht es wirklich nicht mehr...« packten ihn die kräftigen Hände von Ben und Bill und zogen den triefenden Johnny Johannes Gordon auf das Deck, wo er neben Toto erschöpft liegen blieb.  
    Johnny drehte sich auf den Rücken, Arme und Beine von sich gestreckt und schaute nach oben in die Takelage. Toto strahlte ihn grinsend an. »Ich liebe deine Pläne!«
    »Ich hasse meine Pläne«, sagte Johnny und wollte schlafen.
    »Alarm, Schiff voraus. Der Rote Bukanier voraus!«, schrie Sammy Santini von seinem Ausguck hoch über dem Deck.  
    »Ich hasse meine Pläne«, dachte Johnny...

Kapitel 23 – Sturmfahrt

    Der Schwarze Falke lief hart am Wind. Eine Windböe packte den Zweimaster wie eine Eisenfaust und kippte ihn auf die Seite. Johannes spürte in seinem Krähennest hoch oben auf dem Hauptmast, wie das Holz und die Takelage unter der Last ächzten und sah wie sich sein Blickwinkel, wie bei einem gigantischen Pendel, hin und her verschob. Der warme Karibikwind roch bereits nach Regen, mehr und mehr Schaumkronen tanzten rings um das Schiff.  

    Sankt Steven hatte nach Sichtung des Roten Bukanier, die Besatzung des Schwarzen Falkens in Alarm versetzt. Die Kanonen wurden wieder gefechtsbereit gemacht und die ganze Mannschaft rüstete sich mit Säbeln, Musketen und anderen Waffen aus. Da jede Hand an Deck gebraucht wurde, hatte Sankt Steven Johnny in den Ausguck geschickt.
    »Wie soll ich da hoch?«, hatte Johnny gerufen, ungläubig in die schwankende Höhe schauend. Seine Arme waren schwer wie Blei vom Schwimmen und vom Festhalten des Rettungstaus gewesen.  
    »Die Takelage immer nach oben«, hatte Toto vorgeschlagen und weiter verschiedene Kommandos an die Mannschaft gebrüllt.  
    »Sehr witzig«, Johnny hatte schwer schlucken müssen.
    Sankt Steven bemerkte das Zögern von Johnny. Er war vor ihn getreten und hatte ihm seine Hakenhand und seine echte Hand auf die Schultern gelegt. »Junger Johnny! Ihr könnt nicht schießen und wisst nicht zu kämpfen. Ihr könnt kein Schiff steuern und keine Segel bedienen. Ich brauche jeden Mann, der das kann, hier an Deck, auch Sammy Santini. Der Ausguck ist für

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