Belisla Piraten 01: Piratenjunge
‚Schatz der Karibik‘? Ich denke, ihr Piraten seit andauernd auf der Suche nach Schätzen?«
Pierre war einen Schritt zurück gewichen, sein eigenes Verhalten schien ihm peinlich zu sein. »Entschuldigt, ich weiß nicht, was mit mir los war. Ich war überrascht, dass Ihr vom Schatz der Karibik wisst.«
Aber eine Erklärung kam nicht mehr.
»Muss ich erst hoch gehen und Toto oder Sankt Steven fragen?«, drohte Johnny und zeigte Richtung Steuerruder.
»Nein, nein, natürlich nicht.« Pierre schluckte. »Aber, versprich mir, nicht weiter darüber zu reden. Einige der anderen Piraten könnten empfindlich reagieren. Besonders Sankt Steven.«
»Ist der ‚Schatz der Karibik’ ein Geheimnis?«
»Wo hast du davon gehört, Junger Johnny?«
»Ich habe davon geträumt.«
Pierre sah Johnny ungläubig an. »Geträumt?«
»Seit mein Großvater im Sommer gestorben ist, habe ich einen Traum, der regelmäßig wiederkehrt. Nicht jede Nacht, aber vielleicht einmal pro Woche? Ich bin im Ausguck des Schwarzen Falken und schaue auf das Schiff von oben. Auf dem Ruderdeck stehen Sankt Steven, Toto und mein Großvater. Wir werden vom Roten Bukanier verfolgt und vor uns...« Johnny musste schlucken. »...vor uns ist die Sturmfront. Wie vor einigen Tagen.« Er sah Pierre an. »Hört sich verrückt an, oder?«
»Nicht mehr als Eure Idee zu kapern und dann die Beute zu bezahlen.« Pierre kratzte sich den Kopf. »Vielleicht war es kein Traum, sondern ist eine Art Prophezeiung? Wie geht es weiter in deinem Traum?«
»Sankt Steven sagt zu Toto etwas wie sinngemäß: Wenn sie den Schatz der Karibik bei uns finden, werden wir alle sterben!« Johnny zuckte mit den Schultern. Ich nehme an, dass ‚sie‘ Athena und die Bukanier sein sollen. Verrückter Traum, nicht?«
»Die Geschichte um den ‚Schatz der Karibik‘ wird merkwürdiger«, murmelte Pierre.
»Aber was genau ist der Schatz der Karibik?«
»Besonders wertvoll, würde ich sagen. Athena und ihre Roten Bukanier suchen schon viele Jahre danach. Viele auf den Inseln berichten von den vergeblichen Versuchen.«
»Aber warum diese Geheimniskrämerei?«, fragte Johnny. »Was ist das besondere an diesem Schatz?«
»Das wissen wir nicht. Aber Athena sucht wirklich sehr intensiv danach. Jede unserer Schatzsuchen in der Vergangenheit wurden von Athena gestört. Als ob sie Angst hat, als ob jeder Schatz genau der gesuchte besondere Schatz der Karibik sein könnte und ihr dadurch entgeht. In einigen Fällen haben wir tatsächlich die Beute im letzten Moment verloren, weil sie uns den Schatz abluchste.«
»Wie das?«
»Ich erinnere mich an eine Schatzsuche vor ungefähr zwei Jahren. Wir hatten die Insel gefunden und bei der Grabung eine Kiste gefunden. Gefüllt mit Dublonen aus Silber und Gold. Wir bringen den Fund an Bord des Falken. Die Roten Bukanier tauchten direkt nach unserem Ablegen am Horizont auf, als wenn sie auf uns gewartet haben. Wir bekommen ein paar Kugeln vor den Bug und in die Segel, schaffen es aber davon zu segeln. Eine wilde Verfolgung beginnt.«
»War das mit meinem Großvater als Steuermann?«
Pierre musste lächeln. »Nein, mit ihm hätten wir sicherlich weniger Probleme gehabt. Aber so holten die Bukanier mehr auf, wir waren wenige Kreuzer voraus. Schließlich taten wir das einzige, was vermutlich half: wir legten die Schatztruhe in unser Beiboot, hissten ein Segel darauf und ließen es unbemannt davon segeln.«
»Ihr habt den Schatz aufgegeben?« Johnny war fassungslos. »Ohne Kampf?«
»Jeder Kampf ist gefährlich. Hättest du Tote oder das Schiff für ein paar Golddublonen riskiert, Junger Johnny? Jeder Kapitän muss den Nutzen und das Risiko abwägen. Und die Roten Bukanier sind stärker als wir in vielen Bereichen, so auch im Kampf. Wir gaben unseren Schatz auf. Das Beiboot segelte in einem anderen Kurs davon als wir. Atemlos warteten wir auf die Reaktion der Bukanier. Und dann war es so weit, bei der nächsten Kreuz folgten sie dem Beiboot und ließen uns in Ruhe.«
»Aber woher wusste sie davon? Und dachte sie wirklich, dass dies der ‚Schatz der Karibik‘ war?«
»Die Geschichte ist nicht zu Ende: Es gab im Laufe der Jahre andere solcher Scharmützel. Athena ist auf der Suche nach etwas und ist bereit dafür ein großes Risiko einzugehen, da sie den Kampf und den Angriff nie scheut. Und ich nehme an, dass diesmal, bei dem Schatz deines Großvaters, Athena wieder ein Interesse hat, den Schatz uns abzujagen.«
»‚Der Schatz
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