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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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es war klar, dass dies der Schreibtisch des Piratenanführers war, auch ohne Namensschild. Dahinter hing ein großer Vorhang von der Decke.
    »Und wo ist diese Karte?« fragte Johnny, um im zweiten Blick auf den Vorhang zu verstehen, dass der Vorhang selbst die Karte war. Er war aus Seide oder einem anderen feinen Tuch und hatte die Maße von ungefähr 3 mal 4 Metern, über und über mit kleinen Inselzeichnungen und Symbolen übersät. Vermutlich in Tinte oder ähnlichem auf das feste und feine Tuch gemalt. Im Zentrum der Belisla Archipel, aber Johnny erkannte die südlichen Ausläufer Kubas, die Dominikanische Republik, Jamaika und die nördliche Küste des Südamerikanischen Kontinents. Entweder auf den Inseln oder daneben waren viele kleine Symbole gemalt.  
    Johnny trat näher an den Vorhang und zog sich gleich einen Stuhl hinzu. Toto hielt ihn zurück. »Es hat keinen Zweck zu versuchen, die Insel jetzt hier zu finden. Wenn wir Pech haben, können wir uns nicht merken, wo sie tatsächlich ist. Wir folgen deinem Plan, los!« Toto ging zwischen Fenster und Tür hin und her, um die Lage im Auge zu behalten.  
    Toto hatte Recht, das sah Johnny ein. Die riesige Karte zeigte vermutlich an die dreihundert Inseln, wenn nicht mehr. Unmöglich in einer vernünftigen Zeit abzusuchen. Johnny öffnete seinen kleinen Rucksack und holte seine erbeuteten Schätze raus. Er nahm das Handy mit der Fotofunktion heraus, überprüfte die Einstellungen.  
    »Mist!«, entfuhr es Johnny.
      Toto sah ihn scharf an. »Probleme?«
    »Das nächste Mal muss ich das besser vorbereiten. Die Karte ist viel detailierter als ich gedacht habe und zu klein beschriftet. Ich komme nicht mit ein paar wenigen Fotos aus; ich werde sehr viel mehr benötigen.«
    »Dein Plan, dein Problem!«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob die Batterie so lange durchhält. Ich hätte nicht erwartet, dass es so dunkel hier ist. Die Kamera hat zwar einen Blitz, aber der saugt Batterie wie verrückt.«
    »Keine Zeit zu verlieren.« Toto hatte keine Ahnung, was Johnny da sprach, während er nervös durch einen Fensterspalt schaute. »Der Falke wird in wenigen Minuten in Sichtweite sein, dann beginnen die Verteidigungsaktivitäten. Und wir müssen am Strand sein.«
    Johnny legte los. Er stellte sich auf den Schreibtisch und schoss ein Foto nach dem anderen von der Karte, von links nach rechts ein Stück weiter und dann wieder von vorn, etwas tiefer. Am Anfang prüfte Johnny mehrmals auf der Anzeige des Handys, ob die Schärfe und Belichtung der Bilder in Ordnung waren und die Fotos wirklich lesbar waren. Die Symbole mussten sie ja später entziffern können.
    »Wie lange dauert das? Wir haben zehn Minuten!« Totos Stimme aus dem Hintergrund.
    »Ich bin dran!« Johnny bekam zitterige Finger und musste sich anstrengen, die Bilder nicht zu verwackeln. Zu allem Überfluss dauerten das Nachladen des Blitzes länger und länger, je weniger Kraft die Batterie hatte.  
    »Wir müssen jetzt langsam los, wenn wir rechtzeitig auf der Sandbank sein wollen!« Toto schien nervös zu werden; es war bereits ein Wunder, dass sie nicht entdeckt worden waren. Wie zur Bestätigung hörte man wieder aus der Entfernung das Grollen der Kanonen, diesmal gefolgt von einer kleineren Salve.
    »Das war das zehn Minuten Zeichen! Egal wie weit du bist, jetzt starten wir.« Toto hob die Hand zum Aufbruch.
    Johnny war bereits unten rechts angekommen. »Fertig!«, rief er Toto zu.»Moment, ich muss durch die nächsten Schritte, sonst war alles umsonst.« Johnny schaltete das Handy aus und holte aus seinem Rucksack einen wasserdicht verschließbaren Einfrierbeutel aus der Küche der Yacht, tat das Handy hinein, wickelte es sicherheitshalber ein paar Mal ein. Es sollte eine Schwimmpartie überstehen. Er sah Toto an. »Wie kommen wir ungesehen zum Strand?«

    Johnny balancierte über die wackeligen Dachziegeln. Drei Meter vor ihm war das Dach zu Ende, eine Gasse tat sich dahinter auf und dann das nächste Dach. Toto sprang elegant wie eine Katze über die Gasse und rollte sich gekonnt auf dem nächsten Dach ab. Er drehte sich kurz zu Johnny um. »Jetzt du! Anlaufen, kurz vor dem Ende des Daches abspringen, nicht an der Kante.«
    »Hört sich einfach an für dich«, murmelte Johnny, nahm all seinen Mut zusammen und lief los. Ein Sprung, nicht an der Kante angesetzt sondern Mitten vom Dach, machten aus zwei Metern Gasse bereits zwei Meter fünfzig. Und dann Platz zum Landen, macht schon drei Meter Sprungweite.

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