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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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Block mit Spiralbindung. Er brauchte einen Moment, bis ihm wieder einfiel, dass es aus Lucy Navarros gelbem Beetle stammte. Er hatte es in ihrem Handschuhfach gefunden und sich in die Tasche gesteckt. Dann hatte er es dorthin verstaut. Er griff danach und schlug es auf.
    »Da ist eine Plakatwand«, sagte der Veteran. »Ist das eine von Ihren?«
    Die Stimme des Mannes klang, als würde Geröll mitgeschleift. Na ja, nicht ganz so schlimm, aber Lark wollte nicht die ganze Fahrt darauf hören müssen.
    »Mir wäre es recht, wenn Sie mich eine Weile in Ruhe ließen«, sagte Lark. »Ich muss ein paar Dinge nachlesen.«
    Der Veteran stellte das Radio etwas lauter. »Sie sind der Boss.«

    Sie hielten zum Tanken an einer Tankstelle außerhalb von Jackson. Lark tankte selbst. Er war es leid, hinten auf der Rückbank zu liegen, sein Nacken hatte begonnen zu schmerzen. Er gab dem Mann einen Fünfzig-Dollar-Schein und schickte ihn nach drinnen. Wieder war das Funkeln in den Augen des Mannes zu sehen, als er das Geld nahm.
    Lark überlegte, weiterzufahren und ihn einfach stehen zu lassen, aber ihm war klar, dass er ihn vielleicht gebrauchen konnte, um an Sutton Bell ranzukommen.

    Sie fädelten sich wieder auf die Interstate ein. Lark saß jetzt vorne auf dem Beifahrersitz. Er hatte seine Anzugjacke übergezogen, obwohl es draußen warm war. Aber als Ausgleich hatte er die Klimaanlage angestellt.
    Er hatte Rhiners Pistole in die Innentasche des Jacketts gesteckt.
    Der Kopfschmerz, vor dem er sich gefürchtet hatte, begann sich hinter seinen Augen zu ballen. Er nahm eine Sumatriptan- Tablette und spülte sie mit Wasser hinunter.
    Das Baseballspiel im Radio war zu Ende. Der Mann suchte, bis er einen Sender mit Countrymusik fand.
    Lark hatte Lucy Navarros Notizblock offen auf seinem Schoß liegen. Die Seiten waren voller Notizen von ihren Gesprächen mit Henry Kormoran und Terry Dawtrey. Kormorans Geschichte, er hätte Callie Spencer zusammen mit Floyd Lambeau an der Great Lakes Bank gesehen, beeindruckte Lark wenig. Aber Lucys Gespräch mit Dawtrey faszinierte ihn.
    Ein Teil davon schien absurd – die Vorstellung, dass Lambeau Callies leiblicher Vater war. Pure Fantasie. Aber dann am Ende kam die Andeutung, dass Dawtrey den Namen des fünften Bankräubers kannte.
    Wenn Sie wiederkommen, reden wir weiter. Vielleicht sage ich Ihnen, wer der Fahrer war.
    Lark hatte viel über den fünften Bankräuber nachgedacht. Er war so schuldig wie die anderen. Sein Name gehörte auf Larks Liste. Aber man tut, was man kann.
    Etwas, das Larks Vater immer gesagt hatte.
    Vielleicht sage ich Ihnen, wer der Fahrer war. Lucy Navarro hatte diese Worte in blauer Tinte notiert, aber für Lark sahen sie rot aus. Sie atmeten.
    Also gut, er kannte den Namen des Fahrers nicht. Vielleicht kannte ihn Dawtrey, aber Dawtrey war tot. Lark musste sich jetzt um Sutton Bell kümmern, und das musste dann reichen.
    Man muss auch seine Grenzen akzeptieren.
    Das stammte von Dr. Kenneally, obwohl Larks Vater sicher mit dieser Haltung übereingestimmt hätte.

    In der Gegend von Chelsea, ungefähr fünfundzwanzig Kilometer vor Ann Arbor, wusste Lark endlich, wie er Sutton Bell töten würde.
    Er würde ihn vor seinem Haus mit dem Gewehr erschießen. Auf einer Seite in Lucy Navarros Notizbuch skizzierte Lark die nähere Umgebung: Bells Straße von West nach Ost. Das Haus als eine Schachtel am Ende einer Reihe von Schachteln. Richtung Norden eine offene Fläche. Nach Süden hin, auf der anderen Straßenseite, eine weitere Häuserreihe. Richtung Osten ein Kinderspielplatz: Schaukeln und Plastikrutschen, dahinter eine Straße, die von Nord nach Süd führte.
    Vom Spielplatz aus hatte man freie Sicht auf Bells Vorgarten. Dort auf dem Spielplatz würde Lark mit seinem Gewehr sitzen.
    Am Haus war mit Polizisten zu rechnen. Er müsste sie ablenken und Bell gleichzeitig in seinen Vorgarten locken.
    Lark schaltete das Radio aus und wandte sich an den Mann neben sich. »Glauben Sie, dass Sie einen Anfall simulieren könnten?«

    Der Veteran kam mit dem Arm voller Zeitungen aus der Tankstelle. Lark beobachtete ihn vom Fahrersitz aus. Sie hatten die Interstate verlassen. Bells Haus war keine fünf Kilometer mehr entfernt.
    Der Mann warf die Zeitungen auf den Rücksitz und glitt neben Lark ins Auto.
    »Okay, Boss«, sagte er. »Jetzt haben Sie Ihre Zeitungen. Und nun können Sie mir von Ihrem Plan erzählen.«
    Lark zeigte ihm seine Skizze.
    »Hier fahren wir hin. Mallard Drive. Da

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